Crossposten auf Bluesky, Mastodon und Threads mit Openvibe

Bleiben wir beim Microblogging1: Roland über Openvibe, eine iOS- und Android-App, die ich dieser Tage auch gerne nutze und empfehle. Neben dem Crossposting und der erwähnten, schick gelösten Crossmention unterscheidet sich Openvibe aber von anderen Crossposting-Tools wie dem hervorragend betitelten Croissant dadurch, dass es eben auch alle Timelines/Feeds von Mastodon, Bluesky und Nostr darstellt und sogar in einer Unified Timeline vereint (Threads ist aus ewig gestrigen API-Beschneidungs­gründen nur beim Posten verfügbar).

  1. Thementag im Blog! 🎉 []

MomBoard: E-ink display for a parent with amnesia

Jan Miksovsky hat für seine seit einer OP unter Amnesie leidende Mutter aus E-Ink-Display und Web-Technologien ein Device – das „MomBoard“ – gebaut, auf das er und seine Geschwister Nach­richten für sie schicken/hinterlegen können. Eine sehr schöne Arbeit oder wie Jim Nielsen den nachahmenswerten Ethos in The Beauty of Building auf den Punkt bringt:

Just building cool shit for people you love on the ethos of an open platform.

Ich hatte hier schon mal kurz erwähnt, wie ich das iPhone meiner Mutter umkonfiguriert habe, nach­dem sie durch Krankheit, Gehirn-OP und Chemo ihre Fähigkeit zu lesen größtenteils verloren hat. Das hat mich natürlich hieran erinnert.

Technologie kann und sollte schwierige Dinge leichter machen. Technik­affine und Entwickler sind hier noch im Vorteil. Die vielbe­schworenen KI-Tools werden diese Möglich­keiten auch für weniger Versierte zugänglich machen.

IMG_0001, Viewer für YouTube-Videos, die zwischen 2009 und 2012 über die „Send to YouTube“-Funktion von iPhone-Usern hochgeladen wurden

Between 2009 and 2012, iPhones had a built-in „Send to YouTube“ button in the Photos app. Many of these uploads kept their default IMG_XXXX filenames, creating a time capsule of raw, unedited moments from random lives.

Das ist großartig: Ben Wallace hat einen Blogeintrag über die „Send to YouTube“-Funktion geschrieben, die von 2009 (iPhone 3GS!) bis 2012 in der damals noch von Apple selbst gebauten YouTube-App enthalten war. Die prominente Plaztierung von iPhone OS 3 (!) bis iOS 5 sorgte dafür, dass Millionen von iPhone-Nutzern ihre Videoaufnahmen in alle Öffentlichkeit hochgeladen haben – und bis heute mit einer Handvoll Views sichtbar bleiben. In iOS 6 wurde Apples YouTube-App dann entfernt, ebenso die Sharing-Funktion aus der Photos-App.

Riley Walz hat nun all diese Videos, die iPhone-typisch mit IMG_0001 bis IMG_9999 benannt sind, gecrawled und diesen Viewer in Homevideo-Optik dafür gebaut, was wie eine kleine Zeitreise wirkt. Die unbearbeiteten und oftmals vermutlich unbeabsichtigt veröffentlichen Videos geben einen kurzen, heute ungewöhnlichen Einblick in das Leben Fremder. So wie Social Media früher halt war. (via Waxy)

Christian Lindner: Das liberale Drehbuch für den Regierungssturz

Geheime Sitzungen, Präsentationen, Strategiepapiere: Recherchen der ZEIT zeigen, wie die FDP den Bruch der Ampel wochenlang vorbereitete. Der Name der Operation: „D-Day“

„Demokratie stirbt an der Paywall“ hat Thomas The Atlantic im April zitiert, der eben diesen Artikel konsequenterweise hinter der Paywall versteckt hat. Wie zutreffend das ist, kann man leider seit Freitag an dem oben verlinkten ZEIT-Artikel sehen.

Es ist wahrscheinlich die wichtigste Recherche im Zusammenhang mit dem Ampel-Aus. Sie zeigt wie vertrauenswürdig Christian Lindner und die FDP sind (nämlich gar nicht), wie wenig Respekt dort für den politischen Prozess herrscht („D-Day“) und offenbart, dass die FDP für mindestens vier Jahre auf’s politische, außerparlamentarische Abstellgleis gehört. Nicht die politische Karriere von Volker Wissing gehört beendet, sondern die von Christian Lindner und seinen Adjutanten.

Zum Glück gibt es alternative Wege, um den Artikel im Volltext aufzurufen: Auf Bluesky, Threads, X/Twitter und Mastodon werden fleißig Geschenk-Links geteilt. Weiterhin gibt es Archive.today, wo der Artikel im Volltext archiviert wird (z.B. hier). Lesen & teilen!

Introducing ChatGPT Search

ChatGPT jetzt mit Web-Suche. Meine ersten Tests waren überaus zufriedenstellend. Nur dass die Suche bisher über einen Search-Toggle aktiviert werden muss, verwundert noch. Vermutlich aber auch nur eine Frage der Zeit bis das LLM selbst entscheidet, ob es genügend Informationen hat oder eine Web-Suche tätigen möchte. Siehe Update unten, ist bereits so.

Das ChatGPT-nutzende Bing macht das natürlich schon ewig, aber die Suchfunktion nun auch im extrem populären chatgpt.com unterzubringen, dürfte vermutlich den ein oder anderen in Mountain View beunruhigen.

Update, 01.11.: Ha, der Toggle ist optional. ChatGPT entscheidet bereits auf Basis des Prompts, ob es aktuelle Infos aus dem Web braucht, wie Casey Newton von Platformer (mich) heute aufklärt:

This is why you don’t even have to tell ChatGPT to search the web, if you don’t want to: the bot will consider whether it should check web results whenever you make a query, and if it decides it needs real-time information, it will search the web accordingly. You can also tell ChatGPT to search for you manually, but OpenAl knows that ideally you shouldn’t have to.

This is a milestone in the history of the internet: OpenAl has begun to abstract away the search engine — the economic foundation of the entire web — into a modular component of the thing that will ultimately replace it.