(Ja, auch den folgenden Film habe ich schon vor einer ganzen Weile gesehen, aber zumindest Leser meines Twitterdingens sollten wissen, dass ich an einem eher unkonventionellen Schlafrythmus leide, Montags seltenst aus dem Bett komme und banale Dinge oft mit seltsamen Feststellungen zu rechtfertigen versuche. Was manchmal sogar klappt. Etwa jetzt. Egal. Nun aber Knallgas:)
Max Payne ist einer dieser merkwürdigen Filme, den wir unserer zeitgenössischen Medienlandschaft zu verdanken haben: Da erscheint 2001 ein Videospiel, das sich in Ästhetik und Narration beim Film Noir bedient, das ganze aber als Comic, oder besser: Graphic Novel, inszeniert, dabei aber sein eigenes Medium nicht aus den Augen verliert und wunderbar selbstironisch reflektiert. Dazu noch eine Prise Bullet Time, der Special Effect aus dem zwei Jahre zuvor erschienen Erfolgsfilm The Matrix, und schon hatte man eines der besten Spiele der Zeit geschaffen, das wirklich jeder, der auch nur einen annähernd funktionierenden PC sein Eigen nannte, spielen musste.
Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass die Kuh Max Payne gemolken werden sollte: eine videospielerische Fortsetzung folgte und nun auch, ein paar Jahre später die gleichnamige Verfilmung des Stoffs. Diese orientiert sich weitestgehend am Spiel: Alte Bekannte tauchen auf und der resignierte Polizist Max Payne rutscht, während er den Tod von Frau und Kind rächen möchte, zwischen die Fronten eines Drogenkriegs, indem er natürlich niemandem trauen kann und alsbald selbst zum Gejagten wird. Dass die Kugeln in seinem Kampf gegen Junkies, korrupte Polizisten und Wirtschaftsbosse dabei ab und an in Zeitlupe durch’s Bild fliegen, ist Ehrensache.
100 Minuten später rollt der Abspann über die Leinwand und der Zuschauer hat einen Film gesehen, der vieles gut meint, aber weniges gut macht. Ja, Max Payne ist ein ambitionierter Film, der versucht dem Spiel gerecht zu werden, der versucht dabei die Handlung nicht zu kurz kommen zu lassen, der versucht innovative Action zu zeigen. Doch all das, was das Spiel ausgemacht hat, bleibt auf der Strecke. Bullet Time? Innovativ im Spiel, im Kino aber schon hundert mal gesehen. Der Humor des Spiels (etwa wenn Max Payne im Spiel träumt die Hauptfigur eines Computerspiels zu sein:“I was in a computer game. Funny as Hell, it was the most horrible thing I could think of.“)? Fehlt. Die Drogenträume? Für mich überflüssig bis zur Schmerzgrenze. Dass Marky Mark nur einen einzigen Gesichtsausdruck drauf hat, fällt da auch nicht weiter ins Gewicht. Für einen Max Payne hätte man sich schon mehr gewünscht…