#piraterie

The Billion Dollar Torrent

Geoffrey Huntley hat mit The NFT Bay einen Pirate-Bay-Klon an den Start gebracht, der tatsächlich aber nur eine Torrent-Datei, das “Billion Dollar Torrent” bereitstellt, die alle als NFT gehandelten Bilddateien enthält und damit satte 17,76 TB groß ist, weil in der Blockchain stecken sie ja nicht.

Die Torrent-Beschreibung fällt entsprechend hart aus, vergleicht das alles (zu recht) mit der Tulpenmanie und lässt auch den ökologischen Wahnsinn nicht unerwähnt1:

Did you know that a NFT is just a hyperlink to an image thats usually hosted on Google Drive or another web2.0 webhost?

People are dropping millions on instructions on how to download images. That’s why you can right click save-as because they are standard images. The image is not stored in the blockchain contract.

As web2.0 webhosts are known to go offline (404 errors) this handy torrent contains all of the NFT’s so that future generations can study this generations tulip mania and collectively go…

„WTF? We destroyed our planet for THIS?!“

Warum die Bilder nicht selbst in der Blockchain gespeichert werden, erklärt der verlinkte, von “Arweave News” veröffentlichte Artikel:

The answer comes down to price. It costs over $1,000,000 to store a gigabyte of data on Ethereum, and while the master grid of punks (Anmerkung von mir: eine 828 KB kleine PNG-Datei) would cost just under $1,000 to store, it’s still not viable from the outset unless a creator is certain they’re going to profit.

Und mit eben diesem Arweave gibt es – Überraschung! – natürlich eine Blockchain-basierte Lösung für permanenten Speicher (sie nennen das “permaweb”). Für viele NFTs ist das aber auch schon zu spät. Immerhin: Der versteigerte WWW-Source-Code, den wir zuletzt hier hatten, liegt in der Tat schon dort.

  1. Andererseits nimmt er dann doch Crypto-Spenden für sein Projekt/seine Arbeit entgegen. Nun gut. []

Kino ruft FBI Homeland Security um Google-Glass-Nutzer wegen Piraterie zu verhaften

Am Wochenende in Ohio passiert. Glass war ausgeschaltet. „Immerhin“ hat er vier Freikarten bekommen.

Update, 22.01.2014: In einem Update des Artikels wurde nun klargestellt, dass es sich nicht um FBI-Ermittler sondern Männer des Department of Homeland Security handelt, die den armen Kerl dreieinhalb Stunden lang verhört haben. Was mittlerweile auch von offizieller Seite bestätigt wurde.

Iron Maiden tracks down pirates… and gives them concerts

[U]nauthorized file-sharers are in fact the music industry´s best customers. So, instead of hunting down these pirates for lawsuits, it may be more rewarding to play for them. The English heavy metal band Iron Maiden is doing just that. The veteran musicians use the services of music analytics company Musicmetric which allows them to see where their albums are most pirated.

Update, 30.12.2013: Zu schön um wahr zu sein – die Story war ein Fake.

Why DRM-free comic books are a big deal, even if you don´t read comics

Image hat vorgestern erfreulicherweise angekündigt, die hauseigenen Digitalcomics, fortan DRM-frei in den gängigsten Formaten zu verkaufen:

Starting now, the publisher is going to sell its digital comic books through its website utterly DRM-free. PDF, EPUB, or comic reader formats CBR and CBZ (basically just zipped or RAR’d collections of JPEGs) are all yours to keep, back up, and read on your device of choice, however you see fit.

Ars Technica erklärt nun, warum das eine gute Sache ist, selbst wenn man mit Comics nichts am Hut hat:

It happened with iTunes music; maybe comics are next. After that, we can set our sights on eBooks. Hollywood? Well, we can dream, can’t we?

Sehe ich genauso. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und eine DRM-freie Zukunft. Alleine dafür gehört Image mit Geld überschüttet. Ich weiß jedenfalls, wo ich meine Image-CBRs absofort runterlade.

The Most Pirated Movies and TV-Shows of 2012

Wie schon in den letzten zwei Jahren (2010, 2011) haben die Jungs von TorrentFreak, immer noch everybody´s favorite filesharing news blog, Top 10s der am häufigsten per BitTorrent heruntergeladenen Filme und TV-Serien zusammengestellt. Und auch 2012 gab es wieder die ein oder andere Überraschung, allen voran die Tatsache, dass die Party-Mockumentary »Project X« sämtliche Blockbuster links liegen ließ und sich an die Spitze der Download-Charts absetzte.

Wobei sich hieran bereits ein Muster erkennen lässt: Die raubkopierende Zunft hat in diesem Jahr dem anspruchsvollen Kino den Rücken gekehrt und hauptsächlich mehr oder weniger stupide Mainstream-Produktionen heruntergeladen. Während im letzten Jahr noch Schmankerl wie »127 Hours«, »The King’s Speech« und »Source Code« unter den zehn meistgeladenen Filmen waren, besteht die Top 10 in 2012 nur noch aus seichtem Haha-/Bumbum-Popcorn-Kino.1 Die Kassenschlager »The Hunger Games« und »Skyfall« sind interssanterweise nicht vertreten. Beim neuen Bond scheint das übrigens daran zu liegen, dass bis dato lediglich eine abgefilmte Version rumgereicht wird – und die will heutzutage wohl niemand mehr sehen.

Rang Film Downloads Weltweite Einnahmen
1 Project X 8.720.000 $100.931.865
2 Mission: Impossible – Ghost Protocol 8.500.000 $694.713.380
3 The Dark Knight Rises 8.230.000 $1.081.041.287
4 The Avengers 8.110.000 $1.511.757.910
5 Sherlock Holmes: A Game of Shadows 7.850.000 $543.848.418
6 21 Jump Street 7.590.000 $201.585.328
7 The Girl With the Dragon Tattoo 7.420.000 $232.617.430
8 The Dictator 7.330.000 $177.547.352
9 Ice Age: Continental Drift 6.960.000 $875.093.094
10 The Twilight Saga Breaking Dawn Part 1 6.740.000 $712.171.856

(Quelle: TorrentFreak – Top 10 Most Pirated TV-Shows of 2012)

Beim Fernsehen verhielten sich die bösen, bösen Piraten wie erwartet. »Game of Thrones« hat, wie auch in der Berichterstattung, Dexter überholt. Ansonsten sind die üblichen Verdächtigen vertreten, dazu der Neustart »Revolution«. Allein die Downloads von »The Walking Dead« haben mich etwas verwundert: Schließlich ist die Serie extrem populär und hat unschlagbar hohe Einschaltquoten, so dass man viel höhere Downloadzahlen erwartet. Vielleicht liegen die vergleichsweise geringen Zahlen aber an AMCs/Fox’s Strategie die Serie ungemein schnell auf internationaler Ebene auszustrahlen. Schließlich läuft die Serie auch hierzulande nur eine Woche nach US-Ausstrahlung auf dem hauseigenen Pay-TV-Kanal von Fox. Vor allem HBO sollte sich da ein bis zwei Scheiben abschneiden (Sky Atlantic HD anyone?).2

Rang Serie Downloads
pro Episode
ø US-Zuschauer pro Folge (laut Nielsen)
1 Game of Thrones 4.280.000 4.200.000
2 Dexter 3.850.000 2.750.000
3 The Big Bang Theory 3.200.000 15.820.000
4 How I Met Your Mother 2.960.000 10.140.000
5 Breaking Bad 2.580.000 2.980.000
6 The Walking Dead 2.550.000 10.870.000
7 Homeland 2.400.000 2.360.000
8 House 2.340.000 9.780.000
9 Fringe 2.280.000 3.120.000
10 Revolution 2.130.000 11.650.000

(Quelle: TorrentFreak – Top 10 Most Pirated TV-Shows of 2012)

Inwieweit die Zahlen tatsächlich aussagekräftig sind, steht natürlich nicht so ganz fest. Zwar konnte TorrentFreak einen leichten Anstieg der Downloads per BitTorrent verzeichnen, nachdem das „Interesse“ an BitTorrent in den letzten Jahren stetig gesunken ist, aber ob die Ergebnisse unter Berücksichtigung von One-Click-Hostern und Usenet vielleicht anders aussähen, weiß man natürlich nicht.

  1. Vielleicht mit Ausnahme von »The Girl With the Dragon Tattoo«, den ich noch nicht gesehen habe. []
  2. Aber genau das hab ich letzter Jahr ja auch schon gesagt… []

Macher der Minecraft-Doku stellen diese selbst bei The Pirate Bay ein

Ich habe zwar genau nichts mit Minecraft zu tun, es weder selbst gespielt, noch jemand anderem dabei zugesehen, aber die Doku »Minecraft: The Story of Mojang«, die diesen Samstag auf Xbox Live Premiere hatte und den Werdegang von notch und seinem Studio Mojang vom No-Name zum gefeierten Indie-Star begleitet, sah auch für mich nicht zuletzt wegen dem wirklich großartigen »Indie Game: The Movie« überaus interessant aus. Und wie schon bei »Indie Game: The Movie« wird der ebenfalls per Kickstarter vorfinanzierte Film für wenige Dollar DRM-frei zum Download angeboten.

Dennoch wird der Film früher oder später bei The Pirate Bay & Co. auftauchen, da braucht man sich nichts vorzumachen. Dass wissen auch die Produzenten von 2 Player Productions, weshalb sie »Minecraft: The Story of Mojang« kurzerhand selbst bei TPB eingestellt haben und dies u.a. folgendermaßen begründeten:

Greetings Pirate Bay!

This is 2 Player Productions here, and we hoped we could be the first to upload our new movie „Minecraft: The Story of Mojang“. We’ve never uploaded a torrent before so hopefully this isn’t all screwed up.

We wanted to come here first because we knew the movie would end up here eventually, and the best thing to do seemed to be opening a dialogue. Torrents and piracy are a way of life and it probably won’t be going anywhere anytime soon. There are many people that want to punish you for that, but we have a more realistic outlook on things.

We’ve been there. We’ve all needed to do it at some point. Maybe you don’t have the money. Maybe you want to try before you buy. Maybe you’re pissed at us for premiering the movie on Xbox Live. These are all fine reasons. But if you feel that piracy is, in Gabe Newell’s words, „a service problem,“ please consider that we are selling DRM free digital downloads that you can watch in whatever manner you please.

Sehr guter Schachzug, der den Herren hoffentlich einiges mehr an Geld und Sympathien einbringen wird. Denn im Kommentarbereich bei The Pirate Bay ist man sich bereits einig: „try before you buy“ ist gut und jetzt wird die Doku erst recht gekauft. Ich kann mir vorstellen, dass sich das für kleinere Produktionen mit ähnlich P2P-affiner Zielgruppe durchaus auszahlen könnte. (via Nerdcore)

Update, 21.11.2013: Der Film ist seit ein paar Tagen auch komplett & kostenlos auf YouTube verfügbar. (via Waxy.org Links)

Pirating the Oscars 2012

Andy Baio hat auch in diesem Jahr wieder seinen alljährlichen „Pirating the Oscars“-Bericht veröffentlicht, in dem er jedes Jahr nachhält, wann, wie schnell und in welcher Form Kopien der Oscar-nominierten Filme im Netz aufgetaucht sind. Und nach zehn Jahren der Beobachtung kommt er dieses Mal zum Fazit, dass die MPAA erstmals den Kampf gegen das Veröffentlichen der Oscar-Screener gewonnen hat. Dennoch ist das nur ein Teilerfolg, denn:

They may be winning the battle, but they’ve lost the war.

While screeners declined in popularity, 34 of the nominated films (92 percent) were leaked online by nomination day, with 25 of them available as high-quality DVD or Blu-ray rips. Only three films — Extremely Loud & Incredibly Close, My Week with Marilyn and W.E. — haven’t leaked online in any form (yet!).

Den ganzen Artikel mit allen Daten findet ihr hier bei Waxy.org (ja, ich weiß, er hat die Ergebnisse auch schon vor ein paar Tagen bei Wired veröffentlicht, aber ich verlinke dann doch lieber auf’s private Blog. Power to the people und so).