#2022

2022

Was für ein Jahr [hier wahlweise ein bis drei1 Ausrufezeichen oder Auslassungspunkte hinzufügen, je nach eigener Lesart des vergangenen Jahres.] In der Casa de Grund war es jedenfalls in allerlei Hinsicht ein aufregendes, kräftezehrendes, furchtbares und wunderschönes Jahr.

Nachdem meine Mutter kurz vor Weihnachten 2021 zusammengebrochen war (im ersten Posting von 2022 kurz angeklungen), startete das vergangene Jahr – dessen Start sich so anfühlt, als läge er Jahre hinter mir – mit einer desillusionierenden Diagnose und setzte sich mit dem Fortschreiten ihrer Erkrankung fort. Dass sie aber das ganze Jahr über bei uns war und dieser Tage immer noch ist, grenzt nicht nur an ein Wunder, sondern zeugt inbesondere von ihrem Kampfesgeist, auch nachdem sie – natürlich… – über die Feiertage erstmalig noch eine Covid-Infektion mitgenommen hat.2 Dennoch: Es gab mehr gute und schöne als schlechte Tage für sie und uns.

Dazu beigetragen hat natürlich unser kleiner Grund zur (Vor-)Freude: Unsere Tochter Ariane, die wir im Oktober willkommen heißen durften. Abgedroschen, aber wahr: Kinder verändern alles. Zumindest wenn „alles“ bedeutet, dass man Freizeit gegen Freude tauscht. Denn man will eh jede freie Sekunde mit dem neuen, kleinen Menschen verbringen.

Hat mir im Privaten meine erst weniger, dann immer mehr schwangere Frau den Rücken gestärkt, haben das Beruflich meine Kolleg*innen getan. Denn auch wenn ich familienbedingt öfters nicht verfügbar war, können wir drüben bei Hypercode auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurückblicken: Wir haben mit unseren Kunden zahlreiche spannende Projekte konzipieren, gestalten und entwickeln dürfen, die größtenteils dieses Jahr das Licht der Öffentlichkeit erblicken werden (was richtig gut wird). Im April haben wir zudem unser neues Büro – Hyperspace Two – bezogen, im Juli pünktlich zum Dreijährigen unser Family & Friends Sommerfest gefeiert.

Da ich aus oben genannten Gründen (höhö) sehr viel Zeit in Krankenhäusern (mit-)verbracht3 habe, hatte ich entsprechend wenig Zeit für Sport4 und Medien. Die im letzten Jahr bereits ausgefallene Kinostatistik lässt sich daher der Vollständigkeit halber auf einen Satz runterbrechen: Ich war 2022 ganze zwei mal im Kino5 für insgesamt 22,30 Euro. Im Streaming-Service Couch-CoOp verlief es nicht anders: Von insgesamt 420 Bewegtbild­stunden in 2021 auf 240 in 2022, davon 37 TV-Shows (2021: 45) und zusätzliche zu den zwei Kinofilmen 18 weitere (2021: 27).

Das Bloggen lief trotz allem gut: 149 Posts im Vergleich zu 184 im Vorjahr, hunderte Webmentions per brid.gy. Mit 685 Tweets waren es nach 16 Jahren Twitter-Nutzung fast 250 weniger als 2021 und so wenige wie noch nie nach dem Start in 2006/07. Der Negativtrend wird sich unter Musk nur fortführen lassen, weshalb ihr mich dieser Tage oft und gerne auf Mastodon findet.

Und genau auf Mastodon hat @revolvermann@chaos.social dieser Tage mal gefragt, wo man eigentlich seinen Overall-Happiness-Index auf einer Skala von 0 bis 10 sähe. Ich habe für 2022 mit 7 geantwortet und dann: „I guess despite the missing 3 happiness points a 7 out of 10 rating is pretty great in happiness terms. Let’s hope it will be 8 in 2023 for both us and our loved ones! :)“

Und so ist es. Auf ein hoffentlich hervorragendes 2023 für uns alle!

  1. Nein, niemals drei! []
  2. Du sollst dich doch nicht immer melden, Mamm! []
  3. Es ist kein Wettbewerb, aber insgesamt sieben. Namentlich Euskirchen, Bonn, Leverkusen, Uniklinik Köln (diverse Kliniken/Abteilungen), Frechen, Köln-Hohenlind und Bergisch Gladbach. []
  4. Meine Peloton-Nutzungsstatistiken sind genau so runter gegangen, wie der Kurs meiner Peloton-Aktien. []
  5. »Thor: Love and Thunder« & »Jurassic World Dominion«, jeweils im Euromax in Kerpen. []

Willkommen in 2022, willkommen in der Zukunft! Oder wie Craig Mod gerade treffend schrieb: “I lived to 2022 and all I got was this t-shirt, a mind-blowing telescope that can look back a trillion years in time, and across-the-board life-changing advancements in viral mitigation.” Das war’s dann aber doch auch schon! Danke, Merkel.

Und eigentlich wird der Jahreswechsel in diesem Blog ja immer von meiner alljährlichen Kinostatistik begleitet (die zuletzt vielmehr zur Streaming-Statistik wurde), flankiert durch ein paar in Zahlen gegossene Selbsterkenntnisse. Leider bin ich dazu bisher aber noch nicht gekommen, da 2021 auf den letzten Metern nochmal den Schwierigkeitsgrad erhöht hat und uns pünktlich zu Weihnachten mit einer akuten, zeitweise lebensbedrohlichen Nicht-Covid-Erkrankung in der Familie bedachte.1 Mittlerweile ist glücklicher­weise schon alles besser, aber es erfordert hier und da noch meine Aufmerksamkeit.

In der Zwischenzeit machen wir mit dem regulären Programm weiter und legen 2022 nahe, uns alle nicht so zu enttäuschen, wie seine Vorgänger. Wäre langsam an der Zeit, keiner hat Lust auf Part III.

P.S.: 2022 ist das Jahr der Personal Blogs, hab ich gehört. Das wäre doch schon mal etwas.

  1. Not-so-fun-fact: Intensivbetten mit Beatmung sind nicht so einfach verfügbar, wie man jenseits von Sachsen glauben würde. Den Platz zu finden hat für die Leitstelle in der Notsituation recht lange gedauert und zur Folge, dass wir – obwohl wir uns ja in der Reichweite diverser Großstädte befinden – gerade jeden Tag an den Arsch der Welt fahren dürfen. Nichtsdestotrotz und bitte nicht falsch verstehen: Wir sind froh und dankbar, dass es das Intensivbett dann doch und immer noch rechtzeitig gab. Es lässt einen nur noch mehr an den Impfgegnern (ver-)zweifeln, die solche Situationen in ihrer elendigen Ignoranz verursachen und unsere Gesellschaft so ordentlich beuteln. []