#guy ritchie

The Gentlemen (2019)

Ich habe ja bekanntlich eine große Schwäche für Guy-Ritchie-Filme, der Gangster-Geschichten immer und immer wieder neue Facetten abgewinnen kann. Diesmal indem Al-Pacino-Lookalike Hugh Grant als Boulevard-Enthüllungsjounalist dem Treiben des größten Marihuana-Produzenten Englands auf der Spur ist. Dieser wird von Qualitätsgarant Matthew McConaughey gespielt und von großartigen Figuren flankiert, so dass dem großen Drogenwirrwarr und Territoriumskonflikt nichts mehr im Wege steht. Ein typisch Guy-Ritchie-esker, großer Spaß!  Rating: 3.5/5

King Arthur: Legend of the Sword

Nach den unsäglichen »Sherlock Holmes«-Verfilmungen nimmt sich Guy Ritchie der nächsten klassischen, gar klassischsten, britischen Heldenfigur an: König Arthur. Sein Arthur hat dabei wenig mit der Artussage zu tun, aus der er nur ein paar Figuren und Motive abgreift. Stattdessen inszeniert Ritchie »King Arthur: Legend of the Sword« als alternative Origin-Story, in der ein verwaister, nicht um seinen Stammbaum wissender Arthur widerwillig vom Bordellbetreiber zum König aufsteigt. Direkt aus dem »Herr der Ringe« kommen – Flashback if you use it – Excalibur, das Schwert to rule them all, und die magisch beschworenen Riesentiere, die es zwischendurch immer wieder zu bekämpfen gilt. Dazu gibt’s stimmigen Folk-Rock und Ritchie’eske Heist-Montagen, die den Eindruck vermitteln, dass man hier vielmehr einen mittelalterlichen Gangster-Streifen guckt, anstatt den Auftakt von Warner Bros.‘ neuem, bei Erfolg sechsteiligem (!) »Knights of the Roundtable«-Filmuniversum.

Ich für meinen Teil hätte erstmal auch nichts dagegen. »King Arthur« hat für mich als wenig tiefsinniger Fantasy-Action-Hybrid bestens funktioniert, Stichwort: Popcornkino. Ritchies Stil ist dabei eine willkommene Abwechslung zum seelenlosen Geplänkel der Konkurrenz und mir allemal lieber als die drölfte Fassung eines »Fluch der Karibik«. 

Rating: 3.5/5

RocknRolla – Review


Gestern Abend Guy Ritchies RocknRolla gesehen, der hierzulande im März nur für eine außergewöhnlich kurze Zeit in außergewöhnlich wenigen Kinos lief und mir deswegen durch die Lappen ging. Glücklicherweise liegt die DVD dieser Tage jedoch zum Schnäppchenpreis in den Regalen, so dass ich mein Versäumnis nun doch nachholen konnte. Und es hat sich gelohnt, der DVD-Blindkauf war keine Fehlentscheidung! Zwar ist die von Ritchie geschriebene „Gangster verarschen Gangster verarschen Gangster“-Story gerade zu Beginn etwas wirr und bemüht komplex, überzeugt aber von Anfang an bereits auf der stilistischen Ebene. Im weiteren Verlauf weiß RocknRolla dann aber auf ganzer Linie zu überzeugen und zeigt uns quasi nebenbei die zwei besten Geldtransportüberfälle der letzen Zeit. Wer skurrile Gangster-Geschichten mag, wird auch hieran seinen Spaß haben.

Die in der letzten Szene angekündigte Fortsetzung „The Real RocknRolla“ werde ich jedenfalls gespannt erwarten und mir Teil 1 bis dahin sicherlich noch mehrmals geben. Was ihr (in Anbetracht des mickrigen Preises) auch unbedingt tun solltet!

EMDb – Rating: 3,5/5