#komödie

Von LSD und Homo-Zwergen

Im Kerpener Kino im Sneak Preview gewesen und dort ganz RTL-klischeehaft Michael Schumacher, die älteren unter euch erinnern sich, angetroffen. Zu sehen gab’s derweil Sterben für Anfänger, eine schwarze Komödie, die am 19. Juli in die deutschen Lichtspielhäuser kommt. In dem Film geht’s um eine Beerdigung, auf der wirklich alles schief geht. In Kürze: Der verstorbene Vater hatte ein homosexuelles Verhältnis mit einem kleinen Zwergenmann, der erpresst nun die Söhne, Onkel Alfie kackt rum und ein Schwiegersohn in spe nimmt versehentlich LSD, wirft den Sarg um und klettert nackt auf’s Dach. Klar, dass man dabei amüsiert ist. „Death at a Funeral“, wie der Film im Original heißt, ist nette, kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch, die in den nächsten Jahren mit Sicherheit im wöchentlichen Abendprogramm von Sat.1 verheizt wird. Wer bis dahin warten kann und ihn sich ansieht, ist gut bedient. Mehr muss nicht.

Don’t write me off

Es ist mir immer wieder ein Rätsel, was hierzulande mit Filmtiteln veranstaltet wird. So sah ich gestern den Film Music and Lyrics, der bei uns in „Oh ja, wir lieben gleichgültige Liebeskomödien- klischeetitel“-Land den stumpfsinnigen Namen „Mitten ins Herz“ trägt; wie übrigens ein 83er TV-Film mit völlig anderer Handlung. Und als Freundin erfragte, ob wir uns denn „Mitten ins Herz“ ansehen können, erschrak ich. Doch das war unbegründet, denn wie in jedem seiner Film war auch hier wieder Hugh Grant zur Stelle und bereit mich als Mann an der Seite einer Liebes- filmsüchtigen zu unterhalten. Nachdem er letztens mit dem Castingformat abgerechnet hat, ist er dieses Mal ein 80er-Jahre-Popstar, der dieser Tage nur noch in Vergnügunsparks und bei Klassentreffen auftritt. Daher beginnt der Film auch mit dem großartigen Video zum großartigen Song Pop! Goes My Heart von Hugh Grants fiktiver Band Pop!. Im weiteren Verlauf soll er für die ebenso fiktive Cora (hier mit ihrem Hit Buddha’s Delight), die größer als Britney und Christina zusammen ist, ein Liebeslied schreiben, was er jedoch nur mit Hilfe von Drew Barrymore schafft. Die beiden verlieben sich, bla bla.

Während die Lovestory relativ uninteressant ist, ist die Art, wie hier das Musikbusiness auf die Schippe genommen wird, auch für diejeningen interessant und unterhaltsam, die nur notgedrungen in Filme gehen, die „Mitten ins Herz“ heißen. Bedeutet: Wenn eure Freundin mal wieder einen mädelgerechten Film sehen will, dann seht euch „Music and Lyrics“ an, denn da habt ihr auch was von. Und dann kauft ihr den singenden Hugh Grant.

Ein fantastischer Film

Als der Anruf mit der Anfrage kam, ob ich mein schwerverdientes Geld gegen das Ansehen des Fantastic Movie tauschen will, war ich doch schwer erschrocken. (Oh Gott, was hast du für nur merk- würdige Freunde?) Ich verneinte … und liess mich schließlich doch überreden. „Und wie wars?“, höre ich euch kichern. Pah, lassen wir doch andere sprechen: Beim Tomatometer von Rotten Tomatoes hat der Epic Movie, wie er im Original heißt, erschreckende 2 Prozent von 100 erlangt. „Everything you loved about the past couple of years‘ blockbusters, only much less entertaining and with a lot more urination“, sagt Kritiker Luke Y. Thompson von E! Online. Bei der IMDb ist der Film spontan auf Platz 30 der Bottom 100 eingestiegen. Und bei Metacritic sieht’s nicht besser aus: Ein Metascore, ein Durchschnitt der Rezensionen verschiedener Zeitungen, von 17 von 100 Punkten. Heißt extreme dislike or disgust.

Aber was sage ich? Ich sage, zwitschert euch ordentlich einen (Alkohol ist gemeint, nicht dieses Twitter-Dingen) und seht euch den Film an. Betrunken. Ordentlich hacke. Jedenfalls ohne jegliche Erwartungshaltung und fernab von Niveau-Island. Dann, ja dann werdet ihr über einige stellen lachen und sagen „Okay, Captain Morgan, Stiflers Mom, Kumar, okay.“

Mein Kopf macht Ferien

Bei unserem Berlin-Aufenthalt sind wir meinem kleinen Bruder zur Liebe in Rowan Atkinsons letzten Bean-Auftritt Mr. Bean macht Ferien gegangen. Freundin+ich hatten den Film schon auf Grund des Trailer als grottenschlecht abgestempelt. Doch, hach, was soll ich sagen? Obwohl sich unsere Blicke im Kino gelegentlich motiviert durch Unverständnis und gepaart mit kopfschütteln trafen, war’s nicht sooo schlimm wie erwartet. Man musste gelegentlich schmunzeln, während die jüngeren Zuschauer sich um uns herum regelrecht wegwarfen. Mr. Bean ist halt so 1990 und hat 2007 eigentlich nichts mehr zu suchen. Schön, dass du da warst. Schön, dass du nun gehst.

Neues von Hatler

Am Abend Neues vom Wixxer geschaut. Im Vorfeld hat man ja von scheiße bis genial alles an Kritik und Lob gehört. Und da zumindest ich den ersten Teil damals ganz nett fand, wollte ich nun sehen was aus Kalkofes Mattscheibe 2tem Wixxer geworden ist. Und das ist leider nicht viel. Alle guten Szenen gab’s bereits im Trailer und/oder Fernsehen und generell waren die Witze eher Otto-like à la 7 Zwerge (wer den gesehen hat, weiss, dass das nichts gutes verheißt). Einziger Hoffnungs- schimmer auf der Leinwand wie immer Christoph Maria Herbst als Alfons Hutler (siehe Handy- spot hier), der den bösen Mann mit dem kleinen Bart (nicht dieser hier) erneut hervorragend darstellt. Mann wünscht sich von Szene zu Szene in der Hatler vorkommt – schön vor allem, wenn er Karaoke singt – und das war’s dann nach den anderthalb Stunden schon. Lasst’s nun gut sein, Triple Wixxx will kein Mensch mehr, wir wollen einen Hatler-Film!

Das Leben als Romanfigur

Nachdem Will Ferrell in Ricky Bobby schon großartig war und der Trailer eine intelligente Story versprach, haben meine Freundin und ich uns am vergangenen Donnerstag endlich Stranger Than Fiction, zu deutsch „Schräger als Fiktion“ angesehen. Darum geht’s: Will Ferrell ist Harold Crick, ein Steuerfahnder, der plötzlich durch eine Erzählstimme erfährt, dass er die Hauptfigur in einem Buch ist, das offensichtlich mit seinem Tod enden soll, was sein Leben natürlich komplett auf den Kopf stellt. Zum Glück! In den folgenden zwei Stunden sehen wir zur Abwechslung mal keinen platten Klamauk, sondern werden gut unterhalten. Das ist schön. Lediglich das 08/15-Eierkuchen-Happyend passt irgendwie nicht zum Konzept des Films. Das ist schade. Meine Empfehlung: Trotzdem (auf DVD) angucken.