Ich muss1 mal wieder einige Reviews nachholen. Bevor ich mich aber mit dem ultimativen Weltuntergang in 2012 und der Vampir-Schmonzette New Moon beschäftige, erstmal zwei RomComs, die beide durch ein großes Figuren-Ensemble auffallen. Denn die Liebesirrwege von nur einem Männlein und einem Weiblein kennen wir bereits zu Genüge – und sei es von uns selbst. Zeit also, dass wir Filme mit gleich mehreren potentiellen Hormonopfern präsentiert bekommen.
Männerherzen
Da wäre zum einen die deutsche Produktion Männerherzen, die mittlerweile mit über zwei Millionen Zuschauern der zweiterfolgreichste deutsche Kinofilm 2009 ist.2 Für Regie und Buch ist Simon Verhoeven verantwortlich, den ich zugegebenermaßen gar nicht kenne, und auf der Gehaltsliste stehen wieder einmal die üblichen Verdächtigen wie Til Schweiger und Christian Ulmen, die – Überaschung, Überaschung! – wieder ihre Paraderollen mimen dürfen. Gute Voraussetzungen also, dass der Film alles andere als gut wird. Man ist da ja neuerdings vorsichtig. Aber zum Glück kommt alles anders: Die Geschichte von fünf Männern auf der Suche nach ihrem persönlichen Liebesglück hat gut gefallen. Zwar rühren die Gags wieder daher, dass wir es mit überzeichnetsten Karikaturen zu tun haben, aber – joa mei -, dass war ja zu erwarten. Schön aber, wie und warum sich die Wege der Fünf, die unterschiedlicher nicht sein könnten, immer wieder kreuzen. Auch wenn’s teilweise etwas zu bemüht lustig ist und gequält intelligent sein will. Nichtsdestrotrotz: der gekonnte Spagat zwischen Situationskomik und tragischen Schicksalen lassen Männerherzen zu einer der besseren deutschen Liebeskomödien werden.
All Inclusive
Und dann war da noch All Inclusive, der uns ebenfalls gleich mit mehreren Paaren und solchen die es sein oder wieder werden wollen konfrontiert. Das Problempärchen schleppt dabei die anderen Paare auf eine Karibikinsel – angeblich für einen gemeinsamen Urlaub, tatsächlich aber für eine gemeinsame Pärchentherapie. Und wie das halt so ist, haben einige Damen und Herren der Schöpfung so gar keine Lust, sich therapieren zu lassen und wollen lieber auf die benachbarte Party-Insel. Blabla. Und so weiter. – Die Story ist Mist, die Figuren sind allerhöchstens eindimensional und ihre Motive haben die Autoren wohl Glückskekssprüchen entliehen. Dass die paar guten Szenen bereits im Trailer verbraten wurden, ist Ehrensache. Und die zwei, drei Lacher, Kristen Bell oder Vince Vaughn retten da auch nicht über 113 Minuten. All Inclusive ist Mist, den kein vernunftbegabter Mensch braucht und für den sich ein jeder Beteiligte schämen muss. Ja, ich meine vor allem die bereits genannten beiden.
Am besten seht ihr euch aber einfach ein paar Mal Tatsächlich… Liebe an, der passt auch besser zur Jahreszeit. 😀
- Und möchte! [↩]
- Bisher zumindest, denn nächste Woche kommt ja noch Zweiohrküken, und der dürfte durch die Decke gehen… [↩]
„All Inclusive“ war wirklich bescheiden. Ich fand nur die Geschichte zwischen Vince Vaughn und „seiner Frau“ ganz okay. Ich finde diesen Hype um die Liebeskomödien mit keinem richtigen Hauptdarsteller aber tausend Nebengeschichten nicht gut. Das lief schon bei „Er steht einfach nicht auf dich“ schief. Der einzige Film, bei dem das wirklich gut geklappt hat ist, wie du ja schon ganz richtig geschrieben hast, „Tatsächlich…Liebe“.
Danke und stimmt, die war auch noch in Ordnung. :kuss: Hab mal nachgeguckt, wie die gute Frau denn heißt, weil ich mich das schon neulich mit Seppl gefragt hab: Malin Akerman, eine Schwedin.