Ein deutscher Hackerfilm mit den besten und kinokassentauglichsten, die das Land zu bieten hat: Tom Schilling, Elyas M´Barek, Wotan Wilke Möhring und Tech-Nick. Packen wir noch alle Themen, die momentan, neuerdings oder schon immer gut gehen, dazu – namentlich also Nerds, Superhelden, den Watch Dogs-Trailer, Revolution!, Parties, Porsche, die obligatorische Love Story und ein bis zwei Fincher-Filme – und schon haben wir »Who Am I«, eine ziemlich sichere Wette. Klingt schlimmer als es ist, denn tatsächlich verbirgt sich zwischen den ganzen Buzzwords und dem unentwegten Namedropping ein durchaus guter, unterhaltsamer Cyber-Thriller.
Dabei ist »Who Am I« oft und vor allem zum Ende ein Kuddelmuddel und, klar, wird sich die technische Realität dabei mal mehr, mal weniger zurecht gebogen. Die Figuren sind hauchdünn, die metaphorische Darstellung des Cyberspace etwas zu dick aufgetragen. Zudem verpasst der Film leider die so sehr auf der Hand liegende Chance, die Totalüberwachung seit Snowden zu thematisieren. Und natürlich gibt er der breiten Masse das vereinsamte Klischee-Kellerkind, das ja eigentlich nur geliebt werden will. Aber am Ende des Tages – Willkommen in der Zuckerberg-Galaxis! – wird jedoch eben das zum gefeierten Zauberkünstler. Und ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das – trotz so mancher Flaws – nicht gefallen hat (und nicht immer wieder gefallen wird).
Oder um es mit den Worten des Austauschstudenten, der neben uns saß, am Ende der 105 Minuten zu sagen: „This movie makes me want to be a German hacker.“