Damit ich die 51 Kinobesuche von 2008 in diesem Jahr noch toppen kann, sind die Freundin und ich Neujahr direkt ins Kino marschiert. Und seien wir ehrlich: nach diesem grausigen Paradebeispiel für „Exkrementenkino“ (SEO-Battle anyone?) hätte mich jeder Film versöhnlich gestimmt, bei dem die Schauspieler zwei Sätze fehlerfrei vortragen können. Wenn es sich dabei dann auch noch um die Altherren Al Pacino und Robert De Niro handelt – noch besser. Nachdem die beiden also vor dreizehn Jahren in Heat das erste Mal aufeinander trafen, ist es nun mit Jon Avnets Serienkiller-Hatz Kurzer Prozess – Righteous Kill zum dritten Mal soweit.
Rooster (Pacino) und Turk (De Niro) sind zwei Cops, die im Normalfall zwar kurz vor ihrer Pension stehen würden, tatsächlich aber viel zu sehr an ihrem Job hängen, um die Verbrecherjagd schon aufzugeben. Bei ihrem letzten großen Fall sind sie einem Serienkiller auf den Fersen, der für die beiden Polizisten sympathischer kaum sein könnte: er tötet die Verbrecher, die ihnen spätestens im Gerichtssaal durch die Lappen gegangen sind. Kaum verwunderlich, dass zwei jüngere Detectives einen Selbstjustiz verübenden Polizisten hinter den Morden vermuten und schon bald den aufbrausenden Turk verdächtigen…
Natürlich kommt alles anders und endet mit einem nicht allzu spektakulären, aber durchaus netten Twist. In der Zwischenzeit ist der Film leicht verwirrend, etwas zu dialoglastig und beschäftigt sich zur sehr mit belanglosen Kleinigkeiten. Dennoch: es ist eine Freude Pacino und De Niro beim Spielen zuzusehen, wenngleich sie die Cop-Rolle fast schon zu routiniert abarbeiten. Unterm Strich also nicht der großartige Film, der sich mit dem Gespann hätte realisieren lassen, aber immer noch solide, gute Unterhaltung.