#journalismus

Les-O-Mat

Trotz Printkrise ist die Auswahl in den Kioskregalen so unüberschaubar wie eh und je. Wir haben 50 Magazine und Zeitungen zu einem Les-O-Maten zusammengestellt.

Nette Idee, umgesetzt vom Katapult Magazin: Ein Wahl-O-Mat inspiriertes Tool zur Ermittlung der eigenen Lesepräferenz. Bei mir war „The New Yorker“ die Nummer Eins.

Ich möchte mindestens eine halbnackte Person pro Ausgabe sehen.
Stimme zu | Neutral | Stimme nicht zu

(via @tibor)

EuGH verbietet deutsches Leistungsschutzrecht

Ein Nonsens-Gesetz weniger. Hat ja nur sechs Jahre gedauert und innovative, journalistische Digital­angebote so lange hierzulande blockiert.

Jetzt soll das europäische Leistungs­schutzrecht a.k.a. Artikel 11 der EU-Urheber­rechtsreform schnell in deutsches Recht überführt werden, fordern die, die zugunsten ihrer Lobby und ihres Geldbeutels gerne auch mal die internationale Konkurrenz­fähigkeit ihres Kontinents opfern.

Oh weh: Holzmedien drücken Neuordnung öffentlich-rechtlicher Online-Angebote durch

Die Verleger und Vertreter von ARD, ZDF und Deutschlandradio machen den Weg frei für ein neues Telemediengesetz.

Im Ergebnis bedeutet dies, dass die öffentlich-rechtlichen Angebote künftig auf längere Texte ohne Bezug zu einer Sendung verzichten. Websites und Apps von ARD, ZDF und Deutschlandradio müssen sich damit komplett auf audiovisuelle Inhalte konzentrieren und dürfen mit Texten nur noch anteasern.

Genau, nehmt den Nutzern doch einmal mehr das, was sie zu schätzen wissen (looking at you, tagesschau.de & sportschau.de + Apps) und wofür sie bezahlen, nur weil eine Lobby-Gruppe nicht in der Lage ist, anstelle ihrer überholten Geschäftsmodelle neue Refinanzierungswege aufzubauen. Was übrigens auch nicht mit weniger Text-Konkurrenz durch die Öffentlich-Rechtlichen funktionieren wird.

Immerhin: Der Verweilzeit von Inhalten in den Mediatheken sollen erhöht werden, bevor sie depubliziert werden und den dafür bereits gezahlt habenden Rezipienten weiterhin wieder weggenommen werden.

Wikitribune

The news is broken and we can fix it.

Neues Projekt von Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, das sich der „Fake News“-Problematik annimmt und als Crowdfunding-finanzierte Plattform Journalisten, Experten und Community zusammenbringen will. Hört sich viel­ver­sprechend und dieser Tage unterstützenswert an – ich habe eben meinen Zehner eingeworfen (woraufhin mir allerdings 11 Euro abgebucht wurden).

Die Presse muss die Freiheit haben, alles zu sagen, damit gewissen Leuten die Freiheit genommen wird, alles zu tun.

– Louis Terrenoire, französischer Journalist und Politiker, über die Bedeutung der Pressefreiheit. (Wikipedia, via turi2)

„Renewing Medium’s focus“

Medium entlässt ein Drittel seiner Mitarbeiter und schließt seine Büros in Washington und New York. Laut CEO Ev Williams will man weg vom klassischen Werbegeschäft und neue Erlösmodelle und Wege finden. Für die Content­lieferanten… äh, Autoren… versteht sich.

So, we are shifting our resources and attention to defining a new model for writers and creators to be rewarded, based on the value they’re creating for people. And toward building a transformational product for curious humans who want to get smarter about the world every day.

Wie das genau aussehen soll, weiß man aber wohl noch nicht:

It is too soon to say exactly what this will look like.

Würde ich auf der Plattform veröffentlichen, wäre ich spätestens jetzt beunruhigt.

Religion (und so manch andere Weltanschauung) ist Wahnsinn im Kleide der Rationalität, Satire und Komik Rationalität im Kleide des Wahnsinns.

Tim Wolff, der Chefredakteur der Titanic, beschreibt treffend, was es mit Religion und Satire auf sich hat, als er festhält, dass weiter gewitzelt werden muss.