Einträge von Juli 2011

What Things Do – Indie-Comic Extravaganza


Keine Ahnung, wie alt oder neu diese Seite ist, aber ich hab sie gerade erst entdeckt und finde sie grandios: What Things Do. Dort gibt’s nämlich zahlreiche Indie-Comics, von denen viele überaus lesens- und sehenswert sind. Wie zum Beispiel Peter’s Muscle von Michael DeForge aus dem obige Panel stammen. Darin pfeift Tante May auf Onkel Ben und hat sich in Doc Octopus‘ prächtige Tentakel verguckt. Ihr wisst schon. Eignet sich btw auch hervorragend zur Lektüre auf eurem iPad. Ansehbefehl.

Review: Transformers 3

Michael „Boom Boom“ Bay, verschriener Großmeister des so genannten Popcorn-Kinos und Garant für volle Lichtspielhäuser, hat es wieder getan: er hat sich zum dritten Mal dem in den 80ern überaus beliebten Plastikspielzeug-Franchise »Transformers« angenommen. Dabei setzen er und Produzentenlegende Steven Spielberg getreu dem dieser Tage weit verbreiteten Hollywood-Motto „Mehr Geld ist mehr Geld“ auf Dreidimensionalität – und das obwohl Bay vor noch nicht all zu langer Zeit überhaupt gar kein Fan dieser Technik war. Doch spätestens als die blonde Megan Fox, Rosie Huntington-Whiteley, in ihrer ersten Szene im knappen Slip eine Treppe emporsteigt, ist all das vergessen und Michael Bay liebt 3D so urplötzlich wie der pubertierende Jüngling den weiblichen Körper.

Und wir können den Dolbys, ILMs und Bay-Zurednern gar nicht genug dafür danken, dass es soweit gekommen ist! Denn hier wird nicht nur eine gigantische dreidimensionale Effekt- und Materialschlacht abgefeiert, nein, es ist auch das beeindruckendste 3D seit »Avatar« (und dessen Premiere liegt immerhin schon über anderthalb Jahre zurück). Im ewigen Wettstreit um die ansehnlichste Zerstörung der Welt liegt Bay jetzt wieder vorn; Roland Emmerichs »2012« wirkt da wie ein Kindergeburtstag. Das schöne dabei: Die dritte Dimension zwingt Bay und die Transformers-Reihe erstmals zu mehr Übersicht. Während man in den wackeligen Vorgängern schon mal gerne den Überblick darüber, wer, was und wenn ja wieviele da gerade explodieren, verloren hat, kann man sich hier tatsächlich mal zurücklehnen und das ganze Schauspiel in Ruhe – und je nach filmischen Abgebrühtheitsgrad eventuell sogar mit offenem Mund – beobachten.

Doch so bildgewaltig das alles ist, ein Michael Bay kommt nicht ohne seinen Preis. Sämtliche Beweggründe sämtlicher Figuren und allen voran der Ober-Transformers sind mehr als fragwürdig. Wenn man den Gedanken und Entscheidungen von Optimus, Megatron und Sentinel Prime lauscht, wundert man sich plötzlich so gar nicht mehr, warum Cybertron untergegangen ist. Und dass dann der ganze Erdball mitmacht, wenn die Decepticons die Macht an sich reißen, ist wohl notwendiges Handlungsübel. Nun gut, man kann nicht alles haben und solange man den ganzen Zirkus (USA! USA!) nicht hinterfragt, fährt man mit den Mond- und Tschernobyl-Verschwörungstheorien eigentlich ganz gut.

Die nicht-computeranimierte spielende Zunft ist gewohnt solides Beiwerk. Shia LaBeouf witwicky-isch wie eh und je, die Frau an seiner Seite nach wie vor belanglos, der restliche Haufen passt. Hervor stechen lediglich – und ich überlasse es euch, ob positiv oder negativ – John Malcovich, Frances McDormand und der Asiate aus Hangover, die ob ihres Over-Actings und ihrer Obskurität die diesmaligen Wtf-Posten besetzen. Im Vergleich zu den Vorgängern wurde Teil 3 Comic-Relief-technisch jedoch etwas entschärft. Gott sei Dank! Roboterhoden in Form von Abrissbirnen gehören der Vergangenheit an, und selbst der bisher überaus nervige John Turturro weiss diesmal sogar ab und an zu belustigen.

Dennoch: »Transformers 3« ist und bleibt ein auf Hochglanz polierter Wutanfall. Und Michael Bay ist und bleibt ein 13 jähriger Junge, der bei Syd Field die Filmschule geschwänzt hat und lieber einen zweieinhalb Stungen langen Showdown inszeniert. Was wiederum ein jeder, der selbst mal ein 13 jähriger Junge war, mehr als nachvollziehen kann. Oh ja.

EMDb – Rating: 3,5/5