{ "version": "https://jsonfeed.org/version/1", "title": "eay.cc", "description": "Weblog von Stefan Grund", "home_page_url": "https://eay.cc", "feed_url": "https://eay.cc/2014/review-all-is-lost/feed/json", "icon": "https://eay.cc/apple-touch-icon.png", "favicon": "https://eay.cc/favicon.ico", "author": { "name": "Stefan Grund", "url": "https://stefangrund.de/", "avatar": "https://stefangrund.de/avatar.jpg" }, "items": [ { "id": "26932", "_type": "standard", "url": "https://eay.cc/2014/review-all-is-lost/", "title": "Review: All Is Lost", "content_html": "
Robert Redfort. In einem Segelboot. Allein auf hoher See. Pl\u00f6tzlich rammt ein umhertreibender Container das Boot und ein Loch in dessen Rumpf. Kein Problem f\u00fcr unseren namenlosen Protagonisten, der sich selbst zu helfen wei\u00df und das Loch flickt. Doch als dann auch noch in Form eines heftigen Sturms Mutter Natur \u00fcber ihn hereinbricht, beginnt der gealterte MacGyver zu verstehen, dass das erst der Anfang seiner 106 Minuten langen Tour de Force gewesen sein k\u00f6nnte. Und unsere, denn wir erleben seinen \u00dcberlebenskampf hautnah mit: die Kamera ist ihm stets auf den Versen, wenn er Dinge macht, die man als Segler wohl auf einem sinkenden Segelboot so macht.
\nDer unkundige Zuschauer kann das schlie\u00dflich nicht beurteilen, wird er in der Hinsicht doch von Redford und vom Film allein gelassen. Aber \u2013 geschenkt! Immerhin bekommen wir interessante Kameraarbeit vorgesetzt, immer nah dran am stillen Segelprofi. Bis dieses Konzept \u00fcber Bord geworfen wird und es pl\u00f6tzlich Totalen und wilde Bilder aus dem Meer heraus gibt. Mit viel gutem Willen k\u00f6nnte man diesen Stilbruch rechtfertigen1, aber mich hat der Film da endg\u00fcltig verloren. Versteht mich nicht falsch, prinzipiell mag ich das Konzept des Films, aber es gibt gute Gr\u00fcnde, warum Filme erz\u00e4hlt werden, wie sie erz\u00e4hlt werden. Warum wir Figuren kennenlernen, bevor wir etwas mit ihnen erleben. Warum das Gezeigte stets (und immer wieder) kommentiert wird.
\nBei \u00bbAll Is Lost\u00ab habe ich mich \u00fcber weite Strecken gelangweilt2: Weil keine Ahnung, was dieser alte Mann da macht. Und da ich ihn nicht kennenlernen durfte, war mir sein Schicksal auch egal \u2013 was durch das nicht vorhandene Schauspiel von Redford noch verst\u00e4rkt wurde. Der gl\u00e4nzt n\u00e4mlich einfach nur durch sein Alter. Hinzu kommt, dass fast schon Running-Gag-artig Katastrophe an Katastrophe gereiht wird, was nicht unbedingt die Glaubw\u00fcrdigkeit oder Abwechslung der Handlung st\u00e4rkt. Dass die Musik aus H\u00e4lfte Zwei dann auch noch dem Wellnessbereich eures Vertrauens entliehen zu sein scheint, macht schlie\u00dflich auch keinen Unterschied mehr. Immerhin konnte man so entspannt \u2013 zwar gelangweilt, aber entspannt \u2013 das Kino verlassen.
\n\nUpdate, 24.02.2014: Ein ehemaliger Kapit\u00e4n z\u00e4hlt bei Zeit.de auf, was Segel- und Schifffahrtstechnisch alles nicht mit dem Film stimmt. Soviel dazu. (Danke an meine bessere H\u00e4lfte f\u00fcr den Hinweis hierauf.)
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