#wanted

Der Webstuhl des Schicksals 2

Und hier eine großartige Nachricht für Freunde des gepflegten, audiovisuellen Stumpfsinns: Wanted, der Actionfilm des letzten Jahres, der uns nicht viel, aber immerhin den „Webstuhl des Schicksals“ gebracht hat, bekommt eine Fortsetzung spendiert.

Wer jetzt zu Recht einwirft, dass die unglaubliche Autorenleistung des ersten Teils nicht zu toppen sei, der sei beruhigt: Für Wanted 2 hat man keine Kosten und Mühen gescheut und sich den wahrscheinlich besten Mann für den Job geholt: Evan Spiliotopoulos, den Autoren so gefeierter Actionkracher wie Heffalump – Ein neuer Freund für Winnie Puuh, Winnie Puuhs Gruselspaß mit Heffalump und demnächst natürlich der neue Tinker Bell. Also wenn der Mann kein Erfolgsgarant für ein würdiges Wanted-Sequel ist, dann weiß ich es auch nicht. (via)

Der Webstuhl des Schicksal

Und dann war da noch Wanted. Bereits vor einer Woche gesehen, da ich aber im Moment ganz gut ausgelastet bin (dazu später mehr), hab ich meine überraschende Meinung bisher noch nicht in Worte gefasst, was ich hiermit erledigen möchte. Man kommt ja einfach zu nichts mehr! Und früher war auch alles besser! Gerade letzteres dachte ich mir, als ich zum ersten Mal den Trailer zu Wanted sah: Frühe® waren Actionfilme besser. „Ein Film über’s Um-die-Ecke-schießen? Hallo? Geht’s noch?“ Trotz meiner Verachtung für die Story ließ ich mich auf das Spektakel ein und wurde … doch irgendwie überrascht.

Die Story ist absoluter Bullshit. Weber und Killer haben eine Geheimorganisation gegründet, die Mordaufträge von einem riesigen Webstuhl, dem so genannten „Webstuhl des Schicksal“ (yeah!), bekommt und Webstuhl-Killer zeichnen sich dadruch aus, dass sie im Zick-Zack ballern können (doppelyeah!). Man kann wahrlich fühlen wie überzeugt die Produzenten von diesen Ideen gewesen sein müssen. „Yeah, machen wir!“ Und es wird erstmal nicht besser: Der Hauptdarsteller sieht aus wie eine 1,80m-Pussy und Angelina Jolie noch mehr als sonst wie eine billige Crackhure (trippleyeah! und vierfachyeah!). Und trotzdem war da was…

Zum Beispiel ein paar Actionszenen. Ich bin halt einfach anfällig dafür, wenn ein kompletter Zug von einer Talbrücke runterstürzt oder wenn jemand hinter dem Leichnam eines erledigten Gegners Deckung sucht und dabei durch dessen Kopf schießt. Bei sowas werde ich schwach. Und dann war da noch die erste halbe Stunde des Films, in der der Protagonist erklärt wie unzufrieden er mit seinem Leben ist. In den besten Momenten tatsächlich Erinnerungen an Fight Club. Und genau diese paar Hochs haben den Film dann doch noch irgendwie gerettet. Im Vergleich zur Genrereferenz Shoot ‚em up wirkt Wanted jedoch geradezu lächerlich – auch weil er sich zu ernst nimmt.

EMDb – Rating: 2/5

Fassen wir also nochmal zusammen: Wer dieser Tage einen guten Endzeitfilm sehen will, guckt statt Babylon A.D. lieber Children of Men und wer Actionkost vom feinsten möchte, nimmt Shoot ‚em up statt Wanted. It’s obviously the Clive Owen-time of the year!