Einträge von Mai 2011

Ahead to the Past #1

In den letzten fünf Jahren habe ich hier fast 1700 Posts, also rund 340 pro Jahr, rausgehauen. Darunter viel Blödsinn, aber auch einige echte Perlen. Leider liegt der „Geburtsfehler von Blogs“, wie eine ARD-Intendantin es sicherlich nennen würde, jedoch darin, dass die guten Sachen (und Gott sei dank auch die schlechten) viel zu schnell von Seite 1, also eurer Aufmerksamkeitsspanne, verschwinden und langsam aber sicher in den Archiven verstauben. Und genau hier kommt unsere neue, kleine und jetzt schon überaus beliebte Serie „Ahead to the Past“ ins Spiel, die euch fortan mit unregelmäßiger Regelmäßigkeit eben diese Hochs an kreativem Output und immer noch tollen Netzfundstücke erneut unter die Nase reibt. Etwa so (nur in Zukunft dann ohne die Doc Browns):

The Story of Menstruation ist – neben Der Fuehrer’s Face – das befremdlichste, was der Disney-Konzern je hervorgebracht hat: Ein „Menstruation Educationⓝ-Kurzfilm, der Schätzungen zufolge 93 Millionen Mädchen im US-Schulunterricht gezeigt wurde, und der ein leicht kaputtes Frauenbild vermittelt. Großes WTF, das Disney gerne vertuscht.

Schon Noch gewusst? Christian Bale und Kermit der Frosch wurden bei der Geburt getrennt.

Der Sexman, ein kleiner unsympathischer Junge mit Zahnspange und Ätzstimme (und ergo mein absoluter Lieblingsyoutuber), schämt sich seiner Jugendsünden nicht (und hat sie nicht mal gelöscht) und produziert auch heute noch fleißig weiter seine videodokumentierten Totalausfälle.

So sehr ich es will, auch er ist einfach nicht zu vergessen: Tyrannosaurus Reich, der freundliche Nazi-Dinosaurier aus der DC-Nachbarschaft. Und, was man so hört, Lars von Triers Lieblingscomic.

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(Das feine „Ahead to the Past“-Logo könnt ihr euch übrigens selbst mit diesem »Back to the Future« Logo-Generator nachbauen, der btw² in Safari und dem bösen Chrome besser als im Firefox läuft.)

Die Zuckerberg-Galaxis

Until the 15th century, people were taught to remember vast quantities of information. Feats of memory that would today qualify you as a freak — the ability to recite entire books — were not unheard of.

Then along came the Mark Zuckerberg of his day, Johannes Gutenberg.

New York Times-Chef Bill Keller beobachtet in The Twitter Trap wie Twitter, Facebook & Co. unsere Aufmerksamkeitsspanne beschneiden – und vergleicht das gekonnt mit Gutenbergs Buchdruck (siehe oben). Fein, fein und lesenswert.

„It´s a lot like working for a giant startup with a low tolerance for imperfection.“

Lesetipp für die anwesenden Apple-Fanboys: In der aktuellen Ausgabe des Fortune Magazine gibt es einen interessanten Einblick in die Arbeitsläufe bei Apple. Leider verbirgt sich Adam Lashinskys „How Apple works: Inside the world’s biggest startup“ jedoch hinter ’ner Paywall, aber Wired hat eine gute Zusammenfassung.

Im Gespräch mit (ehemaligen) Apple-Mitarbeitern zeichnet Lashinsky dabei das altbekannte Bild des Diktators Steve Jobs, das den Apple-Chef schon seit Jahren begleitet, in den letzten Jahren aber in den Hintergrund rückte, da überall von seiner Mäßigung zu lesen war. Tatsache, so Lashinsky, ist jedoch weiterhin, dass Jobs am Infinite Loop auf den Tisch haut – wie als prominentes Beispiel das MobileMe-Team erfahren musste, als dieses ein völlig unbrauchbares Produkt veröffentlichte.

Das WTFigste™ dass Lashinsky erfahren haben will: die von Jobs angeordnete Einrichtung der so genannten „Apple University“. Dahinter soll sich ein Programm verbergen, in dem von einem Yale-Dekan ausgewählte Wirtschaftsprofessoren die wichtigsten Apple-Entscheidungen der letzten Jahre untersuchen, um so dafür zu sorgen, dass Apple auch nach dem Ableben Jobs‘ weiterhin wie zu dessen besten Zeiten weitergeführt wird. Klingt wie eine South Park-Folge, ist aber so bizarr, dass es wahrscheinlich wahr ist.