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Twitterrific: End of an Era

We are sorry to say that the app’s sudden and undignified demise is due to an unannounced and undocumented policy change by an increasingly capricious Twitter – a Twitter that we no longer recognize as trustworthy nor want to work with any longer.

Nachdem Third-Party Clients Ende letzter Woche überraschend aufgehört haben zu funktionieren (siehe auch diesen Blogpost von den Twitterrific-Machern “Iconfactory”), war Anfang dieser Woche bereits aus Twitters internem Slack geleaked, dass es sich nicht um eine Panne, sondern um eine beabsichtigte Abschaltung gehandelt hat. Während zunächst nur große Apps wie eben Twitterrific oder Tweetbot für iOS (das ich zuletzt nutzte) betroffen waren, traf es nun auch kleinere wie Twitterrific for Mac.

Twitter – schon vor Musk oftmals schwierig in der Kommunikation mit den Entwicklern, die den Dienst einst geprägt und groß gemacht haben – hat dann zwischenzeitlich “verkündet”, dass die Apps plötzlich gegen irgendwelche, unbekannten Policies verstoßen hätten. Und hat dann das Developer Agreement um folgenden Punkt erweitert (unter “II. Restrictions on Use of Licensed Materials, A. Reverse Engineering and other Restrictions”):

You will not or attempt to (and will not allow others to c) use or access the Licensed Materials to create or attempt to create a substitute or similar service or product to the Twitter Applications.

Das bedeutet, Twitter kann jetzt nur noch über die offizielle App & Website bespielt werden. Alle anderen Clients funktionieren nicht mehr oder bald nicht mehr. Für mich als Nutzer der ersten Stunde ein K.O.-Kriterium. Twitter unter Musk ist eine einzige Shit Show1 in vielerlei Hinsicht, wie The Verge unlängst umfangreich dokumentiert hat, der als Entwickler, Werbepartner, Nutzer und Gesellschaft2 nicht vertraut werden kann.

Dass an den Third-Party Clients kleine Unternehmen mit Menschen und deren Einkommen hängen, interessiert einen Elon Musk nicht und Twitter auch nicht mehr. Dass Twitters größte Power User diesen unbenutzbaren Mist, den sie App und twitter.com nennen, nicht nutzen wollen, auch nicht mehr.

That said: Ihr findet mich im Fediverse. Ich werde meinen Twitter-Account (schon aus Identitäts­diebstahls­gründen) nicht löschen, aber bis auf weiteres nur noch sporadisch und automatisiert bespielen. Einige Leute, deren Tweets ich weiterhin mitbekommen möchte, die den Sprung zu Mastodon aber noch nicht geschafft haben, verfolge ich über Feedbins Twitter-Intergration – solange sie noch geht.

  1. Mit dem hier verlinkten Blogposts aus Iconfactory-Mitarbeiter Craig Hockenberrys privatem Blog kann ich mich dieser Tage leider nicht nur wegen seiner Twitter-Thematik gut identifizieren. 😔 []
  2. Hey, die Taliban sind gerade groß und verified (!) auf Twitter [ab 14:38 min]. []

16 Jahre Twitter

Ich bin heute seit genau 16 Jahren auf Twitter – als Nutzer Nr. 16.563 kam ich am 23.11.2006 dazu (Elon Musk ist Twitter-Nutzer Nr. 44.196.397).

In der Zeit habe ich 31.100 Tweets gepostet (Elon Musk 20.667 und der twittert in den letzten Jahren wie ein Wahnsinniger) und man kann sagen, dass Twitter stets meine liebste Social-Web-Plattform war. Zu Beginn noch per SMS bestückt, später über all die tollen Apps.

Wenn man sich meine mit #twitter getaggten Blogposts ansieht (Woher hatte ich eigentlich die Idee mit den Hashtags?), kann man jedoch live mitverfolgen, wie Twitter und ich uns mit jeder Fehlentscheidung des Managements voneinander entfernt haben. Was dieser Tage passiert, übertrifft das alles nochmal.

Dass es offene, dezentrale Alternativen braucht, die all dem nicht unterliegen, sage ich seit Jahren. Dass Blogs das sein sollten auch. Aber wenn es nun selbst­gehostete Mammut­instanzen sind, ist das auch fein für mich. Hauptsache kritische, demokratische Infrastruktur liegt nicht weiter in den Händen Einzelner (that’s you, Elon), die kommerziellen Interessen oder ihrer eigenen, wirren, elitären Agenda verpflichtet sind.

In diesem Sinne: Twitter, es war (nicht immer) schön mit dir. Ich bleibe dir zwar noch erhalten, aber ich bin schon lange nicht mehr mit dem Herzen dabei. Es liegt an dir, nicht an mir.

Matt Mullenweg, name giver and CEO of Automattic, the company behind WordPress and Tumblr, announced in some Twitter replies (1, 2), that Tumblr will support the ActivityPub protocol as soon as possible. This will add quantities of tumblelogs to the fediverse and therefore make them compatible with Mastodon. Great news for an post-Twitter era!

That’s super interesting, because we’re hoping for some major services to become interoperable for some time now: In 2017 we thought that this would weaken facebook.com’s dominance, but now it’s Twitter we are trying to avoid.

Tumblr will bring several million blogs and users to the fediverse, much more than Mastodon’s own usage. It remains to be seen how Tumblr will extend and promote it’s interoperability in the future, e.g. if it’s possible to follow other, non-Tumblr, but ActivityPub-compatible content from within Tumblr.

Twitter has 330 million monthly active users and 166 million daily active users.

Elon Musk had 117 million followers, when he started a poll to ask if Donald Trump’s account should be reinstated. He claimed that 134 million people saw this poll.

But only 15 million users voted in the poll, which they didn’t know was coming. That’s only 4,5% of all Twitter users, only 12,8% of Musks followers and only 11,2% of all people who saw this.

“The people have spoken.”

A lot of my affection for Twitter comes from it‘s early & rich ecosystem of great third-party apps: Twitterrific was the first one, Echofon my first app love, Tweetie had a superb design and even invented pull-to-refresh, YoruFukurou had an outstanding desktop keyboard navigation, while Birdhouse saved our tweet drafts. Tweetbot brought Twitter clients to perfection.

I love that there’s resemblance of that with Mastodon. The official one is good, but Toot, Tootle, Mast, Mastoot (yes, these are their real names) and Metatext are even better. And new, promising apps like Mammoth are being developed right now. Exciting app times!

Tumblr führt doppelte “Important Blue Internet Checkmarks“ ein – für 7,99$, einmalig.

We’re introducing Important Blue Internet Checkmarks here on Tumblr. They’re a steal at $7.99—that’s cheaper than some other places, when you consider that you get not one but TWO checkmarks for your blog on web only (for now). Why, you ask? Why not? Nothing matters! ¯\_(ツ)_/¯

Großartig & Instant Buy! 😄

Im Zuge dessen habe ich mich nochmal etwas durch Tumblr geklickt und muss Marcel recht geben: Beeindruckend und angenehm weird (wie auch dieses Beispiel zeigt), was Automattic seit dem Kauf 2019 aus der Plattform gemacht hat. Alles wirkt/wird weiterentwickelt und die werbefreie Version hat mich ja schon Anfang des Jahres positiv gestimmt.

Jetzt noch ActivityPub-Support… Behalte ich mal weiter im Auge.

Update, 11.11.: Es wird immer besser – man kann Tumblr Checkmarks insgesamt 12 Mal kaufen und es so auf imposante 24 Häkchen bringen. Take that, Elon.

Update, 22.11.: Das ging schnell. Der Automattic-Chef hat wirklich ActivityPub-Support für Tumblr angekündigt.

Was m.E. fehlt: Eine simple 1-Person-Microblogging-Lösung, die ActivityPub-/Mastodon-kompatibel ist und sich so leicht installieren/betreiben lässt wie WordPress.

Ich wurde die letzten Tage mehrfach gefragt, wie ich meine eigene Mastodon-Instanz eay.social betreibe. Mache das über den Mastodon-Hosting-Anbieter Masto.host. Klar, das würde auch selbstgehostet(er) gehen, aber dass ich mich nicht auch noch hiermit beschäftigen muss, ist mir die 6$/Monat wert (vor allem wenn man bedenkt, dass Musks Twitter Blue/Checkmark-Subscription demnächst 8$/Monat kosten wird). eay.social powered by Masto.host läuft jedenfalls zuverlässig seit August 2018.