#mockumentary

The Beatles in the Year 3000

Hier eine kleine Mockumentary aus dem Jahr 3000 – über die Beatles. Darin versuchen Historiker die Wege der vier Pilzköpfe, namentlich John Lennon, Paul McKensey, Greg Hudgenson und Scotty Pippen, auf ihrem Weg zur besten Musik-Combo aller Zeiten nachzuzeichnen.

Sehr nice, aber ich frage mich, ob es seit dem Internet überhaupt noch möglich ist, dass die Generationen nach uns Probleme haben unser Leben und unsere Kultur nachzuvollziehen. Schließlich speichern wir alles für immer. Also sofern keine Emmerich’sche Weltuntergangsvision eintritt und alles dem Erdboden gleich macht, dürften es Geschichtsbuchautoren demnächst erheblich einfacher haben.


(YouTube Direktdoku, via)

Review-Rundumschlag #3 (Teil 1)

Dieser Tage habe ich ja bedingt durch mein Streetart-Praktikum eher weniger Zeit ausführliche Filmrezensionen in die Tasten zu zimmern, weshalb ich im folgenden einmal mehr ein paar Filme etwas verkürzt abhandeln möchte. Und auch wenn es sich dabei um äußerst unterschiedliche Filme handelt, haben sie doch alle etwas gemein: nie habe ich das bekommen, was ich eigentlich erwartete…

Brüno

Brüno ist das quasi-Sequel zu Sacha Baron Cohens Überraschungs- und Achtungserfolg Borat von 2006. Wie schon im Film um den schrulligen, antisemitischen Journalisten aus Kasachstan handelt es sich auch bei Brüno um eine Mockumentary, die geskriptete Szenen mit solchen mischt, in denen unbeteiligte Dritte mit der Kunstfigur Brüno interagieren und ergo vorgeführt werden. Brüno ist dabei stockschwul, politisch unbedarft und immer nur auf seinen eigenen Vorteil aus, so dass er ähnlich viel Angriffsfläche wie Borat bietet, der Film aber dennoch nicht annähernd so gut wird. Das liegt vor allem am Drehbuch. Die Story ist wie im Vorgänger nur wenig interessant, nimmt aber einen Großteil der Spielzeit ein. Das größte Manko dabei ist jedoch, dass geskriptete und (vermeintlich) reale Ereignisse ineinander übergehen, so dass beim Zuschauer nicht der „Das kann doch nicht deren Ernst sein“-, sondern der „Fake“-Gedanke einsetzt. Natürlich finden sich dennoch einige großartige Momentaufnahmen, insgesamt ist der Auftritt des österreichischen Modejournalisten aber eher schwach.

(Dennoch fand ich die Botschaft ganz nett und mich würde mal interessieren, wie die Schwulenszene Brüno denn aufgenommen hat, falls da jemand mehr weiß…)

EMDb – Rating: 2/5

Selbst ist die Braut

Meistens versucht Mann den einschlägigen Romantic Comedies ja aus dem Weg zu gehen. Die Titel sind meist ein guter Indikator für ein vorausschauend ausgesprochenes „Schatz, geh besser mal mit ner Freundin in den Film“, aber manchmal kommt Mann dennoch nicht drumherum und findet sich plötzlich mit ein paar Leidensgenossen und deren besseren Hälften zum Pärchenabend im Kinosaal wieder. Während die Damen der schon 1000 Mal gesehenen Romanze erliegen, klammert Mann sich verzweifelt an das vorsorglich bestellte Bier und zieht sich geistig zu seinem Happy Place zurück.

Und genau das habe ich auch bei Selbst ist die Braut erwartet (dessen Originaltitel „The Proposal“ natürlich ungleich besser ist, weil ‚proposal‘ sowohl Angebot als auch Heiratsantrag bedeutet). Es geht jedenfalls darum, dass die erfolgreiche und von ihren Mitarbeitern gehasste Lektorin Margaret (Sandra Bullock) als Kanadierin ohne Aufenthaltsgenehmigung des Landes verwiesen werden soll, weshalb sie kurzerhand ihren Jahre jüngeren Assistenten Andrew (Ryan Reynolds) nötigt, sie zu heiraten. Der Deal: sie darf in den USA bleiben und er wird selbst zum Lektor befördert. Wenn da nur nicht das bevorstehende Wochenende bei seinen Eltern und die Untersuchung der Einwanderungsbehörde wären…

Wenngleich die Ausgangssituation hier zwar eine willkommene Abwechslung darstellt, bleibt sie dem Schema F zu Konstruktionen einer romantischen Komödie treu, was hier aber nicht weiter stört, denn schließlich ist der Weg das Ziel. Und dieser ist hier mit allerlei witzigen Dialogen, Slapstick-Einlagen und vor allem der wunderbaren Hassliebe der Protagonisten gespickt, so dass nicht nur unsere Frauen ihren Spaß haben werden. Überraschend gut, hätte ich nicht nie gedacht!

EMDb – Rating: 3/5

Warum auch Kevin Smiths „Zack and Miri make a Porno“ und Michael Manns „Public Enemies“ nicht meine Erwartungen erfüllten, steht (morgen übermorgen jetzt) im zweiten Teil dieses Rundumschlags.

Das Wunder von Wien


Habe gerade den 45 Minuten langen Kurzfilm Das Wunder von Wien gesehen, eine fiktive Dokumentation über Österreichs Sieg bei der diesjährigen Europameisterschaft. Mit der äußerst gelungenen Mockumentary hat sich der ORF seinen Wunschtraum vom eigenen Sommermärchen erfüllt: der fiktive Bayern-Reservist Peter Hruska wird im Eilverfahren eingebürgert und schießt die österreichische Nationalmannschaft daraufhin ins Finale. Samt Neuauflage von Córdoba, Polen-Randale, roter Karte für Lehmann und Finalsieg gegen Holland (siehe ‚Bild‘). Dazu gibt’s Interviews und Kommentare mit (echten Personen wie) Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge, Leo Beenhakker (Trainer der Polen), Günter Netzer und Gerhard Delling, Toni Polster und Peter von den Sportis. Außerdem natürlich allerhand österreichische Prominenz.

Was dabei rausgekommen ist, kann sich sehen lassen und ist – um es mit des Kaisers Worten zu sagen – aus Sicht „des Deutschen“ zutiefst unterhaltsam. Einen Download gibt’s zwar leider nicht, aber dafür kann man sich den Film problemlos vom ORF auf den heimischen Computer streamen lassen. Und sollte das auch tun.