M. Night Shyamalans Unbreakable-Trilogie, die im Jahr 2000 im Fahrwasser von »The Sixth Sense« began, dann 2017 mit »Split« eine überraschende, wie überzeugende Fortsetzung fand, bekommt mit »Glass« nun ihr großes Finale. Nur dass das alles andere groß ist. So begrüßenswert der Alternativansatz zum Umgang mit dem Superhelden-Genre auch ist: hier passiert einfach nichts. „Sind das überhaupt Superhelden?“, ist dann auch die zentrale Frage des Films. Die Frage, ob das überhaupt Liebe zu Comics ist oder vielmehr anstrengend verkopfter Psychoquatsch, wäre genau so legitim gewesen.
#m. night shyamalan
Wie man in den Wald ruft…
Wenn M. Night Shyamalan einen neuen Film veröffentlicht, dann – das sollte mittlerweile auch im unerschlossensten Winkel der Erde jedermann wissen – erwartet den gemeinen Zuschauer eine Story with a twist. In The Happening sieht das (fast) nicht anders aus. Hier werden wir zwar schon in der Mitte des Geschichte mit der Nase auf diesen großartigen, bereichernden Twist hingewiesen, der aber genau das nicht ist: großartig und bereichernd. Stattdessen bekommen wir hier, Zitat McLee, „absolut unbedeutsame“ 1 ½ Stunden um die Ohren gehauen. Soll heißen: sieht man diesen Film nicht oder würde es ihn gar nicht geben, wäre – bis auf diesen Blogeintrag – praktisch nichts anders. Bedeutungslostigkeit – wahrscheinlich das schlimmste Urteil. Zudem: jeder, absolut jeder Schauspieler in diesem Film ist grottig (Marky Mark hat auch in The Happening nur einen Gesichtsausdruck…), die Charaktere sind dementsprechend – und auch wegen Shyamalans Story – unglaubhaft und lächerlich wie selten zuvor in einer 57 Millionen Dollar Produktion. Kauzige Nebencharaktere, hier allen voran Mrs. Jones, bleiben somit das höchste der Gefühle. Wer trotzdem nicht wiederstehen kann (wie ich, ich wollte ja nicht hören), sollte zumindest bis zum DVD-Release warten, sonst ärgert man sich womöglich noch über sieben in den Sand gesetzte Euro…