#sneak preview

Review-Rundumschlag #8

Up in the Air: Jason Reitmans dritter großer Streich nach Thank you for Smoking und Juno und wie erwartet ein toller Film, der rein zufällig genau den Zahn der Zeit trifft. Zudem gibt’s tolle Bilder und tolles Schauspiel. Doch wenngleich George Cloney auch wieder mal überzeugt, tut er doch eigentlich nicht mehr als abermals den abgeklärten Danny Ocean zu mimen, womit er jedoch eindeutig hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. 4/5

Sherlock Holmes: Guy Ritchie puts the Indiana Jones back in Sherlock Holmes. Und das ist an und für sich eine gute Sache, vor allem wenn man Holmes mit Robert Downey Jr. und Watson mit Jude Law besetzt. Die Richtung war jedenfalls die richtige, aber insgesamt war das dann doch – vor allem storytechnisch und mit einem unterirdischen Mark Strong – zu schwach. Vielleicht beim näcshten Mal. 2/5

Valentinstag: Valentinstag ist eine von diesen jedes halbe Jahre erscheinenden Liebeskomödien, bei denen alles was in Hollywood Rang und Namen hat gerade nichts zu tun hat, kurzerhand ins Boot geholt wird und miteinander rumbandeln darf. Die schlechteren Vertreter dieses Genres heißen All Inclusive, die besseren Tatsächlich… Liebe. Valentinstag liegt irgendwo dazwischen und hat sogar einen zwei Figuren betreffenden Twist, der Millionen Frauenträume zerstört und den sich selbst Shyamalan nicht besser hätte ausdenken können. 3/5

Percy Jackson – Diebe im Olymp: … ein weiterer Kandidat, der, geht es nach dem Willen der Studiobosse und Shareholders, Harry Potter den Rang ablaufen soll oder zumindest ein Stückchen von dessen Kuchen abhaben möchte. Statt Zauberei setzt man hier also auf griechische Mythologie, ansonsten bleibt alles beim alten. So bleibt zwar nicht mehr als ein halbgöttlicher Harry Potter im Kampf gegen Hades, aber das reicht vollkommen. 3/5

Auftrag Rache: Mel Gibson macht einen auf 96 Hours. Doch im Gegensatz zu Liam Neeson darf Gibson nicht ganz so oft die coole Sau raushängen lassen, kann aber stattdessen eine große Verschwörung aufdecken. Leider wird der ansonsten doch recht packende Actionthriller jedoch ganz Gibson-typisch immer wieder durch religiösen Karma-Bullshit aus der Bahn geworfen, so dass es doch nicht zum ganz großen Wurf reicht. 2/5

Review-Rundumschlag #3 (Teil 2)

Und weiter geht’s mit dem dritten Review-Rundumschlag, der ganz – wir erinnern uns – im Zeichen von Filmen stand, die meine Erwartungen nicht erfüllten.

Zack and Miri make a Porno

… womit wir bei Zack and Miri make a Porno wären, Kevin Smiths Version einer Romatic Comedy und ergo des Fanboys Hoffnung auf eine Popkultivierung des Genres. Der Titel des bereits Mitte 2008 in den USA erschienenen Films (dafür ein lautes „Was soll der Scheiß?“ an den Verleih) klang jedenfalls sehr vielversprechend und offenbarte bereits die Story: Zack und Miri, zusammenwohenende Schulfreunde Mitte / Ende Zwanzig und von chronischem Geldmangel geplagt, entschließen sich angesichts ihrer wasser- und stromlosen Wohnung dazu, ins Pornobusiness einzusteigen. Neben ein paar anderen „Amateuren“, sollen auch sie beide eine gemeinsame Szene drehen. Klar, das ihre Gefühle füreinander das Vorhaben nicht unbedingt erleichtern…

Steigen wir einfach mal direkt ein: hätte ich noch nie was von Kevin Smith gehört und keinen seiner Filme gesehen, ich hätte nach Zack & Miri keinerlei Bedarf mehr, dies nachzuholen und würde Herrn Smith in meine „Uninteressant“-Schublade stecken und wohl nie wieder rausholen. Nun kenne ich seine Filme aber, liebe Clerks, Dogma und natürlich die Figuren Jay & Silent Bob, und bin dementsprechend maßlos enttäuscht. Hier herrscht lange Zeit Lachflaute und die erhoffte Revolution des Genres passiert auch nicht. Für letzteres kann der Film zwar wenig, aber in Zeiten von Apatow & Co. sollte man sich lieber zwei Mal überlegen, ob ein derart unspektakulärer Liebesstreifen so betitelt, besetzt und vermarktet werden sollte wie hier geschehen. Denn ganz klar: Zack and Miri make a Porno gibt sich bitterböse und versaut, bietet im Endeffekt aber nur durchschnittlichen Blümchensex, wie ihn die Filmografie von Kevin Smith sicher nicht gebraucht hätte.

EMDb – Rating: 2/5

Public Enemies

Und dann war da noch Public Enemies von Michael Mann, in dem Johnny Depp den Gangster John Dillinger mimt, der zusammen mit seiner Bande in den 1930er Jahren das US-Justizsystem vorführte und nebenbei der Geburtsstunde des FBI beiwohnen durfte. Tatsächlich ist dieser auf den wahren Begebenheiten basierende 140-Minuten-Film aber ein mal mehr die typische Geschichte zweier Männer, deren Lebenswege aufeinander treffen und dabei zielgerade auf die Katastrophe zusteuern. (Und wer dieser erliegt, entnehmen wir ganz einfach – und oh, wie langweilig – den Geschichtsbüchern…)

Während Johnny Depp dabei wie immer glänzt, kann zur Abwechslung auch mal Christian Bale mit seiner an Arbeitsverweigerung grenzenden Ausdrucksstärke punkten, denn zu der Figur des Dillinger jagenden FBI-Beamten passt sie diesmal tatsächlich. Und das ist auch das einzige was bei Public Enemies passt. Denn ansonsten ist der Film oberflächlich, seine Szenen und Einstellungen sind austauschbar und alles wirkt – weil irgendwer irgendwann mal gesagt hat, dass es so sein muss – wie eine bloße Aneinanderreihung von historischen Fakten. Da kommt kein „Feeling“ auf und für diese offensichtliche Diskrepanz zwischen Regiestuhl und Kinosessel sorgt hier meines Erachtens die Form selbst: Mann setzt nämlich in großen Teilen auf den Einsatz der (verwackelten) Handkamera, mit dem Ziel den Rezipienten mitten ins Geschehen zu versetzen. Das Gegenteil ist hier aber der Fall, denke ich: der Film sieht billig aus, ganz als würde man einer brasilianischen Tele Novela folgen. Ein in den 30ern angesiedeltes Gangsterepos stelle ich mir aber allein schon äußerlich ganz anders vor…

EMDb – Rating: 1,5/5

Und, liebe Leserinnen und Leser, was lernen wir aus dieser Geschichte von drei verheißungsvollen, aber enttäuschenden Filmen und einem überraschend guten Außenseiter? Dass die Marketingmaschinerie funktioniert. Oder unsere Erwartungen bei großen Namen zu groß sind. (Womit wir dann bei Inglourious Basterds wären…)

WALL-E and EVE in Love

Durch all die Reinfälle, die uns im hiesigen Sneak Preview in all den Jahren schon vorgesetzt wurden, glaubte ich ja selbst nicht mehr dran: Ein Film vom Kaliber eines WALL-E in der Sneak? Never! Doch, als ich den Vorfilm Presto sah, wusste ich, dass man mich heute eines besseren belehren würde. Ich habe also schon den neuen, in der englischsprachigen Presse so hochgejubelten Pixar-Film gesehen. WALL-E ist bekanntermaßen der Name des kleinen Roboters, der die Erde aufräumen muss, die von den Menschen total zugemüllt wurde. Für ein paar Jahre haben sich die Übeltäter daher auf Raumschiffe ins All gerettet. Was eigentlich als fünfjähriger Kurztrip geplant war, dauert nun schon 700 Jahre und eigentlich ist keine Besserung in Sicht, denn WALL-E ist der letzte seiner Art. Und das ist ganz schön viel Müll für so nen kleinen Roboter.

Doch alle paar Jahre schickt das von Robotern gesteuerte Menschen-Raumschiff ein paar Sonden auf die Erde, um zu überprüfen, ob sich die Situation gebessert hat und es wieder pflanzliches Leben auf dem ehemals blauen Planeten gibt. Eine dieser Sonden ist EVE und sie landet genau in WALL-Es Nachbarschaft, der direkt ein Auge auf sie geworfen hat. Wie’s weitergeht soll an dieser Stelle nicht verraten werden…

Denn der Film hat – was zumindest ich nicht wusste, da ich Spoiler-Reviews bisher vermieden hab – noch mehr als WALL-Es und EVEs Romanze auf der Erde zu bieten. Ja, im Verlauf des Films wird klar, dass Pixar hier einen neuen E.T. für eine neue Generation geschaffen hat. WALL-E ist lustig und spannend, traurig und schön. Und das sage ich als jemand, der nicht jedes Jahr dem Pixar-Hype erliegt. Ansehen!

EMDb – Rating: 4,5/5

Endzeit-Diesel

Babylon A.D. ist wahrlich ein komisches Stück Film. 20th Century Fox, die Produktionsfirma hinter dem Film, lässt Regisseur Mathieu Kassovitz nicht den kreativen Freiraum, den er für seine Arbeit benötigt und versucht stattdessen mit Babylon A.D. endlich auch einen Sommer-Blockbuster á la Dark Knight und Iron Man abzuliefern – also nur aus rein finanzieller Sicht. Kassovitz ist dementsprechend verärgert und macht seinem Unmut Luft, indem er bereits vor dem Kinostart verrät, dass man von Babylon A.D. nur „pure violence and stupidity“ erwarten kann, das ganze überhaupt nicht seiner Vorstellung gerecht wird und stattdessen in Teilen eher an eine schlechte Folge von 24 erinnert (siehe hier). Solch harte Töne hört man selten. Doch in Anbetracht dieser Umstände lässt sich immerhin darüber hinwegsehen, dass man hier in bester Boll-Manier einen Vin Diesel eingespannt hat…

Herr Diesel spielt also den Auftragskiller Toorop, der in einer vom Krieg zerstören nahen Zukunft den Auftrag bekommt, eine junge Frau in die USA zu bringen, die letzte Bastion von Friede und Freiheit. Das Problem, dass Toorop ein gesuchter Terrorist in den USA ist, entpuppt sich schnell als nebensächlich, denn das Mädel hat irgendwelche Kräfte, weshalb auch noch ein Haufen anderer Typen hinter ihr her sind.

Ja, das liest sich lahm und ist’s im Endeffekt auch: Typ Killer bestreitet mit Frau (jung, blond) gefährlichen Abenteuertrip. Kennt man irgendwoher. Und auch wenn die Parallelen zu Children of Men mehr als offensichtlich sind, kann Babylon A.D. nie an dessen Status heranreichen. Dabei gibt sich Babylon tatsächlich Mühe: der Endzeit-Stil des heruntergekommenen Ost-Europas überzeugt (endlich mal weg von der Insel), es gibt eine Handvoll wirklich cooler Gadgets und dazu noch einen sehenswerten Gastauftritt Gérard Depardieu. Alles wirklich toll, doch leider nicht genug: die Logik bleibt größenteils auf der Strecke, Toorop, der gern ein bisschen mehr wie die Klapperschlange wäre, ist der profilloseste Endzeit-Checker seit langem und schließlich kann man sich nicht zwischen Trash und Arthouse entscheiden. Kurzum: Babylon A.D. würde gern in der Bundesliga spielen, bleibt aber bemüht in der Kreisklasse stecken. Dabei hätte es doch für Rugby gereicht…

EMDb – Rating: 1,5/5

Flutsch und weg

Bereits vor einer Woche habe ich in der Sneak Grace is Gone serviert bekommen. Seitdem drücke ich mich vor dieser Rezension. Ursprünglich hatte ich nämlich die befürchtende Hoffnung einen stupiden Action-Streifen á la „Hey, wir haben keinerlei gute Ideen mehr, lasst uns einen Film übers um die Ecke schießen machen“, namentlich Wanted, zu sehen. Statt kurzweiliger Berieselung gab’s aber schwere Drama-Kost. Es geht nämlich darum, dass die (dem Zuschauer unbekannte) Grace, Mutter, Ehefrau und Soldatin, nicht mehr aus dem Irak zurückgekehrt. Ihr Mann Stanley Philipps (John Cusack) ist von der Todesnachricht restlos überfordert und flüchtet sich in Ablenkung: er schnappt sich seine zwei Töchter, klärt sie nicht über den Tod ihrer Mutter auf und begibt sich stattdessen kurzerhand auf einen Trip in einen ein paar Tage entfernten Vergnügungspark mit ihnen. Dabei kommt’s natürlich zu allerhand Vater-Tochter-Gesprächen, Selbstzweifeln und so ziemlich allem, was das sentimentale Film-Repertoire hergibt.

Nun gibt es anscheinend zwei populäre Meinungen zum Film: entweder man hält es wie die Sundance-Jury und mein geschätzter Bloggerkollege vom Equilibrium Blog und ist von Grace is Gone, der Musik, den Bildern und dem Spiel von Cusack begeistert oder man hält es wie der andere Teil der Kritiker und meine Wenigkeit und erkennt in Grace is Gone gutmütig nicht mehr als Durchschnitt. Die alte Floskel, dass sich „hier noch jemand Zeit für die Bilder nimmt“, ist bei Grace is Gone ausnahmsweise mal gut gemeinte Tatsache: wird uns doch zuletzt durch die ruhigen Bilder, die endlosen Autofahrten und die Ruhe, die der Film ausstrahlt, die Tristesse der amerikanischen (Unter-)Mittelschicht, die Ratlosigkeit des überforderten Vaters und vielleicht sogar die Sinnlosigkeit von Graces Tod vermittelt. Doch Clint Eastwoods Musik? Belanglos. John Cusacks schauspielerische Leistung? Nicht der Rede wert. Und auch wenn ich der Handlung eine gewisse, vielleicht sogar wichtige Relevanz nicht absprechen möchte, so wirklich überzeugt haben mich die 85 Minuten nicht.

EMDb – Rating: 1,5/5

PS: Sorry für den geschmacklosen Titel, aber ich fand, dass er sowohl die Handlung als auch das Rezeptionserlebnis schön wiederspiegelt.

Wilde Ehe

Vor acht Tagen gab’s im hiesigen Sneak Preview den Film James Bond: Married Life zu sehen, von dem ich noch immer nicht weiß, wie ich ihn finden soll. Die Handlung ist jedenfalls in den 1940er Jahren angesiedelt und geht so: Harry, selbstständiger Ehemann im mittleren Alter, hat eine Affäre. Aus Angst vor der Reaktion seiner Ehefrau und um ihr die Schande einer Scheidung zu ersparen, plant er sie umzubringen und seine Affäre zu heiraten. Derweil hat jedoch sein bester Freund ein Auge auf die Affäre geworfen und kann sie schließlich auch für sich gewinnen. Schnell muss Harry seinen eigenen Mordplan vereiteln. So weit, so gut. Fragezeichen. Einem mir bis dato unbekannten Film namens „Married Life“ stehe ich – wer will es mir übel nehmen? – erst einmal kritisch gegenüber. Doch alsbald sollte ich zumindest zum Teil eines besseren belehrt werden: der Film hat seine Höhen, gute Dialoge, einige gute Twists. Andererseits muss er sich wohl dem Vorwurf der „verfilmten Langeweile“ beugen, da über weite Strecken praktisch nichts passiert. Dennoch das Thema ist an sich recht interessant („Do you know what really goes on in the mind of the person with whom you sleep?“, so die Tagline), aber am Ende des Tages reicht das doch nicht wirklich für eine Empfehlung.

Der Film, der alles sein wollte

Gestern im Sneak Preview Doomsday gesehen – und sowas hab ich bisher außerhalb fragwürdiger Spoof-Movies noch nicht gesehen, denn Doomsday versucht alle erfolgreichen Genres und alle Kultfilme der letzten Jahre in sich zu vereinen. 28 Days later trifft die Klapperschlange trifft Mad Max trifft Herr der Ringe trifft Gladiator trifft I am Legend und wird versüßt mit ner Prise Kannibalismus und Splatter. Story-technisch kommt uns der ganze Spaß dementsprechend bekannt vor: In Schottland bricht ein tödlicher (Zombie-)Virus aus, weshalb Großbritannien das Land aufgibt, zehn Meter hohe Mauern drum errichtet und die Schotten sich selbst überlässt. Soweit so gut bis besagter Virus plötzlich in London auftaucht und man geheimen Satellitenfotos zufolge bemerkt, dass es wieder menschliches Leben auf Glasgows Straßen gibt. Grund genug ein Team (inklusive Ex-Schottin) ins heruntergekommene Schottland zu schicken, um vor Ort nach einem Impfstoff zu suchen. Auf die Hilfe der „Wilden“ vor Ort kann das Team indes nicht hoffen, denn diese vertreiben sich ihre Zeit lieber mit Kannibalismus und Ritterspielchen und sind vom eingetroffenen Besuch gar nicht begeistert.

Was nach einer gehörigen Portion Trash klingt, die Regisseur und Autor Neil Marshall betrunken auf eine Serviette gekritzelt hat, ist genau das: Trash auf einer Serviette. Aber die Erfahrung zeigt ja, dass das nicht unbedingt was schlechtes sein muss: Schließlich gibt’s hier explodierende Häschen, geröstete Soldaten, Axtkämpfe, wilde Verfolgungsjagden und eine weibliche Snake Plissken in Form der Protagonistin. Doch während andere Trash-Produktionen á la Planet Terror oder Ebola Syndrome einfach ihr Ding durchziehen und Kultstatus erreichen, wirkt Doomsday viel zu bemüht und will es jedem Recht machen. Doch so einfach lässt sich das Trash-Feuilleton nicht beeindrucken – ansehen wird es sich Doomsday aber trotzdem…

PS: Wer mit der beschriebenen Art von Film so rein gar nichts anfangen kann, sollte um Doomsday natürlich einen weiten Bogen machen. Oder sich währenddessen betrinken.

„Hast du mein Zeugnis gesehen?“

Heute ist The Eye, ein Remake des Hongkonger Horrorfilms Gin gwai aus dem Jahr 2002, in den deutschen Filmtheatern angelaufen. Ich durfte den Film bereits am Montag sehen. Wer jetzt aufschreit „Nicht noch eine US-Umsetzung eines asiatischen Horrorfilms!“, den kann ich nicht beruhigen, denn all seine Bedenken sind vollkommen gerechtfertigt. Vollständigkeits halber die Story: Blinde Frau sieht nach einer Augentransplantation tote Menschen. Punkt. Ja, kam mir auch irgendwie bekannt vor. Zum Vergelich: The Sixth Sense ist von 1999, Gin gwai von 2002 und The Eye von 2008. „Nein, eine gute Idee lässt sich nicht abnutzen“, muss der wahnwitzige Produzent gedacht haben. Unrecht hat er. Der Film ist Mist, das Ende gar noch schlechter. Doch Genre-Fans – hab ich mir sagen lassen – werden _eventuell_ auf ihre Kosten kommen.

Hardcover – Weltexklusiv erstes Review

Zu Beginn war die gestrige Sneak von Vorurteilen geprägt: Finanziert durch die Filmförderung NRW, produziert vom WDR und Arte. Och Gott, was wird da auf uns zukommen? Hardcover kam auf uns zu und darum geht’s in der deutschen Produktion: Christoph ist Teilzeit-Autor eines drittklassigen Krimiheftchens und arbeitet hauptberuflich bei einer Autovermietung. Als eines Tages Vollzeit-Assi Dominik auftaucht und ein Auto bei Christoph klaut, dennoch aber von Christoph gedeckt wird, schließen die beiden einen Deal: Christoph begleitet Dominik bei seinem Alltag als „real gangster“, um darüber ein richtiges Buch (mit Hardcover) zu schreiben. Klar, dass die beiden ein ungleiches Paar sind und Christoph immer mehr ins Milieu rutscht. Und was wir dabei zu sehen bekommen, ist nicht weniger als der Beweis dafür, dass deutsche Komödien auch richtig gut sein können sobald man sich vom Comedy-Freitag-Format der Bully- und Wixxer-Filme verabschiedet. Wer über sonnenbankgebräunte Düsseldorfer Gangster lachen kann, die auf nichts mehr als ihre „street credibility“ achten, der ist hier gut aufgehoben. Ja, der Film hat Kultpotential. Wenn ihr ab dem 3. April ins Kino eurer Wahl geht und euch Hardcover anseht, habt ihr meinen Segen.

Hui, der Film hat erst heute Abend seine Premiere. Mensch sind wir wieder schnell hier…

Vom Leben gefickt

Gestern Abend endlich mal wieder im Sneak Preview gewesen. Dan in Real Life (Dan – Mitten im Leben) vorgesetzt bekommen. Oh Mann. Ich mag Steve Carell wirklich. Aber nur noch diese Saubermann- komödien? Denn wie schon Evan Almighty ist auch Dan vollends politisch korrekt. Sogar so politisch korrekt, dass man am liebsten kotzen möchte. Ihr dachtet, ein Familientreffen bei euch ist schon schlimm? Dann habt ihr noch nicht Dans Familie kennengelernt: Die kreuzworträtseln, machen zusammen Gymnastik, singen und sind durch und durch ätzend. In jedem Moment habe ich mir gewünscht, dass dieser Film doch noch zu einer Neuauflage von Falling Down mutiert. Verstanden hätte ich es. Der Film hat zwar sicher seine Daseinsberechtigung bei der Zielgruppe der alleinerziehenden Väter im mittleren Alter, aber für den Rest ist’s – trotz der paar Lacher – absolut belanglos(er Scheiß). Seid gewarnt!