#musikindustrie

Amazon MP3 in Deutschland angekommen


Amazon hat passend zum ersten April gestern endlich (two fucking years! who cares?) den hauseigenen MP3-Download-Shop Amazon MP3 in Deutschland gestartet. Und dabei ist das Angebot alles andere als ein Aprilscherz: alles DRM-freie MP3-Dateien mit 256 kbps, sprich: abspielbar auf jedem iPod, Aldi-Stick, Zune, you name it. Und das schon ab 77 Cent. Darüber hinaus gibt’s zum Auftakt auch einige aktuelle Alben für unter 5 Euro.

Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut und das ganze gestern schon ausgiebigst getestet und für überaus gut befunden. Vor allem der automatische Import gen iTunes ist toll und sobald der Amazon-Katalog etwas größer ist, gibt’s eigentlich keinen Grund mehr musiktechnisch im iTunes Store zu verweilen – vor allem da dort ja in den kommenden Wochen die Preise anziehen.

Jetzt noch nen DRM-freien Download-Shop für audiovisuelle Erzeugnisse und meine kühnsten Sci-Fi-Vorstellungen werden wahr! (via)

Sexina: Popstar P.I.

Bisher dachte ich, dass sich das Schaffen des 60er-Jahre-Batman Adam West in den letzten Jahren auf infantiles Gekritzel beschränkte. Wie ich gerade bei Popmoderne erfahren habe, habe ich mich jedoch in ihm getäuscht: 2007 hat er sein durchaus unterhaltsames Lebenswerk nämlich mit dem wahrscheinlich sehr anspruchsvollen Film Sexina: Popstar P.I. gekrönt.


Darum geht’s: Sexina ist die große Pop-Sensation im Showbusiness, arbeitet nebenbei aber auch als Privatdetektivin. Als sie sich auf die Suche nach einem verschollenen Wissenschaftler begibt, erfährt sie, dass dieser entführt wurde, um eine Roboter-Boy-Band für einen fiesen Musikproduzenten, gespielt von Adam West, zu erschaffen. Dessen diabolischer Plan: Sexina vom Pop-Thron stoßen! Klar, dass Sexina das mit allen Mitteln und Reizen verhindern will…

Klingt bizarr? Wird noch bizarrer: der Theme-Song zu Sexina wurde von keinem geringeren als Davy Jones, dem Sänger von The Monkees, geschrieben. Doch wer sich selbst von diesem Sammelsurium der Kuriositäten überzeugen will, hat schlechte Karten: der Film wurde seit Fertigstellung nur auf ein paar Festivals aufgeführt und DVDs und Torrents gibt’s auch keine. Zudem sagen die wenigen Auserwählten, die West in der Rolle seines Lebens sehen konnten, dass Sexina: Popstar P.I. absoluter Vollmist wäre. Da die breite Veröffentlichung wohl zu bezweifeln ist, bietet nur der Trailer (nach dem Klick) Bewegtbild-Abhilfe. (mehr …)

Tag des offenen Briefs

Falls ihr heute in der Zeitung (oder etwa hier) den offenen Brief der Musikindustrie an die Kanzlerin lest, der diese – passend zum Tag des geistigen Eigentums – auffordert, „endlich“ etwas gegen diese fiesen Internet-Piraten (lies: dich!) zu unternehmen, dann direkt danach die Antwort von Réne lesen. Danach wiederum in Erfahrung bringen, wer für ersteren Brief verantwortlich war und die Unterzeichner und deren Werke fortan meiden.

Wir wissen ja schließlich: The revolution will not be televised. It will be downloaded.

Oben oh-nee

Unsere Mainstream-Rapper von Fettes Brot kommen am 15.2. mit ihrem neuen Song „Bettina, zieh dir bitte etwas an“ daher. Im Pressetext verkauft man uns das ganze folgendermaßen:

Es ist genug jetzt. Die Kinder der Generation Oversexed und Underfucked kriegen eine überfällige Hymne untergeschoben. Eine Anti-Ode auf die hohlen, hungrigen Körper von Millionen, ein trojanisches Pony zur Wiederverzauberung von Sex und Liebe. (Quelle)

Im Radio Bei YouTube könnt ihr euch Bettina anhören. Klar, das ganze steht im Zeichen der schwulen Mädchen und dieser ominösen Emanuela, aber mir gefällt’s trotzdem (oder gerade deswegen?). Das Album soll dann übrigens nen Monat später folgen.

Aber, kann mir das bitte ein Musikindustrieller erklären, was ist das eigentlich für eine fiese 90er-Jahre-Verkaufsstrategie? Nachdem ich Bettina das erste Mal im Radio gehört habe, bin ich schnurstracks zum iTunes Store (Werbelink) und wollte Geld ausgeben. Aber nichts: niemand wollte es. Denn VÖ des Songs ist erst in Party-technisch nicht allzu naher Zukunft. Und dann wundert man sich, dass die Kids sich den Song vorher aus dem Radio rippen, ins Netz stellen und haufenweise downloaden und man einige potentielle Käufer verloren hat? Warum also nicht parallel zur Radiopremiere veröffentlichen? Auch bei Junge hab ich mir diese Frage schon gestellt – also wer kennt die Antwort?