SF drone footage during the #BayAreaFires on 9/9/20, set to Blade Runner 2049 music.
(via Daring Fireball)
Update, 11.09.: Jason Kottke hat weitere apokalyptische Fotos/Links von der Westküste gesammelt.
Das Weblog von Stefan Grund, der im Netz als @eay unterwegs ist und hier seit 2003 über Medien, Popkultur und Technologie schreibt. Mehr »
SF drone footage during the #BayAreaFires on 9/9/20, set to Blade Runner 2049 music.
(via Daring Fireball)
Update, 11.09.: Jason Kottke hat weitere apokalyptische Fotos/Links von der Westküste gesammelt.
Eine Meldung die im März vollkommen an mir vorbei gegangen ist (call it „Versagen der Filterbubble“):
Nightdive Studios, known for restoring classic video games such as »System Shock« and »Turok: Dinosaur Hunter«, has partnered with production company Alcon Entertainment to restore the 1997 point-and-click adventure title Blade Runner for PlayStation 4, Xbox One and Nintendo Switch, as well as a PC version through online storefront Steam.
Großartige Neuigkeiten, nachdem Ende 2019 bereits nach Jahren der Restaurationsarbeit durch die ScummVM-Community und Lizenzschacherei durch GOG das Original bei GOG für Windows, Mac und Linux erschienen ist. Etwas, das dadurch, dass der Source Code des Spiels als verloren galt, lange für unmöglich gehalten wurde.
Mit Nightdives »Blade Runner: Enhanced Edition«, die im Laufe des Jahres erscheinen soll, kann ich dann eines meiner All-Time-Top-Ten-Games endlich auch auf der Couch wiederentdecken (ich wähle die Switch-Version). Sehr cool.
Die Sichtung von »Blade Runner 2049« hat mir – wie auch jede Sichtung des Originals –, eines der besten Gamingerlebnisse meiner Jugend1 in Erinnerung gerufen: Westwoods offiziell lizensiertes Blade Runner-Game von 1997.
Das auf vier CD-ROMs unter gebrachte Adventure bestach nicht nur durch originalgetreue Atmosphäre und eine packende Story, die für damalige Verhältnisse hervorragend präsentiert wurde, sondern auch durch einiges an Innovation: So fand das Spiel in „Real-Time“ statt, d.h. das jede Figur ihren eigenen Tagesrhythmus hatte und nur zu bestimmten Zeitpunkten an bestimmten Schauplätzen angetroffen werden konnte – oder gar nicht.
Es gab insgesamt 13 unterschiedliche Enden, in denen der vom Spieler gesteuerte Blade Runner Ray McCoy wahlweise ein Mensch oder Replikant war oder sein Hintergrund nicht geklärt werden konnte. Ich habe damals in Speed-Run-artigen Sessions alle Enden erspielt (die Spiellänge variiert von rund 5 bis 25 Stunden) und würde das gerne wiederholen, am besten mit einem modernisierten HD-Remake. Das scheint jedoch leider unmöglich zu sein, da der Quellcode als verloren gilt:
Speaking in 2015 regarding a possible re-release of the game via Steam or GOG.com, Louis Castle explained the source code and assets were lost when Westwood moved its studio from Las Vegas to Los Angeles, thus making a re-release or a HD-remaster impossible. Even if the code was found, to restore almost a terabyte of assets, whether for new pre-rendered backdrops or full real-time 3D, would cost tens of millions of dollars, making a re-release as unlikely as a sequel.
Zum Glück’s gibt, aber YouTube, wo man sich in dieser rund siebenstündigen Playlist einen Lauf durch’s Spiel ansehen kann. Zugegebenermaßen sieht das heute etwas befremdlich aus, aber 1997 war das ziemlich high end, so dass Westwoods »Blade Runner« seinen Platz in meinem All-Time-Gaming-Top-Ten auf ewig sicher hat.
Wenn Art Direction, Score und World Building das sind, was einen Film alleine ausmacht, würde hier die volle Punktzahl stehen.
Leider gehört jedoch noch ein bisschen mehr dazu und dahingehend fand ich den Film eher enttäuschend. Chosen One mit Kafka-Referenz? Geschenkt. Die Handlung ist komplett irrelevant und scheinbar nur auf ein Wiedersehen mit Harrison Ford ausgelegt.1 Das Schlimmste (für Science Fiction): Es gibt hier keine Botschaft. Während das Original essentielle Fragen aufwirft2, vermittelt uns »Blade Runner 2049« was genau? Dass Spike Jonzes »Her« ein ziemlich guter Film ist. Und nur weil wir sehen, wie Schnee auf die Hand eines zweifelnden Protagonisten fällt, ist das noch lange kein Tiefgang.
Dennoch: Meckern auf ästhetisch so hohem Niveau, dass sich ein Kinobesuch dennoch lohnen kann.3
Sieht gut aus, allerdings erinnert mich das ganze, genauso wie Sascha, eher an »Ghost in the Shell« als den 1982er Klassiker. Mal sehen, aber das »Arrival«-Namedropping stimmt ja eigentlich zuversichtlich.