#trailerfilm

Vorsicht, Comedians im Kino

Eigentlich wollte ich mir Männersache, den Kinofilm von Mario Barth, gar nicht ansehen. Auch wenn Herr Barth einen super Einstand hinlegte und mich in der Nachbarkleinstadt im privaten Rahmen mit seinem Programm wirklich begeistern konnte, ließ mein Enthusiasmus zu Beginn seines zweiten Programms doch recht schnell nach, da seine Geschichten beim ersten Hören zwar witzig sind und natürlich auch die gewünschten Kabbeleien unter Pärchen erreichen, jedoch beim zweiten Mal schon eher ausgelutscht wirken. Jedenfalls überzeugte mich überraschenderweise ein Fernseh-Special zum Film und so ging ich am Freitagabend eben doch ins Kino.

Leider war mein Geld nicht gut angelegt. Ich hätte besser auf meine weibliche Intuition vertraut und mir Shopaholic angesehen. Alle (!) guten Witze sind mal wieder im Trailer oder in den allseits bekannten Outtakes verbraten worden. Ansonsten war der Film einfach nur vorhersehbar und zu sehr gewollt. Ich habe keine außergewöhnliche Story erwartet, aber mir einfach etwas mehr Ideenreichtum gewünscht. So hören wir schon wieder die selben Sprüche wie schon im ersten realen Programm von Mario (der im Film übrigens Paul heißt und Paul Panzer heißt Hotte, WTF?) zu hören waren – nur eben schlechter.

Zur Story: Paul (also Mario) lebt mit seinem Vater Rudi im selben Haus wie sein bester Freund Hotte (Paul, also Dieter Tappert) und dessen Freundin Susi, welche dem besten Freund ihres Liebsten so rein gar nichts abgewinnen kann. Paul tritt abends ziemlich erfolglos als Komiker auf, bis er eine Geschichte aus Hottes und Susis gemeinsamem Leben erzählt. Dieser Ausrutscher landet durch eine nette Freundin von Susi prompt in der Zeitung und Hotte und Paul streiten sich. Immer weiter. Und weiter. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass es natürlich ein Happy End gibt.

Etwas Gutes zum Film? Die beste Szene hat Sido als Guido, aber auch dies ist kein Grund sich den Film anzusehen. Ganz eventuell als Riesenfan mal auf DVD, aber eher nicht im Kino.

EMDb – Rating: 0,5/5

Antisuperheld

Pünktlich am Freitag habe ich mir das vermeintlich beste angesehen, was die Filmbranche diese Woche zu bieten hat: Hancock, „der neue Will Smith-Film“. Darum geht’s: Will Smith ist John Hancock, ein Superheld, der nicht weiß, wer er ist und wo er herkommt, weshalb er seine Zuflucht im Alkohol gefunden hat. Nicht gerade verwunderlich, dass er bei seinen „Missionen“ dementsprechend die halbe Stadt verwüstet und Passanten anpöbelt. Als er jedoch dem PR-Berater Ray das Leben rettet, revanchiert dieser sich, indem er Hancocks Image aufbessert: Entzug und Knastaufenthalt solange bis die Bevölkerung ihn wegen der steigenden Kriminalitätsrate vermissen wird. Nach seiner 180°-Drehung trägt Hancock ein Superhelden-gerechtes Outfit und rettet verlässig Menschenleben. Doch dann betritt ein weiterer Superheld die Bühne…

Zuallererst: wer jetzt vermutet, dass es sich bei der zweiten Figur mit Superkräften um einen Bösewicht handelt, den muss ich leider enttäuschen, denn in Hancock gibt es praktisch keinen Bösewicht. Hanock hat keinen Erzfeind (!) – für einen Superhelden-Film ein absolutes No-go. Der einzige Gegner ist ein Kleinganove, der ihn zufällig in einem schwachen Moment trifft, und beim zweiten Superhelden handelt es sich um einen alten Bekannten, der ihn über seine Herkunft aufklärt.1 Lang-wei-lig. Die paar Actionszenen, die der Film zu bieten hat, wurden alle schon im Trailer verbraten, so dass auch hier nicht wirklich Stimmung aufkommen kann. Einzig und allein die komödiantischen Elemente retten Hancock vor dem Totalausfall.

Wer also einen guten Superhelden-Film sehen will, muss sich anderweitig bedienen, und Action gibt’s auch keine. Wer einen „netten“ Antihelden erwartet, wird zwar nicht völlig enttäuscht, wünscht sich aber zu jeder Zeit Billy Bob Thorntons Bad Santa-Performance herbei. Was bleibt? Wenn ihr euch die ganzen 92 Minuten geben wollt, nicht viel. Wenn ihr nach 60 Minuten aus dem Kino rennt, könnt ihr einen schönen Abend haben.

EMDb – Rating: 1,5/5

  1. Für Kenner des Films liest sich das was komisch, aber ich wollte möglichst spoilerfrei bleiben. []

Eay Allmächtig

Vorher: Aus sonntäglicher Langeweile heraus werden Freundin und ich uns gleich die neue „Religionskomödie“ Evan Allmächtig ansehen. Ich erwarte normale Popcorn-Kino-Unterhaltungskost. Evan wird weder tiefgründig gut, noch besser als Bruce sein, aber immerhin ein souveräner Spaß, wie man es ab und zu auch mal braucht. Wertmutstropfen: Typischer Trailer-Film = große Teile des Films wurden bereits im Trailer verraten und verbraten.

Nachher: Soeben aus dem Kino zurückgekehrt. Meine Erwart- und Befürchtungen haben sich erfüllt. Die besten Gags und den Ausgang des Films hat man bereits im Trailer verballert. Was bleibt, ist ein großzügiges okay und nicht unbedingt ein Film für den man ins Kino gehen muss. In der DVDthek ist er besser aufgehoben. Aber was red ich hier? Hab ich ja schließlich alles schon vorher gewusst.