Joe Shusters geheime Fetisch-Kunst

Secret Identity showcases rare and recently discovered erotic artwork by the most seminal artist in comics – Superman´s co-creator Joe Shuster. Created in the early 1950s when Shuster was down on his luck after trying to reclaim the copyright for Superman, he illustrated these images for an obscure series of magazines called Nights of Horror, sold under the counter until they were banned by the U.S. Supreme Court.

Okay, einer der Superman-Erfinder hat sich eine Zeit lang mit Fetisch-Bildern über Wasser gehalten. Ein Buch über diese Zeit seines Schaffens mit dem Titel „Secret Identity: The Fetish Art of Superman´s Co-Creator Joe Shuster“ erscheint im April in den USofA und kann natürlich auch hierzulande für 22 Euro erstanden werden. Der Autor des Buchs hat zwischenzeitlich jedenfalls ein Blog samt Preview eingerichtet, das einem schon mal die erwartenden Peitschen- und Fessel-Spielchen offenbart. (via)

Ein Mann und sein Ohrläppchen

… kämpfen gegen die Finanzkrise! So geschehen in Tom Tykwers neuestem Film The International, der von der aktuellen akuten Wirtschaftslage wie kein anderer profitiert, verleiht sie ihm doch ungeahnte Relevanz. The International handelt nämlich von nichts anderem als dem Kampf gegen ein korruptes Bankensystem. Hauptprotagonisten sind hier nicht die Finanzminister und Staatschefs dieser Welt, sondern ein Interpol-Agent (gespielt von Clive Owen) und eine ihn unterstütztende New Yorker Staatsanwältin. Gemeinsam ermitteln sie gegen die fiesen Machenschaften der „International Bank of Business and Credit“, die neben Geldwäsche und Waffenschieberei so ziemlich alles kriminelle anstellt, was sich mit Geld so anstellen lässt. Und natürlich werden etwaige Kritiker sofort und raffiniert um die Ecke gebracht.

Am Ende des Films möchte man ganz klar nichts mehr mit Bankern zu tun haben. Was noch durch die Aussage von Tykwer unterstrichen wird, dass das Treiben der fiktiven Bank tatsächlich auf dem Treiben realer Banken basiert. Quasi also so ähnlich wie die Pseudo-Umweltschützer-Thematik im letzten Bond. Und dass dieser Name hier fällt kommt nicht von ungefähr, denn wäre James Bond eine real existierende Person und nicht nur eine seinerzeit zur absoluten Unglaubwürdigkeit hochstilisierte Filmfigur, dann wäre dieser Real-Life-Bond der von Owen verkörperte Interpol-Agent. Wem all das zu trocken klingt, der sollte sich The International vielleicht trotzdem zu Gemüte führen, denn inmitten der Films erwartet einen eine der besten Actionszenen der letzten Zeit. Und wem das wiederum missfällt, dem sei gesagt: The International ist ein intelligenter Thriller, der nicht nur fantastisch aussieht und die Action an der richtigen Stelle einzusetzen weiß, sondern auch noch bis zum Abspann zutiefst konsequent ist.

Womit wir beim Ende wären. Das stößt den gemeinen Kinogänger vor den Kopf und verärgert ihn vielleicht sogar, ist aber das beste, was dem Film passieren konnte. Kurzum: toll.

EMDb – Rating: 4/5

Disney’s Superhund

Wann immer ein neuer Pixar-Film in die Kinos kommt, regnet es Vorschusslorbeeren: die Geschichte ist traumhaft, die Figuren liebenswert und es sieht fantastisch aus – Eltern wie Kinder sind begeistert. Lange bevor es Computeranimation und Pixar gab, wehte dieser filmische Feenstaub um die Firma Disney. Seitdem ist bekanntlich viel Zeit vergangen und in den letzten zehn Jahren waren die wirklich guten Disney-Filme von Pixar. Also machen nun auch die Walt Disney Animation Studios unabhängig von Pixar CGI-Filme. Nach Meet the Robinsons, zu dessen Sichtung ich keine Lust habe und daher nichts zu sagen kann, kam dieser Tage nun Bolt – Ein Hund für alle Fälle in die Kinos. Nix Pixar, aber vielleicht ja trotzdem sehenswert?

In Bolt geht’s um den gleichnamigen kleinen Hund Bolt, der wiederum Star der Fernsehserie Bolt ist, in der der Superhund Bolt (ziemlich viele Bolts, he?) und sein Frauchen Penny gemeinsam gegen die fiesen Dr. Calico kämpfen. Leider weiß der Hund nicht, dass er der Protagonist einer fiktiven Serie und ergo ohne Superkräfte ist. Als sein Frauchen in einer Episode entführt wird, bricht er kurzerhand aus dem Studio aus, um sie aus den Klauen von Calico zu befreien. Auf seinem Weg trifft er auf die zynische Katze Mittens und das Fanboy-Meerschweinchen Rhino, die ihn auf seinem Weg der Erkenntnis und zu Penny begleiten.

Es ist schon verwunderlich, dass diese Big-Brother-Thematik und die Kritik an diesen Reality-Formaten Einzug ins Familienkino findet, daher aber umso begrüßenswerter. Die Kleinen wird’s nicht stören, die großen haben ihren Spaß, denn der kleine Bolt kann sich ganz genau zwischen Truman Burbank und Buzz Lightyear einreihen, die ja beide ebenfalls nicht wissen wie ihnen geschieht. Allein dieser Ansatz würde Bolt zu einem der sehenswerteren Animationsfilme mit sprechenden Tieren machen. Jedoch ist der Film auch noch über alle Altersgrenzen hinweg zutiefst amüsant (die Tauben! Ich habe geheult vor lachen…), eine wirklich nette Superhelden-Hommage und weiß zu allem Überfluss die Pixar-Fans durch zahlreiche Verweise auf deren Werke zu unterhalten (immerhin haben die Verantwortlichen zuvor dort ihren Lebensunterhalt bestritten). Da sieht man dann auch schon mal über die schwächere zweite Hälfte und die Disney-typische Gesangseinlage hinweg.

EMDb – Rating: 3,5/5

PS: Ich habe leider nicht die 3D-Version von Bolt gesehen, sondern nur die klassisch zweidimensionale. Die 3D-Variante lief hier nur zu studentenunfreundlichsten Uhrzeiten…