#postal

Finanziert mit Nazi-Gold

Letzte Woche habe ich Uwe Bolls neueste Videospielverfilmung Postal im hiesigen UCI1 gesehen. Señor McLee war mit von der Partie, hat damals die Spiele gespielt und den Film für eine würdige Umsetzung befunden. Meiner einer hat keine Ahnung vom Spiel, weiss aber, wann ein Film Mist ist. Und – Gratulation, Herr Boll! – Postal ist keineswegs Mist. Aber ist Postal gut? Nein, auch das kann man nicht so sagen. Also kein Mist und nicht gut. Durchschnitt? Fehlanzeige. Nein, Postal ist Geschmackssache: Wenn man South Park liebt und von dessen Tiefsinnigkeit absehen kann und wenn man die Eröffnungsszene mag, dann dürfte einem Postal gefallen. Man muss halt einen Faible für Katzenschalldämpfer und platter, aber gelungener Politsatire haben. Wenn man stattdessen einen rasanten Action-Streifen sehen will, dann Finger weg! Die Action-Szenen sind gut gemeint, aber handwerklich schlecht und ermüdent. Sorry, Uwe, das üben wir noch mal! Unterm Strich: angenehm anders.
Überschrift entliehen bei Blog off.

  1. UCI ist die einzige Kinokette, die sich traut den Boll-Film zu zeigen. Ob die anderen Kinos den Film wegen der Brisanz und/oder dem wahrscheinlichen wirtschaftlichen Misserfolg nicht zeigen, war zu Redaktionsschluss noch nicht geklärt. []

Uwe Boll gegen die Welt

Uwe Boll, der seine Kritiker gerne mal zum Boxen herausfordert, tourt dieser Tage durch die Welt und zeigt seinen neuen Film Postal, die Verfilmung des umstrittenen gleichnamigen Computerspiels. Einem Wired-Redakteur, der ein offensichtlich negatives Review zu Postal veröffentlicht, schreibt der gute Herr Boll dann schon mal, dass er Postal nicht verstanden habe, weil „you dont see courage because you are nothing. and no go to your mum and fuck her …because she cooks for you now since 30 years ..so she deserves it.“ Plötzlich findet man sich in einem wilden Mail-Wechsel mit dem Regisseur wieder. (via Popmoderne)

Aber Uwe Boll kann auch anders. Da gibt er durchaus nette Interviews, in denen er erklärt, dass er schon mal bei IMDb angerufen hat, weil seine Filme dort verfrüht bewertet werden können und er glaubt, dass dort jemand arbeitet, „der nichts Gutes für mich [übrig hat], und der öffnet meine Filme immer schon, obwohl sie nicht released wurden. Und das ist schon eine sensationelle Unverschämtheit.“ Eine sensationelle!

Dennoch: Ob man die Filme von Boll nun gut oder schlecht findet, die Anfangsszene von Postal (als Video nach dem Klick) ist durchaus unterhaltsam, wenn auch alles andere als politisch korrekt – aber genau so mag’s die eayz-Gang ja, Herr Boll. (mehr …)