#datenschutz

Signal führt Usernames ein, Telefonnummern nicht mehr erforderlich

Gute Änderung, die lange auf sich hat warten lassen. Usernames lassen sich – auch ein schönes Privacy-Feature – beliebig oft ändern. Für den Moment ist meiner stefan.85. Hier könnt ihr die dazugehörigen neuen Links ausprobieren und mir direkt auf Signal schreiben.

Aktuell funktioniert das Erstellen der Usernames und Links nur in den Betas und wird in den nächsten Wochen für die breite Nutzerschaft ausgerollt.

LibRedirect – Browser extension that redirects to alternative privacy friendly frontends of YouTube, TikTok & Co.

Via René, der direkt auch auf einen sehr netten Nebeneffekt hinweist: „Auf der verlinkten Webseite bekommt man praktischerweise gleich eine schöne Übersicht, welche alternativen Dienste es gibt.“ Und dort habe ich dann von ProxiTok erfahren, ein alternatives Frontend für – ihr ahnt es – TikTok, das auch gleich RSS-Feeds anbietet.

Heute noch im Büro drüber gesprochen: Damit ich mich nicht in den Algorithmen verliere, habe ich sämtliche YouTube- und TikTok-Channel, die ich verfolge, per RSS-Reader abonniert (Twitter bis zuletzt auch). Sehr empfehlenswert.

Jedenfalls: gute Browser-Extension. Wünsche ich mir auch als Safari-Extension für iOS!

dns0.eu – Das europäische öffentliche DNS, das Ihr Internet sicherer macht

A free, sovereign and GDPR-compliant recursive DNS resolver with a strong focus on security to protect the citizens and organizations of the European Union.

Neuer, kostenloser DNS-Anbieter aus Europa mit Fokus auf Datenschutz und Sicherheit, sowie einer eigenen Kids-Variante, die Erwachsenen-Inhalte & Co. rausfiltert. Von den Machern von NextDNS (Partnerlink), das ich selbst auch bereits seit Jahren nutze und nur empfehlen kann.

EuGH-Urteil: Deutsche Regelung zur Vorratsdatenspeicherung verstößt gegen EU-Recht

Das verdachtsunabhängige Speichern von Telefon- und Internetverbindungsdaten ist unvereinbar mit Europarecht, die deutschen Vorschriften sind rechtswidrig. Das urteilt der Europäische Gerichtshof.

Die VDS wurde seit 2017 nicht durchgesetzt (letzter Post zum Thema hier ebenfalls von 2016 mit dem Titel “It’s the end of the Vorratsdatenspeicherung as we know it”). Der EuGH bestätigt nun die vorherigen Urteile.

SpyBuster

SpyBuster is an anti-spyware tool that will help you spot potentially shady software and monitor the data flow of your applications for undesirable connections. [SpyBuster’s] Static Analysis identifies applications with undesirable countries of origin, such as the Russian Federation and Belarus.

Freeware, um russische Software und Verbindungen zu blockieren. Entwickelt vom ukrainischen Mac-Entwicklungsstudio MacPaw, die u.a. mit CleanMyMac und SetApp seit Jahren zu den Topvertretern ihrer Zunft gehören.

Hier MacPaws Blogeintrag zum Angriffskrieg auf die Ukraine samt offiziellen Stellen, an die man spenden kann.

Afghanistan und die Taliban: Der digitale Notausgang fehlt

Technik, Internetdienste und Datenbanken könnten jene Menschen in Afghanistan verraten, die Rachetaten der Taliban fürchten müssen – das ist das Horrorszenario.

Patrick Beuth beschreibt beim SPIEGEL, wie die Taliban über digitale Spuren, auf die sie nun Zugriff haben, ihre Gegner ermitteln könnten. Was vielleicht als abschreckendere Beispiel im Westen wirken könnte, wie er hofft:

Vielleicht braucht es so ein drastisches Beispiel wie Afghanistan, damit westliche Politiker besser verstehen, warum Digitalexpertinnen und -experten seit vielen Jahren vehement gegen die Datensammelwut der großen Konzerne oder eine staatlich verordnete Vorratsdatenspeicherung protestieren, gegen Staatstrojaner und die zunehmenden Überwachungs- und Zugangsbefugnisse von Sicherheitsbehörden, gegen Kameras mit Gesichtserkennung in jeder Bahnhofsecke. Es geht ihnen nicht unbedingt um die Behörden und Regierungen von heute. Sondern um die, die niemand kommen sieht.

Dass Beispiele wie dieses aber helfen, darf dabei jedoch gut und gerne bezweifelt werden, gibt es doch schon aus der nicht allzu weit entfernten, nicht-digitalen Vergangenheit etliche Beispiele für späteren Datenmissbrauch, wie etwa das Amsterdamer Bevölkerungsregister, das die Nationalsozialisten 1940 an sich rissen, um innerhalb kürzester Zeit die jüdischen Einwohner zu ermitteln, zu deportieren und zu ermorden.

Ungeschützte, digitale Daten machen all das noch einfacher.

The Instagram ads Facebook won’t show you

Großartiger Marketing-Stunt vom Messenger-Dienst Signal, der gerade zurecht rumgereicht wird: Signal wollte demnach auf Instagram Anzeigen schalten, die den Detailgrad der Datenerfassung von Nutzern für diese sichtbar machen sollte. Was Instagram-Besitzer Facebook natürlich nicht erlaubte…

The way most of the internet works today would be considered intolerable if translated into comprehensible real world analogs, but it endures because it is invisible.

Facebook is more than willing to sell visibility into people’s lives, unless it’s to tell people about how their data is being used. Being transparent about how ads use people’s data is apparently enough to get banned; in Facebook’s world, the only acceptable usage is to hide what you’re doing from your audience.