#business

Your favorite Twitter account for the next 5 minutes: @GoodSlides

In dem Design-affinen Business-Kontext, in dem ich meistens unterwegs bin, sind PowerPoint-Totalausfälle Gott sei dank eher die Ausnahme. Aber wenn ich mich an mein Studium zurückerinnere, waren dort grässliche Präsentationen an der Tagesordnung – von Kommilitonen, ebenso wie von Professoren.

@GoodSlides

Wenn ich in Zukunft also in Erinnerungen an damals™ schwelgen will, werde ich fortan den Twitter-Stream von @GoodSlides öffnen, wo es sich Neil Cicierega zur Aufgabe gemacht hat, die unansehnlichsten und WTFigsten Slides, die auf SlideShare.net hochgeladen wurden, zu sammeln – auf das wir uns alle an ihnen erfreuen können!


Fun-fact: Ich bin durch Saschas Beitrag über den Disney-Parodie-Account @GetDisneyPrime auf den nicht weniger bizarren @GarfieldFanArt-Account gestoßen, wo dann @GoodSlides retweetet wurde.

Spotify will Gimlet Media für mehr als 200 Millionen Dollar kaufen

Sehr krass, wenn man bedenkt, dass Alex Blumberg die Podcast-Produktionsfirma erst Ende 2014 gründete (und das natürlich mit einem hervorragenden Podcast begleitete). Qualitativ wären Gimlets Podcasts auf jeden Fall eine Bereicherung für Spotify, aber dass mit der Übernahme wahrscheinlich wie einst bei Schulz & Böhmermann die Podcast-Feeds eingestellt werden und die Inhalte dann (offiziell) nur noch über die Spotify-App erreichbar sind, ist mir jetzt schon ein Dorn im Auge.

Doch egal, ob es nun so kommt oder nicht: es ist spannend zu sehen, wie sich die Podcast-Welt immer weiter professionalisiert. Mein Tipp daher: Um dem Exklusiv-Podcast-Trend von Spotify und Audible entgegen zu wirken, wird Apple alsbald Bezahlpodcasts in der iOS-Podcast-App anbieten, die komfortabel per In-App-Purchase oder Abo erstanden werden können.

Update, 06.02.: Der Deal ist durch. Spotify hat Gimlet für 230 Millionen Dollar gekauft und sich nebenbei auch noch die DIY-Podcast-Plattform Anchor einverleibt. Doch damit soll noch längst nicht Schluss sein: Spotify plant in diesem Jahr insgesamt 500 Millionen Dollar für Übernahmen auszugeben.

Podcast: Business Wars – Marvel vs. DC

Hervorragend produzierte Podcast-Empfehlung, die ich bei Swen entdeckt habe: „Business Wars“ vom Podcast-Label Wondery, das mir bis dato unbekannt war. Der Podcast behandelt in sechs bis acht Folgen langen Staffeln den Konflikt von übergroßen Firmen, die in der selben Branche gegeneinander antreten. Wie z.B. Streaming-Anbieter Netflix, der der Videotheken-Kette Blockbuster das Leben schwer gemacht hat. Oder Nintendo und Sony, die von einstigen Kooperationspartnern zu erbitterten Feinden wurden.

In der dritten Staffel, geht es so etwa um die Comic-Verlagshäuser DC und Marvel und deren Kampf um die Vorherrschaft im Superheldengewerbe. Habe ich mir gerade angehört und hat sich vollends gelohnt. Wer sich für wahrscheinlich ewig andauernden Zwist zwischen Superman und Spider-Man interessiert1, sollte sich diese Staffel unbedingt geben.

Hier die Direktlinks zu den einzelnen Episoden2:

  1. Marvel vs. DC – Origin Stories (mp3)
  2. Marvel vs. DC – The Fantastic Mr. Lee (mp3)
  3. Marvel vs. DC – Copycat (mp3)
  4. Marvel vs. DC – Schemes, Scans, and Double Crosses (mp3)
  5. Marvel vs. DC – Big Screen Heroes (mp3)
  6. Marvel vs. DC – The Cinematic Universe (mp3)
  7. Marvel vs. DC – Interview with Jason Mewes and Reed Tucker (mp3)
  1. Ich für meinen Teil habe übrigens den Großteil meiner Jugend begeistert DC Comics gelesen und habe nie so richtig Zugang zu Marvel gefunden. []
  2. Die Präsentation der Inhalte auf der Wondery-Seite ist leider sehr misslungen. []

App.net im Fegefeuer der Digitalindustrie

Bleiben wir beim Scheitern: App.net, das im August 2012 nach drakonischen Beschränkungen von Twitter als vielversprechende Microblogging-Alternative startete, hat gestern verkündet, dass die zweite Finanzierungsrunde nicht ausgereicht hat, um weiterhin ein festes Team zu beschäftigen.1 Das von den Nutzer gezahlte Geld soll nun nur noch dazu verwendet werden, den Service „indefinitely“ am laufen zu halten. Der Code soll Open Source gestellt werden und die Plattform im Idealfall als Community-Projekt fortentwickelt werden.

Auch wenn in meiner ADN-Timeline bisweilen anderes zu lesen ist, ist dies das De-Facto-Ende von App.net. Ein Ende, das sich m.E. schon abzeichnete, nachdem man sich nie richtig zum Microblogging bekannte und stattdessen eine Plattform für alles mögliche – vom Cloud-Speicher bis zum Push-Notification-Service – sein wollte. Hätten Gründer Dalton Caldwell & Co. von Anfang an kommuniziert, ein besseres, offeneres Twitter zu bauen (was ADN technisch auch geworden ist), wäre das ganze Konzept sicherlich greifbarer gewesen. So hat man mit allerlei Firlefanz Zeit und Geld vergeudet.

Das Developer Incentive Program, das Entwicklern einen finanziellen Anreiz bot, Apps für die Plattform zu entwickeln, wurde im Rahmen der Kostenminimierung natürlich eingestellt. Durch den fehlenden Third-Party-Support ist zu erwarten, dass es kaum Neuanmeldungen bei App.net geben wird und viele bisherige Nutzer ihre Abonnements auslaufen lassen werden. Wenn die Early Adopter in einem Jahr erneut zur Kasse gebeten werden, könnte dies dann das tatsächliche Ende bedeuten. Bis dahin verweilt App.net im Fegefeuer der Digitalindustrie, einem Teufelskreis aus enthusiastischen Altnutzern und ausbleibenden Neuen. Ich hoffe, dass die Community das Ding um ihretwillen laufen lassen kann, erwarte aber nicht mehr allzu viel. Schade.

„You should follow me on App.net Twitter here.“

  1. Raus damit: Ich hab meinen Teil geleistet, wer von euch hat’s verschissen? []