#netzkultur

Beziehungen definieren sich heute bekanntlich darüber, dass man schweigend nebeneinander sitzt und sich kommentarlos Memes hin und her schickt, die man gerade im Web entdeckt hat.

Solange beide das gleiche Netzwerk nutzen, kein Problem. Verzichtet ein*e Parter*in auf eine App, auch unproblematisch so lange sich die zuge­sandten Links im Open Web ansehen lassen. Ist das nicht der Fall, bricht urplötzlich ein elementarer Bestandteil zeit­genössischer Partner­schaften weg.

So z.B. in den letzten Monaten bei TikTok geschehen, die auf iOS hartnäckig die App-Installation einfordern, klickt man einen Link an ohne die TikTok-App bereits installiert zu haben. Ein Ungleich­gewicht, wie wir selbst erfahren mussten.

Hast du die Videos gesehen, die ich dir geschickt habe?

Nee, das geht bei mir nicht mehr.

Sprich: das wars. Es sei denn man nutzt eine iOS-Safari-Extension wie OpenTok, die das Abspielen im Browser wieder ermöglicht. Glück gehabt!

(via iPhoneBlog)

Crossposten auf Bluesky, Mastodon und Threads mit Openvibe

Bleiben wir beim Microblogging1: Roland über Openvibe, eine iOS- und Android-App, die ich dieser Tage auch gerne nutze und empfehle. Neben dem Crossposting und der erwähnten, schick gelösten Crossmention unterscheidet sich Openvibe aber von anderen Crossposting-Tools wie dem hervorragend betitelten Croissant dadurch, dass es eben auch alle Timelines/Feeds von Mastodon, Bluesky und Nostr darstellt und sogar in einer Unified Timeline vereint (Threads ist aus ewig gestrigen API-Beschneidungs­gründen nur beim Posten verfügbar).

  1. Thementag im Blog! 🎉 []

18 Jahre Twitter

Screenshot von Yonks, was 18 Jahre seit meinem ersten Tag auf Twitter zählt.

Gestern war mein 18. Twitter-Geburtstag bzw. wäre er gewesen, wenn ich die zum radikalen, rechten Höllenschlund verkommene Plattform, die heute X heißt, noch aktiv nutzen würde. Zum 16. Jubiläum schrieb ich:

Wenn man sich meine mit #twitter getaggten Blogposts ansieht, [kann man] live mitverfolgen, wie Twitter und ich uns mit jeder Fehlentscheidung des Managements voneinander entfernt haben. Was dieser Tage passiert, übertrifft das alles nochmal.

Das ist zwei Jahre her und seitdem ist alles rund um X und Elon Musk, der dieser Tage die Kumpelei mit Donald Trump strapaziert, noch sehr viel schlimmer geworden. Was X angeht und weltpolitisch, wobei die Grenzen hierbei fließend sind.

Seit der Übernahme von Musk habe ich meine Mastodon-Posts dennoch weiter automatisiert zu X gecrossposted, weil ich hoffte, den ein oder anderen somit subtil darauf hinweisen zu können, dass es eine bessere Microblogging-Welt außerhalb von X gibt. Die unsägliche App ist schon lange gelöscht. Bereits im Juli 2023 habe ich alle Verweise auf Twitter/X von meinem Profilen/Websites (und denen von Hypercode) entfernt. Heute schalte ich endgültig das Cross­posting ab. @eay, @eaybot, @hypercodestudio und meine anderen Accounts werden nicht weiter aktualisiert.1

Es gibt noch rund ein Dutzend Leute, deren Tweets ich gerne gelesen habe, die weiterhin ausschließlich auf X aktiv sind. Die meisten davon mit privat geschalteten Accounts, was Bluesky und Threads eben noch nicht bieten (Mastodon schon, aber das wird ja wegen vermeintlicher Komplexität klein geschrieben). Für diejenigen, die öffentlich posten, habe ich mir einen privaten (siehe vorherigen Satz) Mastodon-Bot gebaut, der deren Tweets in meine Mastodon-Timeline spült, was über Umwege an der nicht mehr wirklich vorhandenen Twitter-API gut funktioniert. Wenn das noch ein paar Monde läuft, fein. Wenn nicht, schade, aber auch ok.

Twitter ist nicht mehr tragbar. Ich bin raus. That’s it.

Wie passend, dass ich heute Abend beim Live-Podcast der Twitter-Trauer­bewältigungs­selbst­hilfe­gruppe von Haken dran bin.

  1. Die Ausnahme bildet @fcnewsbot, hierzu demnächst mehr. []

IMG_0001, Viewer für YouTube-Videos, die zwischen 2009 und 2012 über die „Send to YouTube“-Funktion von iPhone-Usern hochgeladen wurden

Between 2009 and 2012, iPhones had a built-in „Send to YouTube“ button in the Photos app. Many of these uploads kept their default IMG_XXXX filenames, creating a time capsule of raw, unedited moments from random lives.

Das ist großartig: Ben Wallace hat einen Blogeintrag über die „Send to YouTube“-Funktion geschrieben, die von 2009 (iPhone 3GS!) bis 2012 in der damals noch von Apple selbst gebauten YouTube-App enthalten war. Die prominente Plaztierung von iPhone OS 3 (!) bis iOS 5 sorgte dafür, dass Millionen von iPhone-Nutzern ihre Videoaufnahmen in alle Öffentlichkeit hochgeladen haben – und bis heute mit einer Handvoll Views sichtbar bleiben. In iOS 6 wurde Apples YouTube-App dann entfernt, ebenso die Sharing-Funktion aus der Photos-App.

Riley Walz hat nun all diese Videos, die iPhone-typisch mit IMG_0001 bis IMG_9999 benannt sind, gecrawled und diesen Viewer in Homevideo-Optik dafür gebaut, was wie eine kleine Zeitreise wirkt. Die unbearbeiteten und oftmals vermutlich unbeabsichtigt veröffentlichen Videos geben einen kurzen, heute ungewöhnlichen Einblick in das Leben Fremder. So wie Social Media früher halt war. (via Waxy)