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Review: The Dark Knight Rises

(Für die folgende Rezension gilt eine leichte Spoiler-Warnung, da die Ausgangssituation der Handlung beschrieben wird. Also auch nicht mehr als sonst.)

Nach vier Jahren des Wartens war es letzte Woche in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch für mich und die Fanboys der Republik endlich soweit: »The Dark Knight Rises« in der Mitternachtspremiere, das Grand Finale von Christopher Nolans Batman-Trilogie. Je nach Sitzfleisch natürlich im Triple oder Double Feature mit den beiden Vorgängern »Batman Begins« und »The Dark Knight« (bei mir war’s das Double; »Batman Begins« hab ich mir Tags zuvor nochmal angesehen). Nun würden wir also endlich erfahren, wie es dem dunklen Ritter ergangen ist, seitdem er zuletzt die vom einst schillernden Hoffnungsträger Harvey Dent alias Two-Face verübten Morde auf sich genommen und das Batcape an den Nagel gehangen hat.

TDKR spielt acht Jahre nach dem ersten Aufeinandertreffen von Bats und dem Joker. Der damals von Batman und Commissioner Gordon gefasste Plan das geistige Erbe von Harvey Dent zu schützen, um die von ihm begonnene Veränderung Gothams fortzuführen, ging voll auf: Es gibt so gut wie keine Kriminalität mehr und der wegen Mordes gesuchte Fledermausmann wurde nicht mehr gesehen und wird nicht mehr gebraucht. Auch Bruce Wayne hat sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und verwahrlost in einem verwaisten Flügel des wieder erbauten Wayne Manor. Doch als mit Bane und seinen Mannen eine neue, unberechenbare Bedrohung über Gotham hereinbricht, wird es Zeit für den Batman zurückzukehren.

Bis Batman jedoch wieder auf der Leinwand zu sehen ist, vergeht viel Zeit in Gotham. Und wenn er dann wieder da ist, dauert es nicht lange bis er wieder weg ist. Sowas ist man sonst nur vom ersten Teil eines Superheldenfilms gewohnt, in dem es eben noch keinen Superhelden gibt und erstmal die Origin story erzählt werden muss. Aber hier sollte alles etabliert sein und nach zehn Minuten sollte der Einstieg in 2½ Stunden nonstop Batman-Action erfolgen (wie etwa in »The Dark Knight«). Warum aber ausgerechnet TDKR der Batman-Film mit dem (gefühlt?) geringsten Batman-Anteil ist, will sich mir nicht so recht erschließen.

Während wir also an akutem Fledermausmangel leiden, bekommen wir immerhin gute bis grandiose Nebenkriegsschauplätze präsentiert. Michael Caine ist großartig wie eh und je, Joseph Gordon-Levitts Subplot interessant und Banes Treiben immerhin ausreichend unterhaltsam. Anne Hathaway macht als Catwoman eine gute Figur, ist aber leider nicht mehr als hübsches Beiwerk. Was allerdings toll ist: Sie wird, wenn ich mich richtig erinnere, zu keinem Zeitpunkt (oder, falls mich meine Erinnerung trügt, zumindest nur selten) als „Catwoman“ referenziert und ausschließlich über ihr Outfit vom Zuschauer als diese identifiziert. Ein toller Kniff, um Franchise und Thematik mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Doch zurück zu Bane, denn mit unserem sprachgestörten Haudrauff habe ich leider ein kleines Problem: Im (direkten) Vergleich zum Joker wirkt er dilettantisch und fast schon wie Schwiegermutters Liebling. Bane ist filmischer Selbstzweck und seine Motivation ist offensichtlich Nolans Trilogie rund abzuschließen. Andere Beweggründe nimmt man der Figur und vor allem seinen Gefolgsleuten nicht ab. Dass Bane in der deutschen Fassung zudem unfassbar schlecht synchronisiert wurde, stellt einen weiteren Knick in der Beziehung zwischen mir und dem brechwütigen Kampfkoloss dar.

Also halten wir fest: »The Dark Knight Rises« bietet zu wenig Dark Knight, teilweise miserables Zeitmanagement und hat einen blassen Schurken. Hat mir der Film trotzdem gefallen? Oh ja! Denn trotz allem ist es dennoch ein waschechter Nolan-Batman: Die Präsentation ist fantastisch und wenn man von den genannten Punkten absieht, dreht und wendet man sich vor Spannung im Kinosessel. Der größte Flaw ist halt der, dass »Rises« der Nachfolger von »The Dark Knight« ist. Er ist eine ideale Fortsetzung zu »Batman Begins«, hält jedoch dem unausweichlichen Vergleich zur Joker-Episode nicht stand. Viel mehr wirkt »The Dark Knight« ob seiner Großartig nun wie ein Fremdkörper in der Dark Knight-Trilogie, die mit TDKR aber dennoch einen guten, würdigen Abschluss gefunden hat.

EMDb – Rating: 3,5/5

The Dark Knight Rises simpsonisiert™


Lange keine simpsoniesierten Fan-Artworks mehr hier gehabt. Dank Christiaan Mateo, dessen Blog hier und DeviantArt hier zu finden ist, ändert sich das jedoch. Und wenn man dann noch mit »The Dark Knight Rises« daherkommt, hat man definitiv alles richtig gemacht. Wobei der Herr außerdem noch Homer und Bart ins Feldermaus- und Wunderknabenkostüm gesteckt hat. Gute Sache!

Und wo wir gerade schon dabei sind, hier noch ein, zwei Gedanken zu den Simpsons und Batman: Erschreckenswerterweise musste ich nämlich feststellen, dass ich die Simpsons jenseits der Wenn-gerade-nicht-anderes-da-ist-Pro7-Hintergrundbeschallung nicht mehr gucke. Irgendeine der letzten Staffeln fand ich so öde, dass ich da völlig raus bin. Mittlerweile halte ich South Park und Family Guy für sehr viel unterhaltsamer und haben Homer & Co. komplett für mich ersetzt. Blasphemie, ich weiß. Ändern tue ich das aber erst, wenn ihr mir sagt warum. Zweites Thema: Batman – und sogar mal abseits des bevorstehenden Blockbusters. Denn ich habe zuletzt die zehn Hefte (+ Annual) vom New 52 Batman gelesen und bin echt begeistert. Die Story um den ominösen Court of Owls, der Gotham scheinbar schon seit Jahrhunderten kontrolliert, ist wirklich spannend und fesselnd und soll euch hiermit weiterempfohlen werden. Passenderweise ist die erste Ausgabe ja gerade hierzulande bei Panini erschienen.

The Dark Knight Rises – Was bisher geschah…

Es wurde viel gerätselt über Christopher Nolans dritten Batman-Film. Wie wird er heißen? Wann kommt er ins Kino? Und vor allem: Wer werden dieses Mal die Gegenspieler des dunklen Ritters sein?

Nachdem wir neulich bereits den Titel (»The Dark Knight Rises«) und das Release Date (20. Juli 2012 – zumindest in den USA, aber bei einem derart heiß erwarteten Film darf man wohl auch hierzulande mit einem Start am oder kurz um den 20. Juli herum rechnen) erfahren haben, hat Warner Bros. nun auch die Gretchenfrage beantwortet. Der Riddler und Killer Croc standen zwar hoch im Kurs, aber bekanntlich kommt ja alles anders und so sehen wir Batman im nächsten Jahr gegen (oder an der Seite von?) Catwoman und Bane kämpfen. Verkörpert von Anne Hathaway und Tom Hardy – eine überzeugende Wahl. Außerdem schön konsequent, da Nolan seine Batman-Saga ja eher realistisch halten wollte und Killer Croc dazu einfach nicht passt, während der Riddler zu nah an der Figur des Jokers ist.

Bleibt nur noch die Frage, ob das letzte große Gerüchte ebenfalls verpufft oder tatsächlich surreale Wirklichkeit wird: Nämlich dass es in »The Dark Knight Rises« ein Wiedersehen mit dem verstorbenen Heath Ledger als Joker gibt. Sofern Ledgers Familie nämlich damit einverstanden ist, würde Nolan Ledger gerne mittels CGI und unveröffentlichtem Material erneut Gotham City terrorisieren lassen. Klingt bizarr, wäre aber zugunsten der Kontinuität wirklich wünschenswert.

Update, 23.01.: Aus der Traum vom CGI-Ledger, denn Kollege Graval war so freundlich mich in den Kommentaren darauf aufmerksam zu machen, dass Nolan eine Rückkehr des verstorbenen Schauspielers diverse Male harsch dementiert hat. Schade, aber natürlich verständlich.