72 Milliarden Euro pro Jahr bei 50 Jahren Laufzeit. Die Kosten bei einem Maximalschaden liegen bei über sechs Billionen Euro.
Gut (für die Betreiber), dass die Haftpflicht für Atomkraftwerke hierzulande aber auf 250 Millionen Euro begrenzt war.
Das Weblog von Stefan Grund, der im Netz als @eay unterwegs ist und hier seit 2003 über Medien, Popkultur und Technologie schreibt. Mehr »
72 Milliarden Euro pro Jahr bei 50 Jahren Laufzeit. Die Kosten bei einem Maximalschaden liegen bei über sechs Billionen Euro.
Gut (für die Betreiber), dass die Haftpflicht für Atomkraftwerke hierzulande aber auf 250 Millionen Euro begrenzt war.
Mal wieder eine passende Meldung für unsere beliebte Kategorie Smart phones, stupid people:
Der Bremer Justizsenat ging jahrelang davon aus, dass bei einem Online-Meldeportal für Hafenkriminalität keine Hinweise eingingen; doch die Plattform funktionierte einfach nicht, Meldungen wurden nicht weitergeleitet.
Letztlich hat ein nicht gesetzter Haken in der Zugriffsrechteverteilung des Programms dafür gesorgt, dass niemand Zugriff auf die Meldungen hatte. Die zuständigen Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft konnten dies aber selbst nicht feststellen […].
Einfach mal testweise das Formular abzuschicken und den Meldungseingang zu prüfen, war vermutlich keine Option.
Erwartungsgemäß hat die von Friedrich Merz geführte und von Markus Söder flankierte Union am Sonntag den Wahlabend gewonnen: 28%. Die AfD wurde – nach der Wahlempfehlung von jedem rechten Spinner weltweit – mit 20% zweitstärkste Kraft. Die Ampelparteien schwächeln irgendwo dahinter, die FDP verliert zu Recht ihre „offene Feldschlacht“ und verpasst die 5%-Hürde. Staatsstreichler Christian Lindner beendet seine politische Karriere, die Chefin der Grünen Jugend macht einen Super-Gag auf seine Kosten und erntet dafür meiner Meinung nach zu Unrecht Kritik.
Ich verstehe nicht mehr alles, was hier passiert. Rationalität ist Irrsinn gewichen. Zahlen haben keine Bedeutung mehr, Parteiprogramme müssen nicht mehr gegenfinanziert werden können. Technologieoffenheit bedeutet nur noch, die Tür für überholte Technologien offenzuhalten. Die USA poltern gegen alles und jeden, liebäugeln mit Putin und während der reichste Mann der Welt den Staat zerschlägt, berichten nur noch Kottke und Wired darüber.
Wenn die von allen so sehr verhasste Ampel als Fortschrittskoalition gestartet ist, dann kehren wir mit der unionsgeführten Regierung hierzulande nun zur Stillstandskoalition zurück. Verwaltung bis hin zur Regression wird wohl wieder die Devise sein, auch wenn die Zeiten das nicht hergeben.
Gestern dann der diplomatische Super-GAU: Absolute Eskalation im Oval Office. Drei Jahre nach dem Beginn des full-scale Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine beschimpfen Trump und sein Vize den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor laufenden Kameras. Er solle dankbar sein und wolle keinen Frieden. Trump spricht „von großartigem Fernsehen“, das das sei. Der ehemalige französische Präsident François Hollande schreibt, das Geschehen im Weißen Haus komme »einer obszönen Szene im Reality-TV« gleich. Der demokratische US-Senator Jack Reed schreibt: „Das heutige Spektakel im Oval Office war ein politischer Hinterhalt und ein beschämendes Versagen der amerikanischen Führung.“
Ich bin absolut entsetzt. Für Fakten gibt es wieder Alternativen. Opfer werden zu Tätern. Die Zone wird weiter geflutet, das Playbook wird weiter verfolgt. Hauptsache die Plastikstrohhälme sind wieder erlaubt. Und, oh, Musk will OpenAI kaufen!
Im diese Woche in Kyjiw stattgefundenen „Support Ukraine 2025 Summit“ hielt die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen eine beeindruckende Rede (ab 1:50:32 im Video), die zeigt, wie sich die freie Welt gegenüber der Ukraine verhalten sollte. In unserer Bizarro-Realität hingegen findet dann diese unwürdige Episode US-amerikanischer Idiotie statt. So es denn nur Idiotie ist!
Was wir jetzt – wie schon in den letzten Jahren – brauchen ist ein handlungsfähiges, starkes und schlagkräftiges Europa. Die kleine Koalition sollte schnellstmöglich zusammenfinden, die unsägliche, alles blockierende Schuldenbremse abschaffen und das neu gewonnene Geld mit beiden Händen investieren: In Infrastruktur, in technologischen Fortschritt und allen voran in Verteidigung – der EU und der Ukraine. Auf das dies eines Tages eins ist.
Wie Mette Frederiksen es sagte:
The best thing about heroes is that they’ll always win in the end. And if they are not winning, it’s not the end.
Slava Ukraini!
Und an Herrn Merz: Ich sehe für den Moment über Ihre Ignoranz, Ihren Rechtspopulismus, ihren Chauvinismus, Ihre Unerfahrenheit und die überraschende wirtschaftliche Inkompetenz in Ihrem Parteiprogramm hinweg und wünsche Ihnen – ganz ehrlich – viel Glück! Sie können es gebrauchen. Und wir auch.
Es kommt jetzt drauf an.
Hervorragende Idee & Umsetzung von Michael Kreil, die das beängstigende Drama dieser Tage eindrucksvoll aufzeigt. (via @fadenaffe)
[Wir] untersuchen alle Posts und bezahlten Werbeanzeigen auf Facebook und Instagram von Parteien und Kandidierenden zur Bundestagswahl 2025. Im CampAIgn Tracker kann nachgeschaut werden, wie viele KI-generierte Botschaften von welchen Parteien verbreitet werden.
Wie man sieht hält sich die Menge noch in Grenzen, wird aber angeführt von der AfD. Im KI-Explorer kann man sich die KI-generierten Posts dann ansehen. (via André Vatter)
Wohin die Reise mit den Gesundheitsdaten geht, scheint sich mit dem Start der „elektronischen Patientenakte für alle“ immer mehr abzuzeichnen. Während Polizisten Zugang zu den Daten zur Strafverfolgung wünschen, spricht sich Friedrich Merz (CDU) in einer Wahlkampfrede über einen finanziellen Vorteil für diejenigen aus, die ihre Gesundheitsdaten spenden.
Könnte eine Idee direkt von Musk sein. Und ließe sich bestimmt auch gut mit Linnemanns Register für psychisch Kranke kombinieren: Wer nicht drauf will, kann ja zahlen.
Schöne neue Welt. Ich habe ja nichts zu verbergen.
Der Chemieriese BASF bestätigt erstmals frühere Mandate des CDU-Kanzlerkandidaten. CORRECTIV-Recherchen zeigen, welche Unternehmen nach der Wahl von der Nähe zu Friedrich Merz profitieren könnten. Schon jetzt stimmt das CDU-Wahlprogramm teils wortgenau mit Forderungen der Chemie- und Metallindustrie überein.
Im Zuge des Migrations-Heckmeck dieser Tage untergegangen: Friedrich Merz ist neben all seinen anderen Problemen auch noch der personifizierte Interessenskonflikt.
Merz steht der Wirtschaft nah – vielleicht zu nah. CORRECTIV-Recherchen weisen neue Verbindungen zu BASF nach und werfen heikle Fragen auf.
Das kann alles nicht wahr sein, wir leben in einer kaputten Matrix. In Deutschland kann man KI-Anfragen per Fax einreichen.
Traurig, aber wahr. Oder wie es der ebenfalls von Michael zitierte Mathias Neumayr es auf den Punkt bringt:
🇺🇸: ChatGPT
🇨🇳: DeepSeek
🇩🇪: Sie können unserer KI ein Fax schicken
Kurzum: Findet sie kacke, was Merz da losgetreten hat.
Der Real-O-Mat schaut nicht auf die Wahlversprechen, sondern gleicht das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Parteien zu aktuellen politischen Themen mit Ihrer persönlichen Position ab. Grundlage sind dabei Anträge und Gesetzentwürfe im Bundestag.
Der Faktencheck-Wahl-O-Mat von FragDenStaat.
Update, 18:48 Uhr: Ergänzung von Beluga: „Das Verfahren führt aber dank Koalitionsdisziplin auch dazu, dass die Ampel-Parteien nicht zu unterscheiden sind. Die FDP sieht im Real-o-mat aus, wie eine moderat-progressive Partei und nicht die Steigbügelhalter, als die sie sich gestern geoutet haben.“
Reality-Check statt Wahlversprechen. Positionier’ dich zu 20 politischen Forderungen und finde raus: Mit welcher Wahl wird’s auch real?