Damit die Reviews hier wieder halbwegs aktuell sind (der Wrestler und die Watchmen wollen ja besprochen werden!) und nicht weil die jetzt besprochenen Filme so wenig her geben folgt nun ein kleiner Review-Rundumschlag.
Der Ja-Sager
Nach seinem eher mäßig gelungenen Abstecher ins Thriller-Genre macht Jim Carrey wieder das, was er am besten kann bzw. was wir von ihm erwarten. In Der Ja-Sager spielt Carrey Carl, der nach einer fehlgeschlagenen Beziehung sichtlich vereinsamt und desinteressiert ist, bis er von einem Freund überzeugt wird, an einem Seminar der Ja-Sager teilzunehmen. Fortan bejaht er jede ihm gestellte Frage, rutscht von einer Chance zur nächsten, von einem Fauxpas ins nächste und trifft zwischendurch die große Liebe. Dabei sind die Gags und Wendungen der Story so vorhersehbar wie das Amen in der Kirche. Dann und wann bietet das zwar ein paar Lacher, insgesamt handelt es sich jedoch um eine mittelmäßige Vorstellung, der man keine weitere Beachtung zukommen lassen muss. Wenn also, dann auf DVD, bitte.
Nick und Norah – Soundtrack einer Nacht
Vor einem Jahr war ich – wie auch der Rest der Filmwelt der über Film schreibenden Welt – sehr von Juno, dem „etwas anderen Teeniefilm“ (Zitat El Jefe), angetan. Und es liegt natürlich in der Natur des Business, dass erfolgreiche Ideen ausgeschlachtet oder geklaut werden oder man sich zumindest stark von ihnen inspirieren lässt. Nachdem Juno zumindest schon musikalisch fortgesetzt wurde, kommen nun also die Nachahmer. So einer ist Nick und Norah – Soundtrack einer Nacht. Look & Feel sind nämlich einfach mal dem Achtungserfolg des letzten Jahres entliehen, thematisch aber beleuchtet man anstelle der ungewollten Schwangerschaft eher seichtere Teenie-Themen: die erste/große Liebe. Nick und Norah sind beide 16 Jahre alt und fahren beide auf total alternative Musik ab, die zwar zum Großteil gut ist, von der ich aber überwiegend noch nie etwas gehört hab. Er ist Hetero-Bassist in einer Schwulen-Band und trauert seine Ex Tris hinterher, indem er ihr unentwegt sorgsam zusammengestellte Mixtapes zukommen lässt. Sie ist die Tochter eines Plattenproduzenten und unbekannterweise in den Jungen verliebt, dessen unmittelbar entsorgte Mixtapes sie immer wieder aus dem Schulpapierkorb fischt. In einer ziemlich verrückten Konzertnacht lernen sich die beiden kennen und so weiter und sofort. Leider geht irgendwo zwischen der sichtlich bemühten Story deren Tiefgang verloren, was wirklich schade ist, denn dieser nächtliche Einblick in die New Yorker Indie-Szene hatte so viel mehr Potential.
Vorbilder
Und dann sind da noch die Vorbilder, der Film, der schon oben in der Überschrift am meistens geteasert wurde, woraus der Eindruck entstehen könnte, dass mir diese Komödie von den besprochenen Filmen am wenigsten gefallen hat. Der Eindruck täuscht! Die Story in der zwei Energy-Drink-Vertreter nach einem Ausraster dazu verdonnert werden, 150 Sozialstunden als „große Brüder“ zu verbringen, ist zwar alles andere als neu, dafür aber sehr sympathisch und, klar, so soll’s ja sein: lustig. Das liegt natürlich zum Großteil an den gegenteiligen Figuren die hier aufeinander treffen: der sarkastische, lustlose, frisch von seiner Freundin verlassene Danny wird dem 15 jährigen zurückgezogenen Live-Rollenspieler Augie zugeteilt; Partylöwe und Energy-Drink-Maskottchen Wheeler wird dem frühreifen, 10 Jahre alten Ronnie zugeteilt, mit dem ihm immerhin das Interesse am weiblichen Körper eint. Obwohl es keine allzu großen Überraschungen geben wird, werden Feunde der Apatow-Komödien (der mit Vorbilder erstaunlicherweise rein gar nichts mit zu tun hat) ihre Freude haben. Und Kiss-Fans auch.
Also für mich gab es schon eine Überraschung bei Vorbilder, denn ich wusste nichts über Augie. Aber naja, für deine Leser gibt es also keine Überraschung 😛 😀
Und zu Nick und Norah sag ich jetzt mal gar nix! ( 😉 )
Ich gebe es zu – habe mir keine Review durchgelesen, aber eines steht fest – Du bist Cinema addicted! ;D
Also den Ja-Sager fand ich ja besser als Vorbilder.