Wie man so hört, verkauft sich The Force Unleashed, das neue Star Wars-Game, dieser Tage wie geschnitten Brot. Und auch ich konnte dem ollen Stollen nicht widerstehen, nachdem es als so furchtbar innovativ, Jedi-mäßig und toll angepriesen wurde.
Und keine Frage: The Force Unleashed hat seine Momente. Teils füllt man sich mitten in die Galaxie, weit, weit entfernt, versetzt und spätestens nach dem ersten Durchspielen ist der eigene Jedi so stark, dass man es Macht-technisch auch getrost mit ner ganzen Horde Sturmtruppen aufnehmen kann – was begeistern kann. Doch dann sind da haufenweise uninspirierte Stellen, die man in anderen 3D-Action-Adventure-Jump ’n‘ Runs schon vor 10 Jahren gemeistert hat. Später wiederum überwiegt wieder die Fanboy-Freude. Ein ewiges Auf und Ab im Gameplay. Die Präsentation des Spiels bleibt hingegen durchweg eine Talfahrt: hässlichste Menüs und abgeschnittene Cutscenes, die man nicht wegdrücken kann, gehören leider zu den härtesten Prüfungen, die ein Jedi respektive Sith bestehen muss. Und die Grafik schwankt zusehends zwischen grausig und grandios. Ich sag’s ja: ein Auf und Ab.
Nein, The Force Unleashed macht es dem Spieler wahrlich nicht leicht. Und wahrscheinlich hat man selten ein besseres Beispiel für einen verfrühten Release gesehen – hier wäre nämlich noch so viel mehr drin und Arbeit notwendig gewesen. Dennoch hat’s mir großen Spaß bereitet und ich habe wirklich gerne ganze Gegnergruppen durch Räume wirbeln lassen oder schlicht mit einem vorbeifliegenden TIE-Fighter erschlagen. Nur nach ungefähr sechs Stunden ist’s schon wieder vorbei. Klar, nochmal spielen, um seinen Jedi hochzuleveln und mächtiger zu machen, funktioniert ein mal, aber dann war’s das auch. Für 70 Euro erwarte ich mehr.
Folglich habe ich das Spiel heute wieder verkauft. Zum Ausleihen aus der DVDthek oder als Gebraucht-Kauf kann ich es jedoch jedem (Fan) empfehlen!