Ich bin Fan einer Illustratorin. Für ein Projekt würde ich gerne Illustrationen durch sie anfertigen lassen. Wir tauschen uns aus, können uns aber leider nicht einigen. Ich beauftrage jemand anderes, der einen sehr ähnlichen Zeichenstil hat, weil das weiterhin gut zu meinem Projekt passt.

Das ist es, was gerade mit Scarlett Johansson und OpenAI passiert ist. Nicht mehr und nicht weniger. Nur dass OpenAI das hier natürlich möglichst dämlich kommuniziert hat, z.B. indem Altman selbst »Her«-Referenzen gepostet hat, und – noch schlimmer – das scheinbar nicht hat kommen sehen.

Alex hat im iPhoneBlog über das Branding der KI-Systeme von Apple & Co. geschrieben und dass Apple hier mit „Siri“ bereits eine hervorragende Marke besitzt. Eine Einschätzung die ich sehr teile, denn auch wenn Siri aufgrund ihrer begrenzten Fähigkeiten oft der Lächerlichkeit preisgegeben wird, ist es doch der einzige Assistent (neben J.A.R.V.I.S.), der popkulturelle Bedeutung erlangt hat. Siri ist für digitale Assistenten das, was die Marke Twitter für Microblogging war – allgegenwärtig.

Dass Google bei ihren Pixel-Phones nun mit „Pixie“ in eine auch phonetisch ähnliche Richtung geht, ist der richtige Schritt. Allen voran wenn man sich Googles katastrophale Markenstrategie ansieht (was mal ein eigener Post sein müsste). Und OpenAI lernt es wohl auch noch: Auf das viel zu technische „ChatGPT“ und „DALL•E“ folgte immerhin schon „Sora“.

Randnotiz: Meta, die im Gegensatz zu Google mit ihrer Dachmarke einiges richtig machen, setzt auf Meta AI, was aber ähnlich wie Microsofts Copilot ein guter Name für eine Metatechnologie ist, die in diverse Produkte Einzug findet.

Gmail wird heute 20 Jahre alt. Für mich ging es allerdings erst ein Jahr später los, meine erste Gmail-E-Mail ist vom 27.06.2005 – an meine damalige Freundin und jetzige Frau. Ein halbes Leben in Gmail!

Für künftige Bloghistoriker: Jason Kottke hat sein Blog redesigned. Die fixierten „Planets“ finde ich noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber Jasons andere Überlegungen sind ganz spannend: So habe er Ideen von den Social-Media-Plattformen übernommen und tatsächlich sieht sein Blog nun weniger nach 27 Jahre altem Weblog und mehr nach Social-Newsfeed aus. Auch die Integration von Open Graph-Vorschaubildern und -texten zu jedem verbloggten Link – wie man sie von WhatsApp, Mastodon & Co. kennt –, ist eine spannende Erweiterung, bei der ich mich frage, warum da vorher noch niemand drauf gekommen ist? Generell: die seit Jahren auf der Stelle tretende Blogidee weiterzudenken, ist überfällig und daher sehr willkommen.1

Speaking of blog redesigns: Auch Alex Olmas iPhoneblog hat vor kurzem ein schickes, neues Design bekommen. Nette Randnotiz (unten zu finden im Redesign-Post): Zusammen mit seinem Entwickler Philip hat er einen 20 Minuten langen Podcast aufgenommen, in dem die beiden ihre Ideen und Herausforderungen bei der Umsetzung beschreiben. Sollte man auch viel öfter machen.

  1. Fun-fact: John Gruber fragt auf Threads: „Sorry if it’s just me, but I’m unfamiliar with this word ‚redesign‘. Is it like a German word or something?“ 😄 []

Wir haben in der vergangenen Woche die Ausstellung „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ in Köln besucht, die gerade nochmal bis Ende Mai verlängert wurde.

Es war (freitags) ein bisschen zu voll und offen­sichtlich interessieren sich jetzt auch unsere Eltern für Streetart. Außerdem war der nach geballter Kapitalismus­kritik am Ende der Ausstellung positionierte und irritierend gut besuchte Shop etwas befremdlich. Ansonsten war es aber auf jeden Fall toll, so viele Banksy-Werke endlich mal in echt zu sehen.

Danke an meine Frau für die gelungene Geburtstags­überraschung!