#zukunft

How To Survive A Robot Uprising

Dank Max Brooks und Robert Kirkman wissen wir mittlerweile alle, wie wir im Falle einer Zombiecalypse zu reagieren haben. Das ist soweit ganz gut – nur wird es wahrscheinlich leider wohl nie zu einer großflächigen Zombieplage kommen. Viel wahrscheinlicher ist eine Robocalypse. Also der vermutlich nur noch eine Frage der Zeit entfernte Fall, in dem sich unsere Roombas, autonomen Google Cars (@Eay berichtete), humanoide Blechgefährten, Skynets und Iron Giants gegen uns, unsere Kohlenstoffwelt und unsere Robotergesetze wenden. Eine zunehmend realer werdende Gefahr, die auch Robotic Engineer Daniel H. Wilson sieht, so dass er bereits Ratgeber wie »How To Survive a Robot Uprising: Tips on Defending Yourself Against the Coming Rebellion« und zuletzt Zukunftsszenarien wie »Robopocalypse« veröffentlicht hat. Gut, dass sich die ebenfalls besorgten Menschen der Epipheo Studios mal mit Wilson getroffen haben, ihm die aussichtsreichsten Tipps entlockten und folgendes Video voller wertvoller Überlebenstipps zusammengestellt haben. Danke! (via Laughing Squid)

 
(YouTube Direktlink)

Project Glass und die Kontaktlinsen der Zukunft

Wer schon mal mit mir an einem Abend, an dem das Gespräch zufällig auf das Thema Zukunftstechnologien fiel, ein Bier trinken war, weiß, dass es da diverse Errungenschaften gibt, von denen ich erwarte, dass sie Zeit unseres Lebens noch entwickelt werden, und über die ich stundenlang reden kann. Exoskelette zum Beispiel, die es älteren Menschen irgendwann ermöglichen werden, so mobil wie Jugendliche zu bleiben. Oder (Haushalts-)Roboter für so ziemlich jeden nervigen Aspekt unseres Lebens. Oder – und hier werden meine Freunde aufschreien, denn sie wissen, das jetzt mein Lieblingsthema kommt, von dem ich nach fünf Bier sowieso immer anfange – Kontaktlinsen mit allerlei Augmented Reality-Funktionalitäten.

Und glücklicherweise ist das nicht nur mein Gehirngespinst, sondern auch das von Babak Parviz, einem Bionanotechnologie-Professor und Mitarbeiter bei Google X, Googles nicht mehr ganz so geheimen Entwicklungslabor. Dort arbeitet Parviz zur Zeit an Project Glass, Googles eigener AR-Brille. Von der dachte man zunächst, dass sie überaus klobig werden würde, tatsächlich sind die Prototypen aber schon recht stylisch – mal davon abgesehen, dass man sich mit so einem Ding auf der Nase schon irgendwie zum Honk macht. Da Parviz mit seinen Studenten aber bereits eine funktionstüchtige, ein paar Pixel anzeigende Kontaktlinse entwickelt hat, dürfte der Schritt dahin nur noch eine Frage der Zeit sein, findet auch die New York Times. Wie das ganze dann aussehen könnte – egal ob als Brille oder Linse –, zeigt das folgende Video von Google eindrucksvoll:

 
(YouTube Direktlink)

Dass das Kredo bei einem solchen, das Sichtfeld beeinträchtigenden Smartphone-Ersatz „weniger ist mehr“ sein muss, scheint man jedenfalls bereits verstanden zu haben. Zwar werden hier nur diverse Google-Services gezeigt, aber wenn man sich das ganze jetzt mal halbwegs offen (as in AppStore) vorstellt, dürfte es fast unendlich viele Einsatzmöglichkeiten geben. Parviz selbst schrieb bereits 2009, dass sich eine intelligente Contactlinse hervorragend dazu eignen würde, die eigenen Körperwerte anzuzeigen. Die Linse steht schließlich bereits mit Körperflüssigkeit in Kontakt, so dass es problemlos möglich wäre, Blutzucker-, Cholesterin- und sonstige Werte zu messen (und quasi als Akkuanzeige 2.0 anzuzeigen).

Und wenn wir uns das alles jetzt doch nicht als Smartphone-Alternative, sondern als AddOn/Erweiterung vorstellen, dürfte klar sein, dass das ganze nicht mehr allzu weit entfernt ist. Denn dann würde die Augmented Reality-Brille oder -Linse einfach als Display für die praktisch unendlich große Rechenkraft in unserer Hosentasche dienen. Google startet jedenfalls dieser Tage mit dem öffentlichen Feldtest der Project Glass-Brillen und will ersten Berichten zufolge angeblich ja sogar dieses Jahr mit der Technologie auf den Markt kommen. Wenn den Brillen in diesem Fall das Schicksal des Newton zu Teil werden würde, wäre ich allerdings wenig verwundert. Aber in spätestens zehn Jahren sollten wir soweit sein. Technisch und von unserer Einstellung her. Und spätestens dann bin ich der erste in der Schlange.

Black Mirror

Wer mir bei Twitter folgt wird den Begeisterungssturm neulich mitbekommen haben, als ich mir »Black Mirror«, die neue, im Dezember ausgestrahlte, britische Miniserie von Charlie Brooker, angesehen habe.1 Brooker war u.a. anderem bereits an der Sitcom »Nathan Barley«, dem Zombie-Big-Brother-Mashup »Dead Set« und der Doku »How TV Ruined Your Life« beteiligt – alles Produktionen, von denen man bisher nur gutes gehört hat, von denen ich aber zu meiner Brit-TV-Schande gestehen muss, sie noch nicht gesehen zu haben.2 Nach »Black Mirror« habe ich jedoch vor, das alles schleunigst nachzuholen, denn ich war von der Serie überaus und mehr als angetan und muss sie den Unwissenden unter euch unbedingt empfehlen!

Doch warum eigentlich? Und worum geht’s? In »Black Mirror« geht es um mehr oder weniger nahe gelegene Zukunftsvisionen, die unser heutiges Verhältnis zu Medien und Gadgets auf die Spitze treiben. Brooker selbst spricht von „the dark side of our gadget addiction“ und beschreibt die Serie wie folgt: „Each episode has a different cast, a different setting, even a different reality. But they’re all about the way we live now – and the way we might be living in 10 minutes‘ time if we’re clumsy.“ Das einzige was die drei Episoden eint, ist, dass es um technologische Dystopien geht, ansonsten haben sie nichts miteinander zu tun. Ein Konzept, dass der gestandene Zuschauer bereits aus der »Twilight Zone« kennt. (Und dass man sich von dieser hat inspirieren lassen, offenbart dann sogar die Produktionsfirma im Pressrelease.)

So spielt die erste Episode etwa im England unserer Gegenwart, in dem der Premierminister mitten in der Nacht geweckt wird, da die (fiktive) Kronprinzessin von einer Nacht des Partymachens nicht zurückgekehrt ist und stattdessen ein Erpresservideo auf YouTube eingestellt wurde. Darin verlangen die Entführer vom Premierminister das eigentlich Unmögliche, andernfalls würden sie die zukünftige Queen töten. Und das, was sie dort einfordern, ist so aberwitzig, man müsste die ganze Episode über lachen, wäre die Umsetzung nicht so todernst (und grandios). Für das Staatsoberhaupt beginnt ein medialer Spießrutenlauf, in dem sein Wohl mit der Rettung der Kronprinzessin aufgewogen wird. Mein klarer Favorit, da hier quasi eine Welt entworfen wird, in der Anonymous den Sprung von der Netzguerilla zum Real-Life-Terrorismus vollzogen hat.

Doch auch die anderen beiden Episoden wissen zu überzeugen: Die zweite Episode zeigt uns eine merkwürdige Zukunftsvision, in der Gamification zum Grundpfeiler der Gesellschaft geworden ist: Die Bevölkerung strampelt sich auf Fahrrädern ab, um Punkte zu sammeln, mit denen man Werbeunterbrechungen im Fernsehprogramm überspringen kann. Klar, dass der einzige Ausweg aus diesem Hamsterrad eine Casting Show ist. Nett, aber doch etwas strange, wofür Episode 3 dann aber wieder vollends entschädigt. Denn hier haben die Menschen einen Gedächtnisspeicherchip, der jegliche Erinnerung aufzeichnet, sie wiederholen oder gar auf einem Fernsehgerät anzeigen lässt. Was dann passiert, wenn man Beziehungsprobleme hat, könnt ihr euch sicherlich selbst ausmalen…

Ihr merkt, drei völlig unterschiedliche Folgen, die jedoch alle überaus sehenswert sind. Das sah das UK-Publikum Queen sei dank ähnlich, so dass Hoffnungen auf eine zweite Staffel, obwohl noch nicht angekündigt, nicht ganz unbegründet sein dürften. Die besagten, ersten drei Folgen können als DVD-Box über Amazon geordert werden und Charlie Brooker sollte man spätestens jetzt sowieso ihm Auge behalten.

Update, 13. Juli 2012: Soeben wurde eine zweite Staffel offiziell angekündigt.

  1. Damit wir hier direkt alles zusammen haben: Der Mann twittert auch. []
  2. Ich muss sogar gestehen, dass ich bei britischen Serien jenseits der »IT Crowd« ein großes Defizit habe. Ich gelobe Besserung und wollte mich demnächst sogar mal an »Dr. Who« herantrauen. Weitere Empfehlungen gerne in die Kommentare! []

Beeindruckende Bibliothek

Cartoonist Jeffrey Koterba zeigt in diesem Cartoon perfekt den Vor- und Nachteil dieser ganzen Ebook-Sache auf. Ich bin im Moment auch immer hin und her gerissen: Soll ich mir dieses vielversprechende Buch als toten Baum holen oder reicht die Kindle-Version? Wer diesen Zwiespalt für sich entscheiden kann, steht zur Zeit noch nicht fest, aber später auf jedem Fall mehr dazu. Auf Koterbas Webseite finden sich jedenfalls noch viele weitere sehenswerte Cartoons. (via Laughing Squid)

2000 as seen in 1910


Zukunftsvisionen aus der Vergangenheit bieten immer eine Vielfalt an WTFs, OMGs, scary- und strangeness. Diese Galerie, die zeigt, wie man sich 1910 in Frankreich das Jahr 2000 vorgestellt hat, ist da keine Ausnahme. Besonders dieser Bücherschredder in der Schule hat’s mir angetan – zu schade, dass es nie so gekommen ist; dann hätte ich vor Klausuren nämlich wie wild Lehrbücher schreddern können. (via Yewknee)

The Beatles in the Year 3000

Hier eine kleine Mockumentary aus dem Jahr 3000 – über die Beatles. Darin versuchen Historiker die Wege der vier Pilzköpfe, namentlich John Lennon, Paul McKensey, Greg Hudgenson und Scotty Pippen, auf ihrem Weg zur besten Musik-Combo aller Zeiten nachzuzeichnen.

Sehr nice, aber ich frage mich, ob es seit dem Internet überhaupt noch möglich ist, dass die Generationen nach uns Probleme haben unser Leben und unsere Kultur nachzuvollziehen. Schließlich speichern wir alles für immer. Also sofern keine Emmerich’sche Weltuntergangsvision eintritt und alles dem Erdboden gleich macht, dürften es Geschichtsbuchautoren demnächst erheblich einfacher haben.


(YouTube Direktdoku, via)