Einträge von Juni 2011

Über eay.li und eigene URL-Shortener

Vor über einem Jahr, am 17. Mai 2010, habe ich mit eay.li meinen eigenen URL-Shortener gestartet. Seitdem habe ich mehr als 1.500 URLs durch das eay.li-Admin-Panel gejagt, die insgesamt mehr als 70.000 Mal angeklickt wurden. Zusätzlich zu den rund 200 Links auf externe, nicht von mir erstellte Webseiten (die den Großteil der Klicks ausmachen), habe ich seitdem und auch rückwirkend alle Blogeinträge von eayz.net mit einer eigenen, kleinen Short-URL ausgestattet.

Und da ich alle paar Wochen gefragt werde, warum ich einen URL-Verkürzungsdienst mein Eigen nenne und wie man sowas aufsetzt, will ich das heute mal ansprechen. Die Gründe weshalb ich mich damals™ gegen bit.ly, goo.gl & Co. und für eine eigene Lösung entschieden habe, waren folgende:

  • Zuerst einmal ist ein eigener Verkürzungsdienst natürlich extrem cool, individuell und steigert die eigene street credibility. TinyURL und bit.ly benutzt nämlich jeder, also hebt man sich mit dem eigenen URL-Shortener von der Masse ab. Markenbildung und so.
  • Den Lesern/Followern gibt die eigene Short-URL mehr Sicherheit: Wenn ich als @eay Links mit eay.li twittere, können sich meine Follower sicher sein, dass sich hinter der kryptischen URL ausschliesslich von mir erstellte oder von mir abgesegnete Inhalte verbergen und keine Viren oder illegale Scheiße.
  • Ich bin der Herr über meine eigenen Kurz-URLs. Zum einen bin ich so nicht auf das Gutdünken von bit.ly, Google und TinyURL angewiesen, zum anderen kann ich meine Short-URLs editieren wie ich will. Also die verwiesene URL auch im Nachhinein noch ändern und Custom-URLs wählen wie ich lustig bin.

Erfreulicherweise resultiert die Nutzung eines eigenen URL-Shorteners dann auch in einer erheblich höheren Klickrate als bei den 08/15-Shortenern. Meine eay.li-Links werden im Vergleich zu meinen bit.ly-Links mehr als dreimal so oft angeklickt (und auch viel öfter retweetet, was aber wohl weniger mit eay.li zu tun hat, sondern einfach an der immer weiter steigenden Qualität meiner Tweets liegt… 😀 ).

Auch wenn Twitter mittlerweile selbst alle URLs mit ihrem eigenen Shortener t.co verkürzt, hat ein eigener Dienst immer noch den Vorteil, dass man – wie auch bei bit.ly – sehen kann, wie oft was von wo angeklickt wurde. Ob, wann und für wen Twitter diese Funktionalität anbietet, ist derzeit mehr als ungewiss. Und von fb.me fangen wir jetzt erst gar nicht an…

Jedenfalls halten wir fest: mehr Marke, mehr Klicks, mehr Kontrolle. Also durch und durch ne gute Sache. Und das beste? Mit Tools wie YOURLS ist das für jeden, der schon mal eine WordPress-Installation aufgesetzt hat, leicht zu bewerkstelligen. (Wobei Tools „wie“ YOURLS irreführend ist, denn ich hab sie alle einige getestet und YOURLS ist einfach die bisher beste Open-Source-Lösung.) Obendrauf gibt’s noch ein feines WordPress-Plugin und ne API, die von einigen Twitter-Clients (z.B. Tweetbot) unterstützt wird, so dass auch dem mobilen Verkürzen praktisch nichts mehr im Weg steht.

Also? Also: Wer es bis hierhin ausgehalten hat, hat keine Ausrede mehr – er braucht einen eigenen URL-Shortener, vor allem wenn man nicht nur ein popeliges Blog, sondern das ganz große Web-Business betreibt. IMHO zumindest. Und mit YOURLS, meiner weapon of choice, seit ihr im harten Verkürzungsgeschäft gut gewappnet.

Ach ja, und zur Feier des Tages habe ich eay.li eine Startseite spendiert.

WTF der Woche: Kirk hat Spock das Bike geklaut

Marco setzt sein dieswöchiges Auffinden großer YouTube-Perlen fort und bringt uns heute Leonard Nimoy, der uns erklärt, dass William Shatner ein sehr gemeiner Kerl ist, der ihm einst das Fahrrad geklaut, und Original Kirk gibt uns Tipps zum Umgang mit einem Dobermann, ohne dass ich beim besten Willen erkennen kann, warum er das tut. (Das WTF der Woche ist meine neueste Erfindung. Ganz allein meine. Wohl.)

 
(YouTube Direktlink)

Kurzfilm: Scenes from the Suburbs

Mit Arcade Fire konnte ich bisher nicht allzu viel anfangen. Mit Spike Jonze hingegen schon. Warum ich euch das sage? Weil seit heute (und wohl nur für ein paar Tage) Spike Jonzes 28minütiger Kurzfilm »Scenes from the Suburbs« kostenlos auf MUBI angesehen werden kann. Das ganze dabei als überlanges Musikvideo abzutun, wäre dabei ein unverzeihlicher Fehler, schafft Jonze es doch in dieser knappen halben Stunde nicht nur Themen wie Freundschaft und das Erwachsenwerden auf wunderbare Art und Weise aufzugreifen, sondern auch eine eigenes kleine Welt zu kreieren. Eine dystopische Welt, in der Amerikas Städe und Vorstädte sich gegenseitig bekriegen. Das ist spannend, davon würde ich gerne mehr sehen. DMZ lässt grüßen, sozusagen.

In diesem Sinne: Hier bei MUBI könnt ihr euch »Scenes from the Suburbs« zur Zeit kostenlos ansehen – was ihr unbedingt tun solltet. Hier nochmal der Trailer:

 
(Vimeo Direktlink)

Ach ja: Die Musik war auch toll. Vielleicht sollte ich mir Arcade Fire nochmal geben. (via Nerdcore und Cinematze)

Kirk vs. Kirk

Tolles Behind-The-Scenes-Foto aus William Shatners kommender Star Trek-Dokumentation „The Captains“, in der der Ur-Kirk alle Captains – Chris Pine (Star Trek), Patrick Stewart (The Next Generation), Avery Brooks (Deep Space Nine), Kate Mulgrew (Voyager) und Scott Bakula (Enterprise) – der Star Trek-Serien interviewt. Die Doku soll im Herbst ausgestrahlt werden. (via F5)

Update: 29.06.2011: Hier die ersten 30 Sekunden Bewegtbild zu »The Captains«. Bisher unspektakulär, aber ich (als definitiver Nicht-Trekkie, das möchte ich nochmal betonen) freu mich drauf. (via Minds Delight)

Die ultimative Transformers-Toys-Galerie


Passend zum Kinostart der Woche: Seibertron.com (Cybertron.com war wohl schon weg) nennt sich nicht nur „The Ultimate Transformers Resource“, nein, sie scheint es tatsächlich auch zu sein. Neben allen erdenklichen Transformers-Neuigkeiten, egal ob es um die Filme, die Cartoons, die Comics oder die Burger King-Beilagen geht, gibt es hier auch noch eine gigantische Galerie mit über 200.000 Fotos etlicher Produktlinien von Transformers-Toys. Definitiv Stoff für die Mittagspausen mehrerer Wochen!

Der Mythos vom atomaren Internet

Ich lerne gerade für eine Prüfung und stoße in jedem zweiten Lehrbuch auf eine dieser Urban Legends, die gerne überall rezitiert und stehen dürfen – außer in Lehrbüchern.

Es geht um die Hintergründe zur Entwicklung des ARPANETs, dem Netzwerk aus dem everybody’s darling, das Internet, entstanden ist. Und zwar wird in jedem zweiten Lehrbuch das zugegebenermaßen spektakuläre und futuristische Gerücht befeuert, dass das ARPANET als Militärkommunikationsnetzwerk entwickelt wurde, dass einem Atomkrieg standhalten sollte. Das klingt spektakulär, entspricht aber nicht der Wahrheit. Solche Überlegungen hat es zwar auch gegeben, mit dem ARPANET hatten sie aber nichts zu tun. Dessen primäres Ziel war es, verschiedene US-amerikanische Universitäten, die im Auftrag des Verteidigungsministeriums forschten, miteinander zu vernetzen, um die damals™ knappe Rechenleistung durch Datenaustausch zwischen den Hochschulen besser ausnutzen zu können.

Glaubt ihr mir nicht? Na dann glaubt Peter Glaser:

Zwar wurden die ersten Internet-Knoten von der Advanced Research Projects Agency (Arpa) finanziert, die damals für das Verteidigungsministerium Forschungsprojekte förderte. Die Agentur suchte nach einer Methode, die damals knappen Rechenkapazitäten der einzelnen Hochschulen durch den Austausch von Daten besser auszunutzen. Aber es waren in der Mehrzahl zivile Projekte, die damals gefördert wurden. Und auch Kleinrock dachte bei seinen Forschungen nicht an nukleare Auseinandersetzungen. „Das ist ein Mythos“, sagt er.

Schließlich hat der im Gegensatz zu mir auch noch eine nette Anekdote parat:

Während die ersten Worte, die über das Telefon oder den Fernschreiber geschickt wurden, legendär sind, weiß kaum jemand etwas über die erste Kommunikation im Internet, das damals noch Arpanet hieß. Die fand am 29. Oktober 1969 statt, zwischen einem UCLA-Computer und einem Rechner am Stanford Research Institute. Es sollten die Buchstaben LOG (für „Login“) übermittelt werden. Parallel sprachen die Techniker übers Telefon. „Hast du das L?“ – „Ja!“ – „Hast du das O?“ – „Ja!“ – „Hast du das G?“ Dann stürzte der Rechner ab.