{ "version": "https://jsonfeed.org/version/1", "title": "eay.cc", "description": "Weblog von Stefan Grund", "home_page_url": "https://eay.cc", "feed_url": "https://eay.cc/2008/neon-eine-abrechnung/feed/json", "icon": "https://eay.cc/apple-touch-icon.png", "favicon": "https://eay.cc/favicon.ico", "author": { "name": "Stefan Grund", "url": "https://stefangrund.de/", "avatar": "https://stefangrund.de/avatar.jpg" }, "items": [ { "id": "2401", "_type": "standard", "url": "https://eay.cc/2008/neon-eine-abrechnung/", "title": "Neon – Eine Abrechnung", "content_html": "
Neulich habe ich alle Neon-Ausgaben, die ich hier finden konnte, in die Papiertonne verbannt. Der Grund daf\u00fcr war nicht etwa, dass ich mehr Platz schaffen wollte und mich deshalb der alten Hefte entledigte, nein, es war eine symbolische Geste. Ein Schlussstrich f\u00fcr ein Gef\u00fchl, dass mich die letzten Monate zusehends beim Kauf der Zeitschrift begleitete: Der begnadete Funny van Dannen musste offensichtlich einen Blick in eine oder mehrere Neon-Ausgaben geworfen haben, bevor er sein Lied Herzschei\u00dfe niederschrieb. Anders kann ich mir das Zustandekommen von diesem f\u00fcr Neon ma\u00dfgeschneiderten Neologismus nicht mehr erkl\u00e4ren…
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\nDoch wie konnte es soweit kommen? Seit Februar 2004 erscheint das „junge Magazin vom Stern“ monatlich und nachdem ich es im Sommer 2004 entdeckte, war ich monatlich Feuer und Flamme. Bot Neon doch mit seinen lesenswerten und f\u00fcr die Zielgruppe sehr viel relevanteren Artikeln einen willkommenen Gegenentwurf zur etablierten Presse. Neben interessanten Reportagen und Interviews gab es nat\u00fcrlich seit Bestehen Artikel \u00fcber Liebe, Freundschaft, Job und Ausbildung, die von mir getrost \u00fcberlesen wurden. Soweit so gut.
Wenn jedoch, wie seit langem der Trend, der lesenswerte Teil des Magazins schwindet, dann bleibt nicht mehr als ein verh\u00fcllter Doktor Sommer f\u00fcr unselbstst\u00e4ndige Mittzwanziger. Das ist so toll am Single-Dasein! Und darum sind Paare trotzdem gl\u00fccklicher! Und wie du nach dem Praktikum ein Job-Angebot bekommst, steht auf Seite 102!
\nErnsthaft: im Neon stehen Dinge, um deren Inkarnation in Buchform ich in der Buchhandlung einen weiten, weiten Bogen mache! Ein paar Beispiele der letzten Ausgaben gef\u00e4llig? Nein? Keine Wahl, hier entsprechende Titel aus f\u00fcnf zuf\u00e4llig gew\u00e4hlten Heften:
\nDas anma\u00dfende Elend k\u00f6nnte 51 weitere Ausgaben fortgesetzt werden. Dazwischen dann Artikel, in denen jemand \u00fcber Armut und Mafia in S\u00fcditalien berichtet, im Selbstversuch ein Hitler-B\u00e4rtchen testet oder eine Vorstellung der 55 besten Blogs, die jeder, der seinen Browser bedienen kann, schon kennt. Das machen andere zugespitzter, konsequenter und unterhaltsamer. Und im direkten Vergleich mit der Konkurrenz (neuerdings etwa u_mag) d\u00fcrfte es sogar dem Praktikanten, dessen Supermodelfreundin ihn nicht anturnt, weil er doch eigentlich auf seinen Chef steht und deshalb bei Dr. Neon Rat sucht, wie Schuppen von den Augen fallen: das ehemals ambitionierte junge Magazin ist denen, denen es als Gegenentwurf f\u00fcr eine j\u00fcngere Klientel gegen\u00fcber stehen sollte, n\u00e4her als es ihm gut tut. Zwar lieb\u00e4ugelt man mit der freien Liebe, tats\u00e4chlich aber ist man gro\u00dfer Verfechter der Ehe.
\nUnd Reportagen \u00fcber Armut und Mafia in S\u00fcditalien sind in den Sterns und Spiegels dieser Welt eh besser und besser aufgehoben.
\n", "date_published": "2008-10-08T15:49:25+00:00", "date_modified": "2009-07-21T23:33:56+00:00", "author": { "name": "Stefan" }, "tags": [ "best of", "eayz originals", "konsum", "magazine", "neon" ], "_short_url": "https://eay.li/81" } ] }