Stiefbrüder, den neuen Film von Will Ferrell und John C. Reilly, könnte man getrost als infantilen, regressiven Mist abtun. Aber stattdessen kann man sich auch 100 Minuten zurücklehnen und sich von den infantilen, regressiven Taten zweier 40 jähriger Männer, die noch Zuhause wohnen, belustigen lassen. Ich habe mich standesgemäß für letztere Sichtweise entschieden und konnte den Stiefbrüdern daher doch einiges abgewinnen. Gut, man muss schon etwas für den Ferell-, Reilly-, Apatow-typischen Humor (also Furzwitze, von Kindern verprügelte Männer und hilflos überforderte Eltern im Rentenalter) übrig haben, aber dann hat man eine gute Zeit. Vor allem das Spiel der beiden Hauptdarsteller ist eine wahre Freude, spielen sie sich doch gekonnt gegenseitig an die Witz-Wand. Und mit den biederen, ernsten Eltern und der gemeinsamen Hassfigur des Bruders TJ (der eigentlich perfekt für Tom Cruise gewesen wäre) hat man ihnen ideale Gegenparts gegenübergestellt.
Wie gesagt – und man kann das hier nicht oft genug betonen -, Stiefbrüder ist keine Hochkultur und mit Sicherheit auch nicht die beste Komödie des Jahres. Wer aber auf der Suche nach leichter Kost für einen DVD-Abend mit Currywurst und Bier ist, kann demnächst getrost zu dieser Erwachsenen-Dystopie greifen.