Eine wunderbare Wochenendlektüre für alle Freunde des einzig wahren He-Man: Hier gibt’s eine Sammlung sämtlicher „Masters of the Universe“-Mini-Comics, zum online durchlesen. Die Mini-Comics lagen damals den MotU-Actionfiguren-Packungen bei und wie ihr vielleicht noch von früher wisst, gab’s darunter einige abenteuerliche Mini-Perlen! (via)
Einträge von Oktober 2008
(Un)Wort des Jahres
Frankfurt am Main. Wiesbaden. Am heutigen Freitag wurden in Frankfurt am Main sowie in Wiesbaden die Schlagwörter des Jahres bekanntgegeben. Wie die entsprechenden Stellen versicherten kam es dabei ohne Absprachen zu einem Novum in der Geschichte der deutschen Sprachkritik. Erstmals stimmen nämlich das „Wort des Jahres“, das seit 1977 von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) als sprachlicher Jahresrückblick veröffentlicht wird, und das negativ konnotierte „Unwort des Jahres“, welches die Universität Frankfurt am Main seit 1994 jährlich auswählt, überein. Wort und Unwort des Jahres, so die Entscheidung der Hausherren des deutschen Wortschatzes, ist demnach der im Rahmen der von Marcel Reich-Ranicki angestoßenen Qualitätsdebatte um das deutsche Fernsehen entstandene Neologismus „Exkrementenfernsehen“.
Laut GfdS-Pressesprecherin Lisa Seiler fasst der Begriff das zusammen, was „nicht nur Literaturpäpste und Medienwissenschaftler seit langem an der Gestaltung des deutschen Fernsehprogramms auszusetzen haben, sondern auch jeder einzelne Zuhause“. Die gemeinsame Kritik an etwas fundamental schlechtem wie dem „Exkrementenfernsehen“, so die GfdS in ihrer Presseerklärung weiter, zeigt auf beeindruckende Weise die so oft übersehenen Gemeinsamkeiten der durch ehemalige Staaten, Arbeitsverhältnisse, Schichten und Schubladen aufgesplitteten Bevölkerung auf. Bei der Universität Frankfurt am Main ist man hingegen der Auffassung, dass „Exkrementenfernsehen“ lediglich in der Lage sei, einen ganzen Berufszweig zu denunzieren und für die aktuelle Debatte eher schädigend wirke.
Der Begriff „Exkrementenfernsehen“ wurde nur wenige Tage zuvor von dem Studenten Stefan G. erdacht und, so G. in seinem Online-Tagebuch, der deutschsprachigen Welt geschenkt. In der Zeit zwischen der ersten Veröffentlichung durch G. und der Bekanntgabe zur Wahl als Wort des Jahres respektive Unwort des Jahres wurde der Begriff sowohl im Volksmund als auch in (Fach-)Publikationen populär und inflationär genutzt. Dennoch wurden bereits während der Vorstellungen erste Stimmen laut, in denen dem Neologismus die Relevanz für die entsprechenden Titel abgesprochen wurde. Stefan G. definiert sein „Exkrementenfernsehen“ indes als Terminus technicus für den aktuellen Diskurs, da dieser, Zitat G., „allein im Stande ist, das wahre Ausmaß der qualitativ desaströsen deutschen Fernsehlandschaft zu benennen“.
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Na gut: Liebe Leser, liebe Wort-Kürer, das war natürlich alles erstunken und erlogen, sprich: Satire. Da die Chancen für’s Exkrementenfernsehen aber dennoch nicht schlecht stehen, darf der Text von Nachrichtenagenturen (und so!) aus aller Welt gerne kopiert werden, sobald sein Wahrheitsgehalt steigt. Womit zu rechnen ist. Definitiv. Ja.
Ehrliche Titel
Wären Titel von Fernsehserien nicht nur abgebrühte Schwindeleien, um auf Zuschauerjagd zu gehen, im Intro von Heroes bekämen wir wahrscheinlich folgendes zu sehen:
Weitere ehrliche Title Cards, etwa zu Lost, Pushing Daisies und Mad Men, gibt’s hier. (via)
Bat-Manga! veröffentlicht
Der heiß erwartete Sammelband „Bat-Manga! The Secret History of Batman in Japan“, in dem erstmals jenseits von Japan die Batman-Mangas aus den 60ern veröffentlicht werden, die dort damals parallel zur TV-Serie mit Adam West vertrieben wurden, ist gestern erschienen. Die ins Englische übersetzte Manga-Kollektion gibt es als Taschenbuch für umgerechnet rund 28 Euro und als Hardcover für 51 Euro. Must-Have! Ob sich aber für einen 32-seitigen Manga mehr und zwei Buchdeckel ein solcher Aufpreis lohnt, darf zumindest bezweifelt werden.
Viele Grüße aus Albion!
Fall ihr euch wundert, warum euer Feedreader seit mehr als 24 Stunden keine neuen Einträge aus Richtung eayz aufgeführt hat und/oder warum ich nicht in der Uni war, dann liegt das daran, dass mich das wunderbare Fable 2 vollends eingespannt hat. Erst- und Zweiteindruck nach einigen Stunden Spiel: macht mir sehr viel Spaß und sieht wunderbar aus. Abzugspunkte gibt’s nur für ein paar Interface-Patzer. Bisher aber auf jeden Fall weiterempfehlenswert!
(Ich habe übrigens gerade Zeit gefunden, diesen Blogeintrag zu schreiben, da ich derart viele Häuser und Läden in Albions Städten und Dörfern erworben und ergaunert habe, dass ich mir Goldstück-technisch keine Sorgen mehr machen muss. Die Bewohner zahlen ihre Miete nämlich alle 5 Minuten – auch bei ausgeschalteter Xbox.)
.gif der Woche #11
Van Damme ist schon der coolste aller Schlangentöter!
„Wer ermordete Hudsons Familie?“
Dass Teletext-Redakteure in Texten über Katastrophen und Tode öfter mal zu unpassenden Worten greifen, wussten wir ja schon. Was man aber gestern Abend im Videotext von Vox über die blutige Tragödie in der Familie der Schauspielerin und Sängerin Jennifer Hudson lesen musste, wurde zwar in der richtigen Tonart verfasst, entbehrt dafür aber jegliche Logik und journalistische Qualität:
Da wirkt die Überschrift doch wie ein Hilferuf. Wer ist wer? Wer ist Julia? Wer ist Balfour? Und am wichtigsten: Wie alt sind sie? (Wie alt sind sie?)
Damit ihr euch nicht so wie ich mit dem Verständnis des letzten Absatzes rumärgern müsst, hier Abhilfe: Bei Julia handelt es sich um die Schwester von Jennifer Hudson. Ihr Ehemann William Balfour, also der Schwager der Schauspielerin, ist der Tatverdächtige, der laut Angaben des US-Promiblogs TMZ, das sich derzeit an jedem Bruchstück der Tragödie ergötzt und das halbe Internet nach Privatfotos der Beteiligten und Opfer durchwühlt und deshalb hier nicht verlinkt werden soll, bereits sechs Jahre wegen versuchten Mordes im Gefängnis saß und zur Tatzeit auf Bewährung war. Zudem ist der siebenjährige Sohn von Julia Hudson, also der Neffe von Jennifer Hudson, verschwunden. Diese Information enthält uns der Vox-Text jedoch vor. Vielleicht weil man den Nachrichtenwert als zu gering erachtete, vielleicht aus Platzgründen. Wahrscheinlich aber weil man dem eh schon verwirrten Redakteur Leser einen weiteren Namen (besonders verwirrend: Julian) nicht zumuten wollte.
Ich sag’s ja: Exkrementenfernsehen.
Unkraut vergeht eben doch
Das Cover des heute erscheinenden Spiegel greift ganz selbstreferenziell und Sequel-mäßig das Cover einer Ausgabe von 2002 auf. Im Cover Browser gibt’s größere Bilder davon. (via)
Der Kampf der Kämpfe
Das, was später als der Kampf der Kämpfe, die Krönung des menschlichen Schaffens, der Prototyp der sportlichen Auseinandersetzung und „the biggest âClash of the Titans´ in the history of mankind“ (via via) in die Geschichtsbücher Einzug finden wird, began in der sonst so von Kreativen vernachlässigten, und generell (zu Unrecht!) unterschätzten Nacht von Donnerstag auf Freitag. Nach einer kleinen, aber heftigen und vor allem nicht ganz ernst gemeinten und mittlerweile Web-bekannten Auseinandersetzung per Twitter befand ich mich mit dem Blogger-Kollegen Asphar im wohl wahrlich gefährlichsten, offensichtlich attraktivsten, wahrscheinlich anstrengendsten und meist diskutierten Duell der Menschheitsgeschichte:
Die Regeln waren sofort jedem Beteiligten klar: Es muss eine Wortneuschöpfung kreiert werden, die bis dato nicht existierte und vom Volksmund aufgegriffen werden. Da sich letzteres allerdings als schwer nachzuvollziehender Maßstab erwiesen hat (die Leute sind halt doof), einigten wir uns auf den gemeinsamen Nenner von Elementarteilchenphysiker und Hartz-IV-Empfänger: Google. Bis zum 2. Januar 2009 gilt es die eigene Wortneuschöpfung in den weiten des Internets auf jede nur erdenkliche, legale und egale Art und Weise so populär zu machen, dass sie mehr Suchergebnisse aufweist als das lächerliche Wortspiel des Konkurrenten. Am heutigen Tag sind die Neologismen zu veröffentlichen und dem Gewinner gebührt neben Rum Ruhm und Ehre, das, was alle wirklich erfolgreichen Männer auszeichnet – und ebenfalls Elementarteilchenphysiker und Hartz-IV-Empfänger vereint: ein Kasten Bier.
Meine Damen und Herren, nachdem das Wort meines Herausforderers bereits vor einigen Stunden seinen quasi im Nichts resultierenden Streifzug durchs Internet begonnen hat, möchte ich Ihnen mein Wort ebenfalls nicht weiter vorenthalten. (Na gut, doch noch ein bisschen, denn ich hole aus:) Mit meinem Neologismus stelle ich mich in die Tradition des großartigen, sagenumwobenen Marcel Reich-Ranicki und der unausstehlichen, sicherlich auch mit irgendetwas umwobenen Elke Heidenreich, die ja beide in die aktuelle Debatte über die Qualität des hiesigen Fernsehens verwickelt sind. Leider fehlt der Presse und allen Beteiligten bisher das entsprechende Schlagwort, um den Kern dieser Debatte dem kleinen Mann von der Straße auf möglichst einfache, aber effiziente Weise zu vermitteln. Klar, jeder weiß, dass deutsches Fernsehprogramm scheiße ist, aber allein diese Aussage gesteht besagtem Fernsehprogramm bereits mehr Worte und ergo geistige Leistung ein, als sie tatsächlich verdient. Nennen wir das Kind also einfach beim Namen. Beim deutschen Fernsehen handelt es sich, wie uns Literaturpäpste und Trittbrettfahrer verdeutlichen, um nichts anderes als
Ich, meine Damen und Herren, schenke diese Wortneuschöfpung der deutschsprachigen Welt und möchte jedermann, ob Sympath oder Franz Josef Wagner, dazu ermutigen Exkrementenfernsehen in seinen eigenen Wortschatz einfließen zu lassen und darüber zu bloggen, twittern oder der passenden StudiVZ-Gruppe beizutreten. Zum Beiweis, dass das Wort bis vor wenige Zeilen nicht existierte und damit unser Notar beruhigt ist, hier noch ein aktueller Screenshot der Google-Suche nach Exkrementenfernsehen. Mögen die Spiele beginnen, die deutsche Sprache um ein entscheidendes Wort erweitert werden und ich am 2. Januar einen mit Fug und Recht von Asphar wiederwillig finanzierten Kasten Bier (@Asphar Reissdorf bitte!) mein Eigen nennen!
Mehr Informationen zu exkrementellem Fernsehen demnächst hier!