#kevin james

Dick und doof

Die Geschichte der Komödie ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Der Kaufhauscop hat dies erneut eindrucksvoll bewiesen. Es geht darum, dass Doug Heffernan Kevin James den motiviertesten Sicherheitsmann der örtlichen Mall mimt, eigentlich aber viel lieber ein richtiger Polizist geworden wäre. Doch dies hat wegen Übergewicht und Zuckerkrankheit nicht sollen sein – zumindest bis ein paar hyperaktive Möchtegern-Terroristen das Einkaufszentrum überfallen, Geißeln nehmen und der schwerfällige Kaufhauscop endlich die Chance wittert, sich zu beweisen.

Doch Obacht, die Autoren haben sich für den Kaufhauscop ganz was feines ausgedacht: im Gegensatz zu anderen, ähnlich tiefsinnigen Filmen mit Amüsementabsichten sehen wir hier nicht, wie sich der (Anti-)Held 91 Minuten abschuftet und letztendlich doch der sympathische Sieger wird, der den American Dream lebt und das hübsche Mädchen kriegt, nein, in Der Kaushauscop bekommen wir einen sich abschuftenden Kerl vorgesetzt, der zwar hier und da Erfolge einfahren kann, letztendlich aber bis zur letzten Minute der vorgeführte Volltrottel bleibt. Und genau so funktionieren (gute) Komödien eben nicht! Warum lieben wir McLovin aus Superbad? Weil er seine vermeintlichen Defizite positiv besetzen kann und so der uncoole Fogell zum coolsten Gangster alive mutiert. Ebenso Napoleon Dynamite, die Kleine aus Little Miss Sunshine oder meinetwegen auch Homer S. und Peter Griffin.

Doch anstatt sich am „aus sich heraus gehen“ der Figur zu erfreuen, herrschen beim Kaufhauscop zumeist nur die Gefühle des Fremdschämens und der Schadenfreude vor: Oh, ein unbeholfener Kerl robbt über den Fußboden! Oh, das Mädel ist sowas von out of his league! Oh, jetzt macht er bei einem Fresswettbewerb mit! Oh, jetzt erleidet er einen Zuckerschock! Oh, ist das alles langweilig…

EMDb – Rating: 1/5

PS: Ich weiß, der deutsche Verleih hat sich unsinnigerweise gegen die deutsche Sprache oder einen Bindestrich gewehrt und anstelle „Der Kaufhauscop“ lieber „Der Kaufhaus Cop“, also mit Deppenleerzeichen (via), gewählt; diese Schreibweise ist mir aber irgendwie zu blöd.

Schwule Feuerwehrmänner

Man kommt ja einfach zu nichts mehr: Am Samstag Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme, die neue Komödie von Adam Sandler und Kevin James (Doug aus „King of Queens“) gesehen. Darum geht’s: Der verwitwete Feuerwehrmann Larry (James) bittet seinen Kollegen und Frauenheld Chuck (Sandler), ihn zu heiraten, damit seine Kinder falls ihm etwas passiert auch mit der Rente seiner verstorbenen Frau abgesichert sind (oder so). Das Problem: beide sind hetero. Dennoch hilft Chuck seinem Freund, zieht bei ihm ein, verzichtet auf Frauengeschichten und als die beiden von einem fiesen Schnüffler (Steve Buscemi) durchleuchtet werden, beginnt das Schlamassel. Und was für ein Schlamassel! Und was für Charaktere! Und was für ein bitterböser Adam Sandler! Diese „schwule Komödie“ macht Spaß, „und das ist auch gut so„.